Existenzgründung  Fitnessbranche: Von Hanteln und Hirngespinsten: Der steinige Weg zum Fitness-Mogul

Existenzgründung Fitnessbranche: Von Hanteln und Hirngespinsten: Der steinige Weg zum Fitness-Mogul

Die Fitnessbranche: Ein Ort, an dem Träume von Wohlstand, Ruhm und endlosen Proteinshakes geboren werden. Hier scheinen sich alle Klischees zu erfüllen: Muskeln, Motivation und natürlich die perfekte Playlist für den nächsten „Leg Day“. Doch während der Markt von Influencern, Selfmade-Gurus und Discount-Gyms überschwemmt wird, fragt man sich schnell, ob es noch Platz für echte Profis gibt – oder ob der Traum von der Existenzgründung in der Fitnessbranche nicht eher ein Marathon ohne Ziel ist.

Der Lockruf der Unabhängigkeit

„Sei dein eigener Chef!“ ruft die Werbung. „Arbeite, wann und wo du willst!“ flüstert die Stimme in deinem Kopf, während du dir vorstellst, wie du zwischen Kundenstunden in einem schicken Studio Proteinriegel isst. Aber Moment mal, die Realität sieht anders aus. Als frischgebackener Fitness-Unternehmer bist du nicht nur Trainer, sondern auch Buchhalter, Marketingexperte und gelegentlich Seelsorger. Deine erste Herausforderung: Wie überzeugst du potenzielle Kunden, dass du besser bist als die unzähligen Online-Kurse, die mit Sätzen wie „Schmelze Bauchfett in 7 Tagen“ werben?

Die Ausbildung: Theorie trifft Realität

Natürlich startet alles mit einer fundierten Ausbildung. Egal ob Indoor Cycling oder Personal-Training-Zertifikat, die Angebote klingen seriös und vielversprechend. Doch seien wir ehrlich: Theorie ist das eine, die Praxis das andere. Man lernt zwar, wie man ein Trainingsprogramm individuell erstellt, aber wie sieht der Lehrplan für „Umgang mit Kunden, die während der ersten Stunde nach einer Pause fragen“ aus? Genau. Das steht nicht im Skript.

Und dann die Seminare. Die sind meist gespickt mit Buzzwords wie „holistischer Ansatz“ und „Körpersymbiose“. Doch was wirklich fehlt, ist ein Modul namens: „Wie überlebe ich den ersten Monat, wenn kein Kunde auftaucht?“ Nehme ich mir dann Beispiel an meinen Fitnessstudiobesitzer und beginne damit Leadboxen aufzustellen und unmoraische Angebote an naive Fitnessinteressierte zu machen? 

Der Markt: Überfüllung garantiert

Der Fitnessmarkt ist heiß begehrt, doch die Konkurrenz schläft nicht. Während du noch Flyer druckst, hat der Influencer aus deinem Stadtteil bereits eine millionenschwere Kampagne für seine neue App gelauncht. Dort bietet er „individuelle Trainingspläne“ für 9,99 Euro an – erstellt von einem Algorithmus, der vermutlich auch dein Mikrowellen-Menü programmiert hat. Willkommen in der Fitnessbranche, wo Marketing manchmal wichtiger ist als Kompetenz. Ist die Fitnessbranche noch überhaupt zu retten

Die Kunden: Zwischen Motivation und Wahnsinn

Ah, die Kunden – die wahre Herausforderung jeder Fitnesskarriere. Da ist der Anfänger, der nach zwei Wochen fragt, warum er noch keinen Sixpack hat. Oder die motivierte Mutter, die während der Plank-Pause ausführlich über die Vorzüge von Low-Carb-Diäten referiert. Und vergessen wir nicht den Hobbytheoretiker, der seine Trainingspläne aus YouTube-Kommentaren zusammenstellt. Sie alle kommen mit Erwartungen, und die meisten wollen vor allem eines: schnelle Ergebnisse ohne Anstrengung. - Eine beliebte Frage: „Kann ich beim Training Schokolade essen? Schließlich habe ich ja Kalorien verbrannt!“ Natürlich, warum nicht? Vielleicht gleich eine Cola dazu, das gibt Energie für die nächste Pause.

Die dunkle Seite der Selbstständigkeit

Der Weg in die Selbstständigkeit ist kein Spaziergang, sondern eher ein Crossfit-Kurs voller Burpees. Nebenkosten, Versicherungen und die ständige Sorge um zahlende Kunden – das alles gehört dazu. Und dann die Frage: Was, wenn der Kunde, der dir für zehn Stunden im Voraus bezahlt hat, plötzlich verschwindet? Oder schlimmer noch: Was, wenn er nach der dritten Stunde beschließt, dass Yoga doch besser zu ihm passt?

Warum es sich trotzdem lohnt

Trotz allem hat die Fitnessbranche auch ihre Lichtblicke. Es gibt nichts Erfüllenderes, als Menschen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen – sei es, die Treppe ohne Schnaufen hochzusteigen oder endlich in die alte Jeans zu passen. Wenn du Leidenschaft für Gesundheit und Bewegung hast, kannst du tatsächlich etwas bewirken. Und ja, manchmal sorgt ein sarkastischer Kommentar wie „Ja, Pizza zählt als Carboloading“ auch für den einen oder anderen Lacher.

Aber sei gewarnt: Ohne Durchhaltevermögen und eine gute Portion Humor wirst du schnell an deine Grenzen stoßen. Denn am Ende des Tages ist die Fitnessbranche nicht nur ein Geschäft, sondern auch eine Bühne. Und du bist der Hauptdarsteller, der dafür sorgen muss, dass dein Publikum zufrieden bleibt.

Quellen: Branchenstudien (2023), Erfahrungsberichte aus der Fitnessbranche, aktuelle Fachliteratur zu Fitness und Selbstständigkeit.

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