Neue luxuriöse Fitnessclubs - oder sollte man besser sagen: Fitnesstempel in Dimensionen zwischen 3.500 und 8.000 qm - bieten eine geradezu perfekte Mischung aus Wellness und Fitness oder sogenannter „aktiver Wellness“ an. Sie stehen immer mehr in direkter Konkurrenz zu Wellnesshotels, da sie dasselbe Angebot seinen Gästen mit viel Getöse, Brimborium oder aufwändiger Inszenierung (oder um Bruce Darnell zu zitieren: „Drama, Drama, Drama...") auch anbieten und eben noch vieles mehr.
Wenn das neueste Beispiel einer Berliner und Hamburger Luxusfitnesskette Schule macht, nicht nur einen weiteren Fitnessclub der Extra-Klasse 2009 zu eröffnen, sondern gleich noch ein passendes Hotel mit einem Appartementkomplex auf einem riesigen Areal dazu (Link zum Projekt Meridian Spa Kreuzberg im Anhang), könnte in kürzester Zeit eine ernstzunehmende Konkurrenz für die „untermotorisierte Hotel-Wellness-Branche“ entstehen. Aufpassen! Wie heißt es im deutschen Sprachgebrauch so schön: „Der frühe Vogel fängt den Wurm!“ oder „Wer zuerst kommt, malt zu erst!“.
Bisher konnten Hotels, Wellnesshotels und -einrichtungen jedoch nur zu einem geringen Maße vom Wellness-Hype und vor allem vom Aktiv-Wellness-Hype profitieren. Ein Grund dürfte hierfür sein, dass viele den Begriff ausschließlich auf Ganzkörperanwendungen, Beauty, Saunen und Pool-Landschaften beziehen. Ein zusätzliches Angebot über Outdooraktivitäten sollte hier nicht darüber hinweg täuschen. Deutschland ist schließlich alles andere als ein 365-Tage-Schönwetterland. Seine Gäste bei schlechten Wetter an seinen Wellnessbereich "anzubinden" anstatt ihnen die Möglichkeit zu körperlicher, wohldosierter und gesundheitsfördernden Aktivitäten zu geben (Nennen wir das "Kind" doch beim Namen: Ihm ein gesundes Fitnesstraining im Urlaub im Hotel zu bieten) , animiert den verwöhnten, kritischen und nicht unbedingt treuen Kunden nicht zur erneuten Buchung.
Oder der Interessent fragt bereits beim Studieren des Hotelprospektes, warum soll ich eigentlich dieses Hotel wählen, bietet es mir doch viel weniger Möglichkeiten als zu Hause in meinem Fitness- und Wellnessclub?
