Nordic Walking – das richtige Equipment

Nordic Walking – das richtige Equipment

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Die Beliebtheit von Nordic Walking

Zwei Millionen Nordic-Walker gibt es mittlerweile in Deutschland. Und die Zahl wird in den kommenden Jahren voraussichtlich noch steigen. Wer den Einstieg in die Trendsportart plant, sollte ein paar Tipps beim Kauf des Equipments beherzigen.

Vorurteile und Realität - Nordic Walking

Zumindest die jüngere Generation schaut eher abschätzig auf die Anhänger dieser Trendsportart. Die Freunde des profanen Joggens nehmen die „Walker mit Stecken“ bestenfalls als störende Hindernisse wahr, die man auf schmalen Waldpfaden nur durch riskante Manöver überholen kann. Aber Nordic-Walking ist eigentlich schon ein Massensport – und die Zahl der Walker wird in Zukunft noch eher steigen als wieder sinken.

Statistiken und Trends

Nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gab es im vergangenen Jahr bereits zwei Millionen aktive Nordic-Walker in Deutschland. Normale Läufer gibt es im Übrigen noch weitaus mehr, nämlich 17 Millionen. Beliebter sei der Sport der GfK zufolge bei Frauen, die 69 Prozent der Walker ausmachten. Weil zwei Drittel aller von der GfK Befragten angaben, dass sie dem Walking gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt seien, ist davon auszugehen, dass der Trend anhält.

Ursprung und Entwicklung Nordic Walking

Eigentlich wurde Nordic-Walking als Sommertrainingsmethode für die Leistungssportler aus den Bereichen Langlauf, Biathlon und Nordische Kombination in Zusammenarbeit mit dem Carbonstock-Hersteller Exel entwickelt. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde die Sportart in Finnland 1997. Entwickelt von einem Stockhersteller? Offizielle Präsentation? Der Vorwurf der Nordic-Walking-Gegner, der Sport sei reine Geldmacherei, weil man sich teures, aber (aus Kritikersicht unnötiges) Equipment kaufen muss, ist demnach vielleicht gar nicht so falsch. Nichtsdestotrotz nahm das Nordic-Walking eine steile Entwicklung. Bereits 2002 zählte Finnland eine Million Walker, längst zieht der Sport auch die Menschen in den USA, Westeuropa oder Japan in seinen Bann.

Gesundheitliche Vorteile der Sportart

Sinn und Unsinn, Vor- und Nachteile des Nordic-Walkings sollten hier nicht zur Diskussion stehen. Schließlich sollte jeder für sich entscheiden, ob ihm eine Sportart zusagt oder nicht. Und ganz gleich, um welche Sportart es sich handelt: Sport treiben ist mal auf jeden Fall gesünder als gar keinen Sport zu treiben und nur auf der faulen Haut zu liegen. Wer normal joggen geht, schnürt einfach die Sportschuhe und geht in den nächstgelegenen Wald oder Park. Beim Nordic-Walking braucht man Equipment. Und fitness.com gibt Ihnen eine kleine Anleitung, auf was Sie als Anfänger achten sollten.

Die richtigen Nordic Walking Stöcke

Das Wichtigste beim Nordic-Walking sind natürlich die Stöcke. Die Stöcke bestehen aus sehr leichtem Material, beispielsweise Carbon, Carbon-Glasfaser-Mischungen oder Aluminium. Carbon hat gegenüber Aluminium den Vorteil, dass es besser dämpft und stabiler ist – weswegen man für Carbonstöcke auch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen muss. Die Preise für ein Paar ordentliche Stöcke bewegen sich zwischen 40 und 120 Euro. Neben dem Material des Stocks machen hier vermeintliche Kleinigkeiten wie die Schlaufen fürs Handgelenk oder der Griff den Unterschied. Da die Stöcke locker geführt werden und ein Schlaufensystem die Kraftübertragung übernimmt, muss man beispielsweise bei Produkten minderer Qualität aufpassen, dass diese Schlaufen nicht unbequem sind oder gar Blasen verursachen.

Ob es jetzt beispielsweise ein Stock mit „2-Komponenten-Griff mit weicher, rutschfester Grifffläche und atmungsaktive Spacer Schlaufe“ sein muss oder gar die Luxusvariante mit „auswechselbarem ECS-Griff mit Comfit Griffschlaufe und innovativem Comfit-Schlaufensystem mit 3-Punkt Aufhängung der Schlaufe“, sollte man individuell entscheiden. Doch wer einmal im Fachgeschäft steht und die verschiedenen Stöcke testet, merkt schnell, dass die Produkte schon teilweise sehr unterschiedlich in der Hand liegen. Sehr wichtig ist natürlich die Länge des Stocks. Ist er zu kurz oder zu lang, behindert dies den Bewegungsablauf. Für die korrekte Länge des Stocks gibt es eine Faustregel: Stocklänge = Körpergröße (in cm) x 0,66.

Das richtige Schuhwerk für Nordic Walking

Das Schuhwerk unterscheidet sich ein wenig von dem beim normalen Laufen. Der Walking-Schuh sollte im Fersenbereich und an der gesamten Sohle stärker abgerundet sein als ein Laufschuh, damit ein flüssiges Abrollen auch im Bewegungsablauf gewährleistet werden kann. Diese Walking-Schuhe gibt es mittlerweile in jedem Sportfachgeschäft, die Preisspanne ist – wie bei einem Laufschuh auch – sehr groß.

Funktionelle Bekleidung

Bei der Bekleidung ist vor allem wichtig, dass eine funktionelle, atmungsaktive Ausrüstung getragen wird. Wenn man ins Schwitzen kommt, soll die Feuchtigkeit nach außen gelangen, aber der Körper trocken bleiben, damit es – gerade jetzt, wo die kalte Jahreszeit beginnt – nicht zur Verkühlung kommt. Baumwolle stoppt den Feuchtigkeitstransport und ist deshalb gänzlich ungeeignet. Praktisch sind hier sogenannte Mikrofaseranzüge, die auch meist schon mit Reflektoren ausgestattet sind. Aber auch die Kleidungsschichten darunter sollten frei von Baumwolle sein. Achten Sie darauf, dass auch T-Shirt und Pullover aus atmungsaktivem Material sind. Wer es ganz genau nimmt, kann sich auch mit speziellen Socken und Unterwäsche ausstatten. Beispielsweise kann man für zirka zehn Euro spezielle Laufsocken aus Nylon erstehen. Sogar Unterwäsche aus hochfunktioneller Klimafaser gibt es im Nordic-Walking-Sortiment: Allerdings bezahlt man dafür schon mal 25 Euro.

Zusätzliche Ausrüstung

Wichtiger ist da vielleicht noch eher ein atmungsaktiver Laufhandschuh. Diese gibt es schon ab 10 Euro. Doch das sind nun wirklich Utensilien, die schon fast den Profi ausmachen. Vielleicht wäre es für Anfänger das sinnvollste, sich bei Bekannten erst einmal wenigstens von der Größe her passende Stöcke auszuleihen und sich mit den Sportschuhen einfach mal zum Probewalken aufzumachen, bevor man eine teure Investition für einen Sport einplant, der einem dann vielleicht gar nicht zusagt.

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