Urlaubszeit gleich Badezeit. Entspannen am Pool oder Schwimmen im Meer dienen der Ablenkung vom Alltagsstress. Doch damit die schönste Zeit des Jahres keine unangenehmen Nebenwirkungen mit sich bringt, gibt es einige Verhaltensregeln zu beachten. Dr. med. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde in München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga, empfiehlt: „Auch im Urlaub gilt es, den Rücken zu schonen, damit die Reisenden nach der Auszeit gesund nach Hause zurückkehren.“
Nicht zu schwer tragen
Wer in den Badeurlaub fliegt, nimmt in der Regel viel Gepäck mit: Bade- und Alltagskleidung, Abendgarderobe, Handtücher und Pflegeprodukte finden im Koffer Platz. Bis zu 20 Kilogramm wiegen sie und stellen oft eine erhebliche Belastung dar. „Am besten benutzen Urlauber Rollkoffer. Besonders gut eignen sich Trolleys mit ausziehbarem Griff, um in aufrechter Position zu bleiben und den Rücken nicht zu überlasten“, rät Dr. Schneiderhan. Viele Reiseveranstalter bieten auch einen Gepäckservice an. Damit entfällt das Koffertragen komplett.
Rückenschonend schwimmen
Bewegung im Wasser gilt als besonders entlastend für den Rücken und bietet eine gute Möglichkeit, sogar bei vorhandenen Schmerzen Sport zu treiben. Dank niedriger Verletzungsquoten und seines Beitrags zur Stärkung der Muskulatur erfreut sich Schwimmen großer Beliebtheit. Jedoch empfiehlt es sich, auch hier auf eine rückenfreundliche Technik zu achten. Bei falschen Bewegungsabläufen verspannen Rücken- und Nackenmuskeln schnell. Besonders beim beliebten Brustschwimmen zählt die richtige Körperhaltung. Wer den Kopf dauerhaft über Wasser hält, riskiert eine Überstreckung der Halswirbelsäule und der Rücken bildet ein Hohlkreuz. Regelmäßiges Untertauchen mit dem Kopf schont hingegen den Rücken, da es den Körper in eine waagerechte Position befördert. Dr. Schneiderhan betont jedoch: „Menschen, die bereits über Rückenschmerzen klagen, sollten generell auf Rückenschwimmen dar.“ Durch wechselseitige Bewegungen fordert Kraulen die Muskelgruppen ausgeglichen, Verspannungen entstehen nicht. Rückenschwimmen entlastet Wirbelsäule, Nacken und Bandscheiben sogar besonders gut, da sich der Körper in einer waagerechten Position befindet.
Vorsicht, Verletzungsrisiko!
Viele Urlauber lieben auch im Badeurlaub das Abenteuer. Umgebungserkundungen, Bergsteigen, Kopfsprünge von Klippen. Doch auch hier bedarf es der Vorsicht: Bewegung stärkt zwar in der Regel den Rücken, jedoch sollten untrainierte Menschen ihre Muskeln nicht überlasten. Aus langen Wanderungen oder gar Bergsteigen resultieren häufig Verspannungen und Schmerzen. Sprünge von Klippen oder Erhöhungen bergen generell große Risiken: Da Springer nicht wissen, ob im Wasser Felsen oder andere Hindernisse warten, besteht bei solchen waghalsigen Sprüngen Lebensgefahr. Kollisionen bewirken häufig schwere Schäden an der Wirbelsäule. Auch falsches Auftreffen auf dem Wasser kann bereits zu Verletzungen führen.
Entspannen am Tag und in der Nacht
Nach der Bewegung folgt Erholung: Ob im Hotelbett oder am Strand – die meisten Urlauber verbringen einige Zeit ihres Urlaubs im Ruhezustand. Rückenprobleme entstehen nachts durch zu weiche Matratzen und tagsüber durch sehr harte Strand- und Poolliegen aus Plastik oder Metall. „Es empfiehlt sich, die Rückenmuskulatur gezielt zu unterstützen. Zusätzliche Unterlagen sorgen auf Liegen für eine gewisse Federung. Im Bett helfen Rückenlage und der Einsatz von Nackenkissen. Durch sie entsteht kein Hohlkreuz und die Wirbelsäule bleibt in ihrer natürlichen S-Form“, erklärt Dr. Schneiderhan. Bei Beachtung dieser Hinweise steht einem schönen und rückengesunden Urlaub nichts im Weg.
Weitere Informationen unter www.orthopaede.com
Copyright by Manfred_Stromberg
0 Kommentare
Kategorien
Bleib dran. Sei ein Teil davon
Tritt unser ... bei