So wirkt Yoga auf Körper und Geist

So wirkt Yoga auf Körper und Geist

Bild von Irina L auf Pixabay

Yoga ist mittlerweile ein absolutes Massenphänomen: Immer mehr Deutsche versuchen sich an den indischen Gymnastikübungen und suchen Entspannung auf der Yoga-Matte. Doch Yoga ist viel mehr als nur Trendsportart: Zahlreiche positive Effekte auf Körper und Seele wurden bereits wissenschaftlich bestätigt. Der tägliche Sonnengruß beeinflusst also tatsächlich unsere Gesundheit! Wie und warum sich Yoga wohltuend auf Körper und Geist auswirkt – das erfahren Sie in diesem Artikel.



Was ist Yoga eigentlich genau?


Zunächst eine kurze Erklärung – falls Sie zu den wenigen gehören, die sich unter Yoga nichts vorstellen können: Bei Yoga handelt es sich eigentlich um eine uralte indische Philosophie, die neben körperlichen Übungen auch spirituelle Elemente enthält. In der westlichen Welt wird Yoga jedoch meist ohne die umfangreiche philosophische Lehre praktiziert. Im Zentrum stehen hier meist verschiedene körperliche Haltungen (die sogenannten Asanas) sowie Atem- und Meditationsübungen (die Pranayamas). Es gibt viele unterschiedliche Yoga-Arten, die jeweils den Schwerpunkt auf unterschiedliche Bereiche legen. Beim dynamischen Ashtanga-Yoga fließt etwa wesentlich mehr Schweiß als bei einer entspannten Stunde Yin-Yoga.



1. Yoga stärkt die Muskeln


Yoga-Haltungen sehen meist harmloser aus als sie es sind: Wer längere Zeit im „herabschauenden Hund verharrt“, merkt nach kurzer Zeit, wie die Muskeln zu brennen anfangen. Denn die Yoga-Posen zu halten verlangt einiges an Kraft und Muskelausdauer. Regelmäßige Yogastunden können deshalb ein effektives Muskeltraining darstellen. Der Vorteil dabei: Durch die diversen Haltungen werden viele unterschiedliche Muskelgruppen beansprucht. Yoga ist also ein ganzheitliches Training, das uns rundherum kräftiger und fitter macht. Auch die oft vernachlässigte Rumpf- und Rückenmuskulatur wird stark gefordert, was sich in besserer Stabilität der Körpermitte und einer gesünderen Körperhaltung zeigt.



2. Stressbewältigung durch die richtige Atmung


Atemübungen spielen im Yoga eine wichtige Rolle: Die meisten Yoga-Stile lehren eine kontrollierte und achtsame Atemtechnik. Daraus ergeben sich zahlreiche positive Effekte auf Körper und Psyche. Denn regelmäßige und tiefe Atmung lässt uns ruhiger werden und hilft dabei, den Stress des Alltags zu vergessen. In wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass durch Atemübungen im Gehirn verstärkt ein beruhigender Botenstoff gebildet wird. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass tiefe, kontrollierte Atemzüge die Gehirnleistung steigern. Damit ist wissenschaftlich bestätigt, was viele Yoga-Fans bereits aus eigener Erfahrung berichten: Yoga ist ein wirksames Mittel zur Stressbewältigung und verhilft zu einem ausgeglichenen Lebensstil.



3. Man wird dehnbar und flexibel


Ob Kobra, Heuschrecke oder Krieger: Viele Yoga-Haltungen erfordern ein großes Maß an Flexibilität. Am Anfang fällt es deshalb oft schwer, die Posen zu halten, und es bedarf einiger Übung, um diese korrekt auszuführen. Die gute Nachricht: Mit der Zeit wird man immer dehnbarer und darf sich über größere Beweglichkeit freuen. Die Dehnungsübungen im Yoga bringen außerdem zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich. Beispielsweise wird damit verkürzten Muskelgruppen entgegengewirkt und die Faszien werden gelockert. Bei den Faszien handelt es sich um Bindegewebe, das unsere Muskeln und Organe umgibt. Verklebte Faszien können unter anderem Schmerzen im Bewegungsapparat zur Folge haben. Yoga hält die Faszien geschmeidig und hilft somit erwiesenermaßen gegen Rücken- und Nackenschmerzen.



4. Yoga trainiert den Gleichgewichtssinn


Stehen Sie auf einem Bein. Strecken Sie dann den rechten Arm nach vorne und fassen Sie mit der linken Hand das linke Bein. Klingt gar nicht so einfach, oder? Bei den anspruchsvollen Yoga-Posen nicht umzukippen verlangt unserem Gleichgewichtssinn einiges ab. Yoga verhilft uns deshalb nicht nur zu innerer Balance, sondern fördert ganz praktisch auch das körperliche Gleichgewicht. Die Vorteile eines gut ausgebildeten Gleichgewichtssinns sollte man dabei nicht unterschätzen: Zum Beispiel lassen sich damit Stürze und Verletzungen verhindern. In vielen Sportarten ergibt sich daraus auch ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil, denn wer in unterschiedlichen Körperpositionen die Balance halten kann, ist reaktionsschneller und agiler.



5. Runter mit dem Blutdruck


Als klassisches Mittel gegen Bluthochdruck käme den meisten vermutlich nicht gerade Yoga in den Sinn. Doch es ist tatsächlich wahr: Yoga senkt den Blutdruck und wurde in medizinischen Studien sogar als Begleittherapie für Bluthochdruck-Patienten empfohlen. Der positive Effekt ist dabei vermutlich auf die Atem- und Meditationsübungen im Yoga zurückzuführen. Diese aktivieren den Parasympathikus, auch „Ruhenerv“ genannt, welcher unseren Körper bei der Erholung und Regeneration unterstützt.



Mit Yoga zu körperlicher und mentaler Fitness


Wer sich regelmäßig auf die Matte begibt, tut sich Gutes an Körper und Geist. Die anspruchsvollen Yoga-Haltungen kräftigen die Muskeln, machen uns flexibler und trainieren den Gleichgewichtssinn. Eine wichtige Rolle spielen aber auch die Atem- und Meditationsübungen: Sie helfen uns, zur Ruhe zu kommen, reduzieren Stress und Anspannung und haben eine blutdrucksenkende Wirkung. Für die steigende Beliebtheit von Yoga gibt es also gute Gründe – denn wer regelmäßig Yoga macht, hält sich körperlich und mental gesund.

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