Wie man richtig krault und welche Fehler man vermeiden sollte
Im Gegensatz zum Joggen oder dem mit hohem Verletzungsrisiko verbundenen Fußball ist Schwimmen die Gelenk-schonende Alternative, um sich fit zu halten. Durch den Auftrieb im Wasser, wird der Körper bei der Bewegung unterstützt – das schont Gelenke und Knochen. Die (relativ niedrige) Wassertemperatur regt außerdem den Kreislauf an. Schwimmen ist ein Ausdauersport. Wer zumindest einmal die Woche im Schwimmbad seine Bahnen zieht, tut etwas für seine Kondition.
Schwimmen fordert und fördert viele Muskelgruppen
Wer für längere Zeit außer unter der Dusche mit Wasser nicht in Berührung gekommen ist und sich mal wieder ins Bassin traut, der merkt zudem: Beim Schwimmen werden so viele Muskelgruppen beansprucht wie wohl bei keiner anderen Sportart. Schon drei, vier Bahnen reichen nach längerer Pause aus, um am nächsten Tag mit einem höllischen Muskelkater aufzuwachen, mit Schmerzen an Stellen, an denen man gar keine Muskeln vermutet hätte.
Stilrichtungen beim Schwimmen
Schwimmen mit den verschiedenen Stilrichtungen, wie wir sie heute kennen, ist eigentlich eine recht „moderne“ Erscheinung. Der Mensch verfügt zwar über so genannte Reflexschwimmbewegungen, mit denen er sich, ähnlich den Bewegungen eines planschenden Hundes, zumindest für kurze Zeit über Wasser halten kann, auch wenn er nie wirklich schwimmen gelernt hat. Die Stilarten wie wir sie heute kennen – Kraulen, Brust-, Rückenschwimmen oder Delfin – wurden allerdings erst in den vergangenen 100 Jahren entwickelt. Die schnellste Art, sich im Wasser schwimmend fortzubewegen, ist das Kraulen. Dadurch, dass immer abwechselnd ein Arm zum Antrieb durch das Wasser gezogen wird, entsteht in Verbindung mit dem Abwärts-Beinschlag eine flüssige Bewegung ohne Unterbrechung.
Kraulen ist die schnellste Schwimmart
Das Kraulen ist auch deshalb die schnellste Schwimmart, weil bei ihm der Frontalwiderstand gegen das Wasser am niedrigsten ist. Im Gegensatz zum Brustschwimmen befindet sich der Kopf nur dann über Wasser, wenn der Schwimmer Luft holen muss. Dazu wird der Kopf seitlich aus dem Wasser gedreht, ausgeatmet wird im Wasser. Beim Schwimmen als Wettkampfsport lautet die Bezeichnung nicht Kraulen. Hier spricht man vom Freistilschwimmen. Wie der Name schon sagt, kann sich jeder Teilnehmer die Schwimmart selbst aussuchen. Einzige Voraussetzung ist, dass ein Körperteil während des gesamten Wettkampfes aus dem Wasser ragen muss. Aber da das Kraulen nun mal der schnellste ist, wählen natürlich alle diesen Stil.
Flüssiger Bewegungsablauf beim Kraulen
Der flüssige Bewegungsablauf des Kraulens sieht bei Könnern eigentlich simpel aus. Doch wer sich als Anfänger mal daran versucht, im Becken auf gut Glück loszukraulen, wird feststellen, dass es so einfach eben doch nicht ist. Die Beinarbeit beherrscht man noch relativ schnell: Die Beine und Füße sind gestreckt und die Beine werden aus der Hüfte heraus so schnell wie möglich auf und ab bewegt. Bei der Abwärtsbewegung werden bei etwa 30 Zentimetern Tiefe die Knie leicht angezogen. Richtig macht man es, wenn dabei das Wasser nicht spritzt. Zur Beinbewegung kommt dann die Armbewegung: Man muss sich vorstellen, dass man mit den Armen abwechselnd einen großen Kreis zieht.
Dabei taucht man zuerst die Hand ins Wasser und danach den ganzen Arm. Den Arm, der sich unter Wasser befindet, ziehe ich kräftig nach hinten. Nach dem Ziehen schwinge ich den Arm über Wasser wieder nach vorne. Allerdings sollte dies möglichst nah am Körper und mit angewinkeltem Arm geschehen, um Kraft zu sparen. Für Anfänger ist es einfacher, wenn man die Armbewegungen zunächst nur mit einem Arm übt und zur Hilfe mit dem anderen Arm ein Schwimmbrett hält. Geatmet wird, in dem man den Kopf auf der Seite zur Seite aus dem Wasser streckt, wo sich der Arm gerade in der „Unterwasserphase“ befindet.
Klassische Fehler beim Kraulen
Es gibt einige klassische Fehler, die von Anfängern häufig gemacht werden und die man vermeiden sollte: Beim Beinschlag sollte man nicht mit den Füßen auf die Wasseroberfläche klatschen, sodass das Wasser nach allen Seiten spritzt. So geht bloß unnötig Energie verloren. Das Wasser sollte nur „brodeln“. Man sollte aufpassen, dass man die Hände beim Eintauschen ins Wasser nicht wölbt, weil so ein Widerstand erzeugt wird, der bremst. Außerdem muss der Körper flach im Wasser liegen. Man muss die Armbewegungen mit dem restlichen Körper nicht „mitgehen“, also sich von einer Seite auf die andere rollen.
Selbst wenn man die Bewegungen nicht ausführt wie aus dem Lehrbuch: Es ist eben ein großer Vorteil des Schwimmens, dass man sich im Wasser – anders als beim falschen Training im Fitnessstudio etwa – nicht Gelenke und Knochen kaputt macht. Aber es kostet eben unnötig viel Kraft – und nicht zuletzt kann es ziemlich peinlich aussehen.