Tobias lernte ich kennen, als er in einem Fitnessclub in dem ich 2003 arbeitete gerade ein Praktikum absolvierte. Danach machte Tobias eine Banklehre und partiziperte, nach seinem Abschluss, an einem Schüleraustauschprogramm. Um seine Spanischkenntnisse zu vertiefen ging es nach Südamerika. Kaum ein Jahr zurück in Deutschland entschloss sich Tobias ein weitere halbes Jahr in Südamerika zu verbringen, diesmal in Honduras. Ich bat ihn via Skype doch, wir hielten die ganze Zeit Kontakt, mir einen Bericht darüber zu schreiben, wie er Fitness in Südamerika erlebt.
Man könnte denken, in Honduras gibt es keine Premium-Fitnessclubs, zumal diese High End Fitnessclubs selbst in unserem "Wohlstandsland" recht selten sind. Fakt ist jedoch, dass es in der Hauptstadt Honduras, nämlich Tegucigalpa und in der Industriehochburg San Pedro Sula, kein Problem ist, mehrere Fitnessclubs zu finden, die 100 € Monatsbeitrag verlangen. Hier treffen sich natürlich wohlhabenden Honduraner.
Das Training selbst steht in diesen Fitnessclubs nicht immer im Vordergrund. Die Leute treffen sich in diesen High-Society-Fitnessclubs um soziale Kontakte zu pflegen und um sich zu entspannen. Für alle anderen Honduraner beginnt der monatliche Beitrag in einfacheren Clubs das Training ab 10 € .
Die Fitnessstudios in den ländlichen Gegenden sind größtenteils sehr spartanisch eingerichtet. Sie bestehen eigentlich nur aus einem Freihantelbereich und ein paar alten Kardiogeräten.
Die Mitglieder trainieren hart, und ich könnte mir vorstellen, sie trainieren ohne die geringste Ahnung von moderner Trainingslehre zu haben. Man denke an die Fitnessbranche in Deutschland vor ca 20 Jahren, in den gesundheitsorientierte Fitnessstudios kaum zu finden war und das böse Wort Bodybuilding wohl eher die Trainingsmethodik betraf.
Erfreulicherweise gibt es auch Aerobicklassen, die beseelt sind durch einem Mix aus Step heißen Latino Beats und verschieden Tanzstilen wie Punta, Merengue und Salza. Die Menschen sind hier sehr freundlich, es macht riesigen Spaß hier mit zu trainieren. Das Verhältnis von Männern zu Frauen scheint ausgeglichen.
Aus San Pedro Sula werden täglich 2 Aerobicklassen live aus einem Fitnessstudio im nationalen Fernsehen gezeigt. Der Aerobiccoach ist ein ca. 250 Pfund schwerer Karibic-Garifuna (Afrikanischer Volksstamm der in der Karibik lebt), der mit seinem pfundigen Temperament selbst die dicksten MAMAS auf die Beine bringt.
In dem Fitnessstudio “Sport Top“, in dem ich trainiere, gefällt es mir sehr gut. Naja die Trainingsgeräte sind zwar nicht die besten, aber dennoch....Ein Abbuchungssystem der Mitgliederbeiträge oder einen Vertrag zwischen Mitgliedern und Studio gibt es ebenfalls nicht. Gezahlt wird in Bar man kann täglich 30 LPS ( 1,20€) oder monatlich 250 LPS ( 10,00€) Beitrag zahlen. Wer nicht zahlt wird an der Eingangstüre auf einem Plakat gebrandmarkt. Das Studio hat ca. 70 Mitglieder und vier Personaltrainer und befindet sich in einer kleinen Provinzhauptstadt namens La Esperanza im Westen von Honduras, am Fuß des Berges "Pelon" auf ca. 1800 Meter.
Viele Einwohner Honduras haben gar keinen Bedarf in einem Fitnessstudio zu trainieren, so lieben beispielsweise im Westen, in den ländlichen Gebieten Honduras noch Nachfahren der Mayas, ein Volksstamm der sich als "Lenca" bezeichnet. In dieser Volksgruppe sind Herz- und Kreislauferkrankungen weitgehend unbekannt, da diese täglich viele Kilometer laufen müssen um ihre tägliche Arbeit zu erbringen.
Flashdance Style zu Halloween!
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