Herzinfarkt: Risikofaktoren eigenhändig ausschalten

Herzinfarkt: Risikofaktoren eigenhändig ausschalten

Teilnehmer des Sport Mental Coach Seminars 2010

Der Herzinfarkt, umgangssprachlich auch „Herzattacke“ genannt, gehört in Deutschland weiterhin zu den häufigsten Todesursachen. Jährlich sterben rund 280.000 Menschen daran, vor allem ältere Personen ab 65 Jahren. Doch das Risiko eines Infarkts lässt sich durch den Lebensstil und medizinische Vorsorge erheblich beeinflussen.

Was ist ein Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt entsteht, wenn Teile des Herzmuskels aufgrund einer länger anhaltenden Durchblutungsstörung absterben. Häufig ist ein Blutgerinnsel der Auslöser, das sich an einer durch Arteriosklerose verengten Stelle eines Herzkranzgefäßes bildet. Diese Blockade führt dazu, dass das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Ursachen und genetische Faktoren

Die Hauptursache eines Herzinfarkts sind Ablagerungen in den Arterien, sogenannte Plaques. Diese können einreißen oder Gefäße vollständig blockieren. Neben diesen mechanischen Ursachen spielt auch die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle. Eine kanadische Studie zeigt, dass das Risiko für Kinder verdoppelt ist, wenn ein Elternteil bereits einen Herzinfarkt hatte. Menschen mit familiärer Vorbelastung sollten daher besonders auf ihren Lebensstil achten.

Kündigt sich ein Herzinfarkt immer an?

Ein Herzinfarkt kommt häufig ohne Vorwarnung. Dennoch berichten einige Betroffene über Symptome, die Stunden oder Tage vor dem Infarkt auftreten. Dazu gehören ein Engegefühl in der Brust, Schmerzen im Brustbein oder Atembeschwerden. Es ist entscheidend, diese Anzeichen ernst zu nehmen und rechtzeitig medizinische Hilfe zu suchen.

Wann muss ich unverzüglich die 112 wählen?

„Je mehr Zeit vergeht, desto größer ist der Schaden beziehungsweise desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient an einem Herzinfarkt stirbt“, erklärt Kardiologe Dr. Tomas Stein. Sobald der Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht, muss unverzüglich ein Notarzt gerufen werden. Am Telefon sollte angegeben werden, dass möglicherweise ein Herzinfarkt vorliegt, damit ein Rettungswagen mit Notarzt und Defibrillator geschickt wird.

Symptome eines Herzinfarkts

Zu den häufigsten Symptomen zählen länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb oder Oberbauch, die oft als brennend oder unerträglich beschrieben werden. Weitere Symptome sind starker Druck im Brustkorb, Schmerzen, die in Arme, Schultern, Nacken oder Kiefer ausstrahlen, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, fahle Gesichtsfarbe und oft Todesangst. „Auch wenn nicht alle Symptome gleichzeitig vorliegen, sollte nicht gezögert werden, den Notarzt zu rufen“, betont Dr. Stein. „Ein Fehlalarm ist unproblematisch, aber jede verlorene Minute kann lebensentscheidend sein.“

Wie sind die Heilungschancen nach einem Infarkt?

Die Heilungschancen nach einem Herzinfarkt hängen maßgeblich von der schnellen intensivmedizinischen Versorgung, den anschließenden Rehabilitationsmaßnahmen und der konsequenten Umstellung des Lebensstils ab. Besonders wichtig sind eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung weiterer Risikofaktoren.

Wie kann ich einem Herzinfarkt vorbeugen?

Ein Herzinfarkt lässt sich häufig durch die konsequente Vermeidung von Risikofaktoren verhindern. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und die Kontrolle von Bluthochdruck, Blutzucker und Blutfettwerten. Besonders das Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und chronischer Stress erhöhen das Risiko. Vorsorgeuntersuchungen sind ein zentraler Baustein, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Frauen- und Männerherzen – gibt es Unterschiede?

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Männer stärker gefährdet seien als Frauen. Tatsächlich zählt der Herzinfarkt bei beiden Geschlechtern zu den häufigsten Todesursachen. Auffällig ist jedoch, dass Frauen seltener als Männer einen Infarkt überleben. Dies liegt unter anderem daran, dass die Symptome bei Frauen oft unspezifisch sind, wie Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit oder Erbrechen, wodurch die Diagnose verzögert wird. Während Männer häufiger klassische Symptome wie Brust- oder Armschmerzen schildern, werden Frauen oft weniger spezifisch behandelt.

Vorsorgeuntersuchungen im Diagnostikzentrum

Das Diagnostikzentrum Fleetinsel bietet umfassende Vorsorgeuntersuchungen an, die gezielt auf Herz-Kreislauf- und Schlaganfallrisiken abzielen. Dazu gehören Untersuchungen der Gefäße, Herzdiagnostik, körperliche Fitnesschecks und Blutuntersuchungen. Bei Auffälligkeiten werden individuelle therapeutische Maßnahmen eingeleitet, die von Ernährungsexperten und Sportwissenschaftlern begleitet werden.

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