Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am 24. Mai, 11°° Uhr, ein RKI-Team sei derzeit vor Ort in Hamburg, wo die bislang die meisten Krankheitsfälle gemeldet wurden. Gemeinsam mit den Hamburger Gesundheitsbehörden untersuche das Team das aktuelle Geschehen. Es treten weiterhin neue Fälle auf, entsprechend könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Infektionsquelle noch aktiv ist.
Bislang gab es in Deutschland mehrere EHEC-Ausbrüche. Statistisch erkrankten jedes Jahr rund 900 Menschen. Als besonders gefährdet galten Säuglinge, Kleinkinder und ältere und abwehrgeschwächte Menschen. Doch beim jetzigen Ausbruch ist es anders, es erkranken überwiegend Erwachsene, vor allem Frauen. Informationen über verschiedene Krankheitsverläufe hat das Robert-Koch-Institut online zusammengestellt.
Der Hygieniker Helge Karch erforscht das Krankheitsbild sei 30 Jahren. Auch er sagt im Gespräch mit dem Handelsblatt, dass er sich über den jetzigen Verlauf wundere: „Ich vermute, dass wir es mit einem neuen Typ EHEC-Bakterien zu tun haben. [...] Die aktuellen Krankheitsverläufe sind so aggressiv, mit zerstörten Darmschleimhäuten und Blutgerinnseln in Nieren- und Hirngefäßen, dass der Erreger wohl einen besonderen Giftcocktail mitbringt“.
Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass rohes Fleisch oder Rohmilch Ursachen des aktuellen Ausbruchs sind. Jedoch galten sie bislang als Überträger: Die Bakterien gelangten beim Schlachten auf das Fleisch. Sie breiteten sich aus, als Lebensmittelhändler oder Privathaushalte das Fleisch unhygienisch weiterverarbeiteten.
Für die akute Phase hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ein Merkblatt mit Verbrauchertipps veröffentlicht. Darin heißt es, der Verbraucher solle rohes Fleisch strikt von anderen Lebensmitteln trennen, um eine Kreuzkontamination zu verhindern. Auch beim Grillen sollte man verschiedene Bretter, Teller und Zangen benutzen, und außerdem das Fleisch ausreichend erhitzen – im Inneren des Fleisches sollte für zehn Minuten eine Temperatur von mindestens 70° Grad herrschen.
Zur Verfügung gestellt von Klar Text Online.
Update 5.Juni 2011. Na ja nichts ist so alt wie die Schlagzeilen von gestern, das könnte auch für die Nachrichten über die EHEC Infektionen sagen. Jetzt sind die Soja-Sprossen unter verdacht. Ungeachtet dessen, gilt weiterhin einen möglichst hohen Hygiene-Standard auch in der privaten Küche einzuhalten. Nach Möglichkeit Gemüse weiterhin nicht roh verzehren ebenso Salat, sondern gegart. Bei vielen Sorten geht das ja ganz gut. Karottensalat aus gekochten Karotten gewürfelt, funktioniert prima. Und Ruccola lässt sich prima etwas zerkleinert mit Sahne als Spagetti-Sauce und Einlage prima verarbeiten. Aus Gurken macht man Schmorgurken.
Update: 6.5.2011 Hier gibt es eine interessante Landkarte mit den Ehec Erkrankungen auf Welt.de.
Hier den neuesten Artikel auf den Seiten des ZDF. Schauen Sie auch in der Zdf Mediathek vorbei, suchen Sie nach "ZDF Reportage 5.6.2011"
Sojasprossen könnten die Ursache der schweren EHEC-Erkrankungen sein. Das sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) in Hannover. Die Sprossen seien aus verschiedenen Saatgutmischungen hergestellt worden.
Sojasprossen sollen für EHEC-Erkrankungen verantwortlich sein
Weiterführende Links:
EHEC Spiegel Online
Weltonline.de
Update vom 26. Mai:
Also doch! : Das Robert-Koch-Institut warnt davor, rohe Tomaten, Salatgurken und Blattsalate aus Norddeutschland zu essen.
Die lebensgefährliche Ehec-Darminfektion breitet sich immer dramatischer aus, mindestens 140 Menschen sind schwer erkrankt.
Ärztepräsident Hoppe glaubt, die Ausbreitung der Krankheit kann gestoppt werden - mit einer einfachen Maßnahme.
Der ganze Artikel auf der Süddeutschen.de :
Gefährlicher Darmkeim Ehec Amt warnt vor Salat, Tomaten und Gurken
Update 26. Mai 2011 Nachmittag:
Spanische Salatgurken sind der EHEC-Träger.
Gesundheitsexperten weisen erste Infektionsquelle für den gefährlichen Durchfallerreger EHEC nach: Salatgurken aus Spanien.
Salatgurken aus Spanien sind nach Untersuchungen des Hamburger Hygiene-Instituts mit dem gefährlichen EHEC-Erreger belastet. Bei drei Proben sei der Erreger eindeutig festgestellt worden, teilte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) mit.
Der ganze Artikel auf Weltonline : Spanische Salatgurken sind der EHEC-Träger
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