Prävention bedeutet Wissen – nur wer seine individuellen gesundheitlichen Risikofaktoren kennt, ist in der Lage, aktiv und erfolgreich an seinem Lebensstil zu arbeiten. Dass dieses Prinzip längst nicht mehr nur ein theoretisches Konzept ist, zeigt der Präventions-Spiegel 2011[1] des Diagnostik Zentrums Fleetinsel Hamburg. In dieser Fortsetzung der erstmals 2010 veröffentlichten Langzeitstudie wurden Daten von mehr als 6.000 Medical Check-Ups ausgewertet, um aufzuzeigen, wie weit verbreitet Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte tatsächlich sind. Dabei offenbart sich nicht nur eine alarmierende Häufung solcher Faktoren, sondern auch ein Mangel an Bewusstsein: Drei von vier Menschen mit Hypertonie[2] wissen gar nicht, dass sie gefährdete Blutdruckwerte haben. Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, wie essenziell eine regelmäßige, fundierte Gesundheitsvorsorge ist, die den Betroffenen eine klare Orientierung über ihren gesundheitlichen Status gibt und sie zur Umstellung ihrer Gewohnheiten motiviert.
Vorsorge: Das Fundament der Gesundheit
Medizinische Fachgesellschaften sowie zahlreiche epidemiologische Studien betonen immer wieder die Bedeutung frühzeitiger Vorsorgeuntersuchungen. Wer seinen Cholesterin- und Blutdruckstatus kennt, kann rechtzeitig gegensteuern, bevor sich chronische Erkrankungen manifestieren. Moderne Medical Check-Ups zielen darauf ab, individuelle Risikoprofile zu erfassen und gegebenenfalls therapeutische oder präventive Maßnahmen einzuleiten. Die Erkenntnisse des Präventions-Spiegels 2011 unterstützen diesen Ansatz: Nur wenn Patientinnen und Patienten wissen, dass bei ihnen etwa hohe LDL-Werte[4] oder eine latent erhöhte Leberzellverfettung vorliegen, können sie bewusste Veränderungen im Lebensstil vornehmen, um langfristigen Schäden entgegenzuwirken. Auch Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung spielen dabei eine tragende Rolle, denn laut aktuellen Studien führt eine sitzende Lebensweise nicht nur zu Übergewicht, sondern erhöht auch das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Häufig übersehene Risikofaktoren
Der Präventions-Spiegel verdeutlicht, dass viele Menschen von Erkrankungen betroffen sind, ohne es zu ahnen. Bluthochdruck gehört zu den gefährlichsten „stillen“ Risikofaktoren, da er zunächst kaum spürbar ist, jedoch Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigt. In der Auswertung des Diagnostik Zentrums Fleetinsel hatten 19 Prozent der Teilnehmenden einen erhöhten Blutdruck, von denen wiederum 76 Prozent nicht einmal von ihrem Problem wussten. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Blutfettwerten: Mehr als die Hälfte der Untersuchten weist einen bedenklichen LDL-Spiegel auf. Steigt das LDL zu stark an, setzt ein Prozess der Arteriosklerose[3] ein, bei dem sich Ablagerungen in den Gefäßen bilden, die wiederum die Durchblutung einschränken und Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich ziehen können. Gerade weil diese Entwicklungen oft ohne akute Symptome verlaufen, ist eine regelmäßige Überprüfung im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen umso wichtiger.
Neue Präventionskultur in Unternehmen
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Langzeitstudie ist, dass nicht nur Privatpersonen, sondern auch immer mehr Unternehmen Prävention fördern. Während in der Vergangenheit medizinische Check-Ups vor allem in Gesundheitskreisen propagiert wurden, haben nun auch viele Führungskräfte und Personalabteilungen erkannt, dass Mitarbeitergesundheit eng mit Produktivität und Arbeitszufriedenheit verknüpft ist. Der Präventions-Spiegel dokumentiert einen Anstieg der Firmen, die für ihre Mitarbeitenden Vorsorgeuntersuchungen anbieten, um 185 Prozent zwischen 2002 und 2009. Diese Entwicklung deckt sich mit Erkenntnissen der Arbeitsmedizin, wonach Investitionen in Mitarbeitergesundheit langfristig zu weniger Fehlzeiten und einer höheren Motivation führen. Darüber hinaus steigt die Zahl der Menschen, die ihre Untersuchungen als Selbstzahler in Anspruch nehmen, um 130 Prozent. Das belegt eine wachsende Bereitschaft, in die eigene Gesundheit zu investieren.
Schwachstellen im Blick: Herz-Kreislauf-Risiken
In Deutschland gelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor als Todesursache Nummer eins, weshalb die frühzeitige Identifikation von Risikofaktoren oberste Priorität haben sollte. Für einen Großteil der Bevölkerung spielen hierbei mehrere Komponenten zusammen: Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck. Jeder dieser Faktoren ist bereits bedenklich, doch in Kombination steigt das Risiko erheblich, eine Arteriosklerose zu entwickeln. Der Präventions-Spiegel zeigt, dass 46 Prozent der Teilnehmenden übergewichtig und elf Prozent sogar fettleibig waren. Ein ungesunder Body-Mass-Index (BMI) wiederum geht häufig Hand in Hand mit erhöhten Cholesterinwerten und Blutdruckproblemen. Wer dies nicht erkennt und nichts unternimmt, begibt sich in eine gefährliche Spirale, die zu gravierenden Erkrankungen führen kann.
