Mehr Fitness durch die richtigen Beats

Mehr Fitness durch die richtigen Beats

streichelzarte Haut
Der kroatische Nationaltrainer Slaven Bilic beschallte seine Fußball Spieler mit Rock, andere Superstars hören Eminem um die nötige Aggressivität vor dem entscheidenden EM Spielen zu erlangen. Aber auch Hobbyläufer durch die richtige Musik das Maximum aus ihrem Training herausholen.







Wer als Hobbysportler regelmäßig seine Runden im Wald oder im Park dreht, braucht auf Anfeuerungsrufe nicht zu hoffen. Eine "La Ola" für den ausgepowerten Jogger auf den letzten Metern, ermunterndes Klatschen oder aufpeitschendes Rufen von den Rängen, die - etwa bei der derzeitigen Fußball-Europameisterschaft - die Spieler motivieren, wird im Wald kaum erhallen. Doch wie motiviert man sich bei einem Sport, der bei der regelmäßigen Wiederkehr des gleichen Ablaufs doch ein bisschen öde werden kann?



Die Antwort: Musik!



Dass der richtige Rhythmus im Ohr das Training effektiver machen kann, davon gehen zumindest die Organisatoren des "Run to beat"-Halbmarathons aus. Im Oktober wird in London erstmals ein Rennen über 21,0975 km ausgetragen, das mit ausgeklügelter das Maximum aus den antretenden Läufern herauszuholen. An 16 Punkten der Strecke werden die Läufer mit Songs aus Lautsprechern beschallt, deren Takt genau auf den Zeitpunkt des Rennes abgestimmt ist.



Mit "Eye of the Tiger" - so kämpferisch wie "Rocky"



Musik hat, so die Einschätzung des Sportpsychologen Dr. Costas Karageorghis, den Vorteil, dass Sportler von der Anstrengung abgelenkt werden - und so mehr leisten können. Die richtigen Töne können die Laune heben, und mit einem lebhaften und aufmunternden Musikstück können Läufer beim täglichen Training unterstützt werden. Traurige Liebeslieder, deren Rhythmus sich dahinschleppt und deren Texte deprimieren, haben also kaum etwas auf dem Walkman oder iPod eines ambitionierten Joggers zu suchen. Ideal sind, so die Ergebnisse der Forschungsgruppe hinter der "Run to the Beat"-Veranstaltung, Songs mit einem guten Rhythmus, die idealerweise auch noch eine Assoziation zu körperlicher Aktivität haben. Der Achtziger-Jahre-Hit "Eye of the Tiger" aus dem Film "Rocky III" ist zum Beispiel so ein Musikstück, das müde Beine mit Text und Takt wieder auf Trab bringen soll.





Allerdings: Nicht jeder Läufer reagiert auf die gleichen Songs.



Abgesehen von persönlichen Vorlieben, sollten Sportler auch auf die Taktzahl achten. Haile Gebrselassie etwa, 25facher Weltrekordler und mehrfacher Olympiasieger, hat bei einem seiner vielen Rekorde den Song "Scatman" von Scatman John auf sich wirken lassen - mit 135 „beats per minute“, die für die meisten Hobbyläufer viel zu schnell wären.







Musik, die man mag und die das richtige Tempo für die jeweilige Trainingssequenz hat, kann so manchem Sportler helfen, in den "Flow" zu kommen - doch das gilt nicht für jeden. Wer lieber in aller Ruhe trainiert und ständige Berieselung mit Musik als störend empfindet, sollte sich also von den Ergebnissen der Forschungsgruppe hinter "Run to the Beat" nicht ablenken lassen. Doch diejenigen, die beim regelmäßigen Trotten durch den Wald aufmunternde Rhythmen vermissen, sollten sich ein bisschen Mühe machen und auf ihrem MP3-Player einen ausgetüftelten Soundtrack für ihre Runde zusammenstellen.






0 Kommentare