Fett weg: Kälteschock statt Skalpell!

Fett weg: Kälteschock statt Skalpell!

Bild von Roland Klampfer auf Pixabay

Das neue Kryolipolyse-Zeltiq-Verfahren will Problemzonen einfach wegeisen


Speckröllchen sollten sich jetzt warm anziehen: Ein neues, aus den USA stammendes Verfahren, die Kryolipolyse, will die Fettschicht sichtbar reduzieren – und das ohne Skalpell und OP. Stattdessen setzt die Methode auf gezielte Kälteimpulse. Fitness.com stellt das Verfahren, seine Vorteile und Risiken vor.

Schock gefrostet – dieses Schicksal könnte in Zukunft unliebsamen Fettpölsterchen drohen. Kryolipolyse-Zeltiq-Verfahren heißt die angebliche Wundermethode, die überflüssige Pfunde einfach einfrieren will. Die Methode stammt aus den USA, Experten der Harvard Universität und des Massachusetts General Hospital haben sie entwickelt. Heute wird sie bereits in deutschen Schönheitskliniken angewandt – schließlich verspricht sie den Weg zum Traumkörper ohne Operation und damit verbundene Risiken wie Embolien und Thrombosen.

Das nicht-invasive (das heißt äußerlich angewandte) Kryolipolyse-Zeltiq-Verfahren basiert auf der Tatsache, dass Fettzellen empfindlicher auf Kältereize reagieren als andere Gewebearten. Die kontrollierte Kühlung von Körperregionen soll also das Fettgewebe reduzieren. Für die Anwendung ist ein Applikator nötig, der an den zu behandelnden Körperregionen angesetzt wird und dort ein Vakuum erzeugt. Auf diese Weise können die Kälteimpulse direkt an die Fettpolster abgegeben werden.

Die Behandlung einer Problemzone dauert rund eine Stunde und gilt als weitgehend schmerzfrei. Viele Dermatologen schätzen die Anwendung als risikoarm ein, es sollen nur wenige Nebenwirkungen auftreten. Auszuschließen sind sie aber nicht: Da während der Behandlung Unterdruck erzeugt wird, können Blutergüsse, Rötungen und kurzfristige Schwellungen auftreten. Auch ein vorübergehendes Taubheitsgefühl kann die Folge der Behandlung sein. Kritiker der Methode befürchten zudem, dass die Leber mit der Masse an abzubauenden Fettzellen überfordert ist und das Organ so überlastet wird. Für Menschen mit Leberproblemen ist das Kryolipolyse-Zeltiq-Verfahren deshalb nichts, genauso wie für Patienten, die unter Hautkrankheiten leiden, oder Schwangere.

So verlockend das Verfahren für alle klingen mag, es ist nicht für jeden geeignet. Da die Fettzellen durch die Kälte nicht komplett verschwinden, sondern lediglich zur Abgabe des Speicherfetts stimuliert werden, ist die Methode nur bei gesunden und trainierten Menschen sinnvoll. Ihre einzelnen – aber hartnäckigen – Fettpölsterchen können durch die Kryolipolyse kleiner werden. Besonders an den Problemzonen Bauch, Hüfte sowie Innen- und Außenseite der Oberschenkel kann die Kältetherapie wirksam sein. Zur Behandlung übergewichtiger Patienten ist sie aber nicht geeignet. Große Flächen können nur mit einer Fettabsaugung behandelt werden, denn dabei werden entsprechende Zellen komplett entfernt.

Trotz Einschränkungen und Risiken – wer zur Zielgruppe des Kryolipolyse-Zeltiq-Verfahren gehört, kann von den Vorteilen der Anwendung profitieren: Im Gegensatz zu operativen Eingriffen fühlen sich die meisten Patienten direkt nach der Behandlung wieder fit: Ohne lange Genesungszeit können sie sofort wieder arbeiten oder gar Sport treiben.

Ob die Behandlung tatsächlich erfolgreich war, zeigt sich nach zwei bis vier Monaten. Dann hat der Körper die mittels der Kälte kristallisierten Fettzellen abtransportiert und das endgültige Ergebnis ist sichtbar. Befürworter des Verfahrens schätzen, dass das Fettgewebe um etwa ein Drittel schrumpfen kann. Wer aber dauerhaft schlank und fit bleiben will, muss auch nach der Behandlung auf eine gesunde Ernährung und eine kontrollierte Kalorienzufuhr achten – nur dann zahlt sich der Eingriff auch aus. Eine Sitzung kostet immerhin rund 1.000 Euro.

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