Gefahr für die Leber: Fettleber im Fokus
Einer der am häufigsten übersehenen Gesundheitsfaktoren ist die Leberfunktion. Fast ein Drittel der männlichen Check-Up-Teilnehmer zeigte laut Studie des Diagnostik Zentrums Fleetinsel eine Leberzellverfettung, die sich bei Frauen in 12 Prozent der Fälle fand. Diese Fettleber lässt sich häufig auf übermäßigen Alkoholkonsum, unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel zurückführen. Kommt es zu einer fortschreitenden Verfettung, drohen schwerwiegende Folgen wie Hepatitis (Leberentzündung) oder Leberzirrhose. Die gute Nachricht: Leberzellverfettungen sind prinzipiell reversibel, sofern die Betroffenen ihren Lebensstil umstellen. Diese Erkenntnis deckt sich mit aktuellen medizinischen Studien, die belegen, dass eine konsequente Gewichtsreduktion und eine moderat gesteigerte körperliche Aktivität zu einer deutlichen Verbesserung der Leberwerte führen können. Damit unterstreicht die Studie die Bedeutung einer gesunden Lebensweise als präventiven Ansatz.
Langzeitbeobachtung: Nachweisbare Verbesserungen
Der Präventions-Spiegel liefert nicht nur statistische Daten, sondern belegt auch, wie sich regelmäßige Check-Ups auf das Verhalten der Teilnehmenden auswirken können. Wer beispielsweise nach einer Untersuchung erfährt, dass er an Bluthochdruck leidet, ist eher bereit, sein Bewegungsverhalten zu überdenken oder die Ernährung umzustellen. Die Auswertung zeigt, dass sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen der Anteil an Übergewichtigen nach vier Check-Ups um jeweils vier Prozent verringerte. Zw ar bleibt immer noch eine beträchtliche Zahl mit Gewichtsproblemen, doch verdeutlicht das Ergebnis, dass Aufklärung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen spürbare Veränderungen bewirken können. Besonders auffällig ist, dass Frauen bei Blutdruck- und Blutzuckerwerten bereits zu Beginn etwas besser abschnitten und diese Werte im Verlauf konsequent verbessern konnten.
Warum Prävention unerlässlich ist
Wer rechtzeitig medizinische Vorsorge betreibt, hat bessere Chancen, ernsthaften Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Fettleber zu entgehen. Sogenannte Medical Check-Ups sind dabei weit mehr als bloße Momentaufnahmen. Sie schaffen eine Langzeitperspektive, indem sie individuelle Risikofaktoren wiederholt überprüfen und Veränderungen im Gesundheitsprofil abbilden. Neue Ergebnisse der Gesundheitsforschung sprechen dafür, dass Menschen, die ihre Risikofaktoren kennen und über gesunde Lebensweisen informiert sind, deutlich motivierter sind, auf Dauer etwas für ihre Gesundheit zu tun. Dazu gehören moderate Sportarten, eine ausgewogene Ernährung sowie das bewusste Reduzieren von Stress. Unternehmen und Krankenkassen, die ihren Beschäftigten entsprechende Präventionsangebote machen, leisten damit einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Gesundheitsförderung.
Fazit: Vorsorge lohnt sich
Der Präventions-Spiegel 2011 vom Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg liefert aussagekräftige Einblicke in die Relevanz medizinischer Check-Ups als effektive Maßnahme zur Gesundheitsvorsorge. Nicht nur besorgniserregende Werte wie erhöhte LDL-Spiegel, Fettleber und Bluthochdruck werden sichtbar gemacht, sondern auch die positive Wirkung, die Wissen über den eigenen Gesundheitszustand auf Verhaltensänderungen haben kann. Menschen, die ihre Risikofaktoren kennen, ändern eher ihre Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten und können so Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie anderen Beschwerden vorbeugen. Der Trend geht klar in Richtung einer neuen Präventionskultur, die nicht nur bei Gesundheitsbewussten, sondern zunehmend auch in Unternehmen Einzug hält. Damit leistet regelmäßige Vorsorge einen wesentlichen Beitrag, um Risiken zu mindern und langfristig ein gesünderes Leben zu führen.
[1] Erhebungszeitraum: 2002 bis 2009, 3.778 Check-Up-Teilnehmer, 6.188 durchgeführte Check-Ups
[2] Hypertonie bedeutet Blutdruck.
[3] Arteriosklerose ist eine Ablagerung von Fett und Kalk in Blutgefäßen, sodass diese enger werden und an Elastizität verlieren.
[4] LDL: Low-Density-Lipoprotein. Es transportiert Cholesterin in die Körperzellen.
[5] Sonographie bedeutet Ultraschalluntersuchung.
Über das Diagnostik Zentrum Fleetinsel:
Das 1994 gegründete Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg ist mit seinem jährlichen Check-Up-Aufkommen Norddeutschlands führendes Zentrum im Bereich Präventivmedizin. In Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Direktor und Kardiologen Dr. med. Tomas Stein führen weitere Fachärzte aus den Bereichen Gastroenterologie, Kardiologie, Dermatologie und Augenheilkunde die sechsstündigen Medical Check-Ups durch. Zur Referenzliste gehören die größten Unternehmen aus der Region, aber auch überregionale Firmen schätzen seit vielen Jahren die Kompetenz des Diagnostik Zentrums. Der aktuell veröffentlichte Präventions-Spiegel stellt ausführlich die Ergebnisse einer internen Langzeitstudie zum Thema Gesunderhaltung durch regelmäßige Vorsorge vor.