Nicht jeden Tag stehen wir mit dem richtigen Fuß auf und wie der Tag begonnen hat, entscheidet häufig über den restlichen Tagesverlauf. Jeder kennt dieses Gefühl, sich schlapp und erschöpft zu fühlen und etwas ohne Antrieb zu sein. Oft sind die Gründe dafür auch klar zuordenbar. Etwa, wenn tatsächlich zu wenig Schlaf möglich war oder eine stressige Phase hinter einem liegt. Ist eine solche Ursache jedoch nicht auszumachen und steht auch ausreichend Schlafzeit zur Verfügung, könnte auch etwas anderes dahinterstecken. Vor allem, wenn dieses Gefühl von Müdigkeit und Lustlosigkeit über einen langen Zeitraum anhält, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen. Denn mitunter kann das sogenannte Schlafapnoesyndrom hinter der ständigen Müdigkeit stecken.
Was ist Schlafapnoe eigentlich?
Bei der Schlafapnoe kommt es zu nächtlichen Atemaussetzern im Schlaf. Die Betroffenen schnappen dann meist nach Luft. Davor jedoch hat die Atmung zwischen zehn Sekunden und einer Minute lang ausgesetzt. Selbst merken sie davon oft nichts. Mit etwas Glück liegt der Partner oder die Partnerin nebenan und wird darauf aufmerksam. Ein deutliches Indiz für die Schlafapnoe kann auch nächtliches Schnarchen sein. Da der Körper während der Atemaussetzer nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, ist das Schlafapnoesyndrom nicht nur ernsthaft gesundheitsgefährdend, sondern führt selbstverständlich auch zu der Tagesmüdigkeit. Denn in der Nacht findet der Körper dadurch nicht die Erholung und Ruhe, die er benötigen würde.
Die Ursache für das Syndrom liegt meist in einer Verengung des Rachenraumes. Hierbei kann es sein, dass es zu einer Erschlaffung der Rachen- und Halsmuskulatur im Schlaf kommt, sodass sich der Atemweg verengt. Auch Fehlstellungen oder genetische Vorbedingungen können dazu führen. Zudem gibt es einige Risikofaktoren, die das Auftreten der Atemstörung begünstigen.
Risikofaktoren und Ursachen von Schlafapnoe
Ein Faktor, der bei Betroffenen häufig anzutreffen ist, ist Übergewicht. Hierbei ergibt sich selbstverständlich ein Teufelskreis, sobald die Atemstörung bereits eingetreten ist. Denn diese führt zu anhaltender Tagesmüdigkeit, was wiederum zu einer Situation führt, in der Bewegung deutlich schwerer fällt.
Ein weiterer Faktor ist das fortgeschrittene Lebensalter. Denn im Alter ermüden viele Muskeln und eben auch in den Atemwegen. Vielfach tritt die Atemwegsstörung daher erst mit zunehmendem Alter auf.
Selbstverständlich spielt auch der sonstige Lebenswandel eine große Rolle, wenn es um die Risikofaktoren für das Schlafapnoesyndrom geht. Beispielsweise kann Alkoholgenuss vor dem Schlafengehen nicht nur zur Erschlaffung der Atemmuskulatur führen, sondern auch zum nervigen Schnarchgeräusch und im schlimmsten Fall zu Atemaussetzern im Schlaf. Ebenso können natürlich auch Beruhigungsmittel und Schlafmittel einen solchen Effekt haben. Denn schließlich zielen solche Medikamente genau darauf ab, die Funktionen des Körpers runterzufahren und ihn damit zur Ruhe zu bringen. Ein negativer Nebeneffekt kann dabei eben auch das Erschlaffen der Rachenmuskulatur sein, weshalb die Verwendung solcher Mittel nicht missbraucht werden sollte.
Wer Gewissheit erlangen möchte, welche Ursache für die Schlafapnoe vorliegt, begibt sich am besten zum Arzt, der dann im Idealfall ins Schlaflabor verweist. Dort kann mit Sicherheit festgestellt, welche Sachlage vorliegt.
Tagesmüdigkeit ignorieren schadet der Gesundheit
Müdigkeit während des Tages kann viele Ursachen haben. Wenn diese etwa in eindeutig zu wenig Schlaf oder einer hektischen Phase liegen, ist dies nicht allzu beunruhigend. Vor allem aber, wenn eigentlich ausreichend Ruhezeiten vorhanden sind, aber die Tagesmüdigkeit anhält, sollte dies ernst genommen werden. Denn nicht zuletzt stellt gesunder Schlaf nicht nur die Basis für körperliche, sondern auch für geistige Leistungsfähigkeit dar. Die Ruhephasen, die dem Körper gegönnt werden, stärken außerdem das Immunsystem, was auch anderen Erkrankungen vorbeugen kann. Darüber hinaus wird die sportliche Leistungsfähigkeit gesteigert, was wiederum z.B. das Abnehmen erleichtert, aber auch das Verletzungsrisiko minimiert. Eine wesentliche Folge von ausreichend Schlaf ist jedoch vor allem die Steigerung der kognitiven Fähigkeiten. Ein Merkmal, das Betroffenen am ehesten auffällt, wenn sie tagsüber Dinge vergessen oder das Gefühl haben, nicht klar denken zu können.