Dicke asthmatische Kinder sind schlechter dran - sportliche Aktivitäten helfen
Kinder mit Asthma und gleichzeitigem Übergewicht haben viel häufiger einen schlechteren
Krankheitsverlauf und erleiden auch häufiger akute Probleme (sog. Exazerbationen). Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover hin.
„Offenbar vermittelt das zusätzliche Gewicht, das ja auch im Generellen das Atmen beschwerlicher macht, übergewichtigen Asthmatikern das Gefühl, sie bräuchten mehr Medikamente“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „Außerdem ist schon länger bekannt, dass die Wirkung von Asthmamedikamenten bei Übergewichtigen im Vergleich zu Normalgewichtigen herabgesetzt ist.
Beides hat zur Folge, dass übergewichtige Kinder mit Asthma tatsächlich mehr Medikamente
einnehmen als normalgewichtige und trotzdem aufgrund der schlechteren medikamentösen
Asthmakontrolle vergleichsweise häufig in einer Notfallambulanz ärztlich behandelt werden müssen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle US-Studie der University of California in San Diego.“
Ausdauersport besonders gut geeignet Kinder mit Asthma, die an Übergewicht leiden, müssen versuchen, durch eine Ernährungsumstellung in Verbindung mit sportlichen Aktivitäten die überschüssigen Pfunde wieder loszuwerden.
„Insbesondere Ausdauersportarten wie Jogging, Inline Skating, Radsport, Schwimmen, Wandern oder im Winter Langlauf sind besonders gut für Asthmatiker geeignet. Bei regelmäßigem Training werden nicht nur viele Kilokalorien verbrannt, sondern auch die Atemmuskeln gestärkt, die Atemtiefe erhöht und die Atemfrequenz verringert. Trainierte Patienten bekommen demzufolge mehr Luft und werden nicht mehr so schnell kurzatmig, sie haben auch im Alltag weniger asthmatische Beschwerden und benötigen weniger Medikamente. Für alle sportlichen Aktivitäten gilt allerdings, nicht von Null auf
Hundert zu starten.
Vielmehr sollte der Körper mit einem Aufwärmtraining von wenigstens zehn Minuten langsam an die Belastung herangeführt werden. Beim Training sollten sich Be- und
Entlastungsphasen abwechseln, und dabei sollte die Entspannungsphase insgesamt doppelt so lange ausfallen wie die Belastungsphase.
Sportarten wie Fußball, Squash, Basketball oder Badminton, bei denen viel Kraft und Schnelligkeit gefragt sind, eignen sich für Asthmatiker weniger gut. Und nach dem Training ist eine zehnminütige Abkühlphase sinnvoll und wichtig, damit die Atmung wieder langsam und schrittweise – also nicht schlagartig! - zur Ruhe kommt. Ein genereller Rat für jeden Asthmatiker: zuerst ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt, wie viel man sich beim Sport zumuten darf, ohne die Atmung zu überfordern, und welche Risiken zu beachten sind.“
Weitere Informationen über die Ursachen von Asthma und weiteren Atemwegs- und
Lungenerkrankungen sowie Möglichkeiten ihrer Behandlung und Vorbeugung finden Interessierte und Betroffene im Internet unter www.lungenaerzte-im-netz.de.
Bild courtesy von Allgäu-Info
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