Um das Aktivitätsbewusstsein der Bevölkerung anzuregen, bedarf es nicht nur theoretische “public health“-Programme, sondern auch den Einsatz der Massenmedien zur Information und Anregung sowie eine entsprechende Infrastruktur mit ausreichender Versorgung an Fußgängerzonen, Radwegen, Freizeitparks, Schwimmbädern, Eislaufplätzen usw.
Mehr "Leibeserziehung" an Schulen
Außerdem muss an den Schulen der “Leibeserziehung“ viel mehr Bedeutung geschenkt werden. Zumindest eine Turnstunde sollte täglich auf dem Stundenplan stehen, und diejenigen meiner Kollegen, die Schülern nicht indizierte Turnbefreiungen ausstellen, sollten sich überlegen, ob sie den Jugendlichen damit einen guten Dienst erweisen.
Denn der inaktive Lebensstil als Wegbereiter für die sog. Zivilisationskrankheiten beginnt meist schon in jungen Jahren, wie die in erschreckender Weise zunehmende Zahl adipöser Kinder zeigt. Wir sollten alles daran setzen, die absehbare Explosion des metabolischen Syndroms zu verhindern. Der körperlichen Aktivität kommt hier eine mindestens gleich große, wenn nicht sogar noch größere Bedeutung zu als der Ernährung.
Fazit: Es kommt weniger darauf an, wie alt man wird, als vielmehr darauf, wie man alt wird. Das Motto soll lauten ”add life to years, not just years to life“.
Ein körperlich aktiver Lebensstil - und der bedeutet nicht zwangsläufig ein Trainingsprogramm - bereichert zweifellos den Alltag und erhöht damit die Lebensqualität. Es gilt, sich die Freude an der Bewegung ein Leben lang zu erhalten oder - und das trifft auf die meisten Menschen zu - sie wiederzufinden. Und dafür ist es nie zu spät.
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