Sieg in Verbindung mit Bestzeit war den Veranstaltern des mit einem 600.000 Euro-Etat ausgestatteten Marathons 5500 Euro wert. Zweiter hinter Naumov wurde sein Landsmann Ivan Barbaryka vor dem besten deutschen, Martin Beckmann (Leinfelden-Echterdingen), der sich damit auch den deutschen Meistertitel sicherte, da der Gutenberg-Marathon wie schon im vergangen Jahr vom Deutschen-Leichathletik-Verband (DLV) als offizielle Meisterschaft deklariert war. Bei den Frauen siegte die favorisierte Susanne Hahn (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken) - ebenfalls in Streckenrekord von 2:29:35 - vor Birgitt Bohn und Bernadette Pichlmaier. Wie Beckmann bei den Herren darf auch Hahn nun an den Olympischen Spielen teilnehmen, da der Gutenberg-Marathon auch die Qualifikation für Peking darstellte.
Giese beließ es wie das Gros der etwa 10.000 Startern lediglich beim Olympischen Motto „Dabei sein ist alles!“, erweitert um den Zusatz, dass „dabei sein“ auch durchhalten heißt und am Ende, wenn es optimal läuft, vielleicht sogar eine persönliche Bestzeit herausspringt. Zwar hatte Giese eine Zeit um 1:30 Stunden angepeilt, verbesserte seine Bestzeit aber immerhin noch um gut eine Minute und war mit seiner Leistung zufrieden. „Es war wie im vergangenen Jahr ziemlich heiß auf der Strecke. Im vergangenen Jahr waren die Tage davor aber schon sehr heiß und man hatte sich schon ein wenig daran gewöhnt. Heute war der bislang wärmste Tag des Jahres“, so Giese schwitzend nach dem Lauf.
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Er konnte von einer Begegnung der besonderen Art berichten: In einer Prominenten-Staffel war neben ZDF-Moderator Wolf-Dieter Poschmann auch die ehemalige deutsche Meisterin über 10.000 Meter, Irina Mikitenko, in Mainz unterwegs. „Sie ging ungefähr das gleiche Tempo, wobei sie trabte und ich alles geben musste. Aber ich heftete mich an ihre Fersen“, erzählte Giese. Weil er beruflich derzeit sehr eingespannt ist, konnte Giese nicht wie gewünscht trainieren. „Manchmal war ich bloß zweimal die Woche laufen in der Vorbereitung – es hätte ein bisschen mehr sein können“, so Giese. Außer leichten muskulären Problemen ging es ihm kurz nach dem Lauf schon wieder gut.
Das nächste Ziel hat er schon fest vor Augen: „Ende Juni gehe ich beim Spreewald-Triathlon über die Mitteldistanz“, erklärte Giese. 2 Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren, 20 Kilometer Laufen – das wird noch eine Nummer härter. Vielleicht bekommt er ja wieder wie in Mainz mit Irina Mikitenko einen prominenten Hasen, der ihm das Tempo macht.