Die Zukunft fest im Blick – Best-Aging

Die Zukunft fest im Blick – Best-Aging

Die Zukunft fest im Blick – Best-Aging-Trainerinnen liegen im Trend



Die Zielgruppe der Best-Ager wird im Sport- und Fitnessbereich immer wichtiger. Doch wie notwendig ist es, sich entsprechendes Know-how für die Arbeit mit den Menschen über 50 durch spezielle Weiterbildungen anzueignen? Lesen Sie hier die Einschätzungen von vier Frauen – von der Personal-Trainerin bis zur Studiobesitzerin – die über Ihre Erfahrungen mit dieser Zielgruppe und ihre beruflichen Ziele berichten.



Die Zeiten, als sich das Angebot für Frauen-Fitness ab 50 auf die Teilnahme am Turnen in der örtlichen Seniorengruppe beschränkte, gehören längst der Vergangenheit an. Das Relikt der grauen (Fitness-) Vorzeit ist Geschichte. Denn auch die Generation „50+“ hat sich gewandelt: Die so genannten Best-Agerinnen streben nach Selbstverwirklichung, Genussfreude und gesundheitlichem Wohlbefinden. Sie wollen die Lebensphase Alter, die zunehmend von Freizeit geprägt ist, aktiv und sinnvoll gestalten. Die Best-Ager drängen in die Fitness-Studios – deren Betreiber sind darauf aber noch zu häufig nicht vorbereitet. Die Trennung vom ausschließlich jugendlichen Image fällt noch immer schwer, kompetentes Personal ist häufig Mangelware.



„Man hat sich jahrelang in der Fitnessbranche zu sehr auf die junge Altersgruppe spezialisiert und sich viel zu wenig Gedanken über unsere Best-Ager gemacht“, kritisiert Claudia Offermanns. Die Diplom-Sportwissenschaftlerin muss es wissen, sie arbeitet seit drei Jahren als Personal Trainerin. Zu ihren zufriedenen Kunden gehören insgesamt zehn Best-Ager. Die 28-Jährige sieht auch die Notwendigkeit einer individuellen Weiterbildung für den Umgang mit Best-Agern: „Gerade wenn man ältere Menschen trainiert, sollte man Erfahrung haben und sich speziell fortbilden. Denn es sind viele Dinge, die man wissen und auf die man sich einstellen muss“. Best-Aging-Trainerinnen sollen zum Beispiel in der Lage sein, individuelle Trainings- und Sportprogramme zu gestalten. Sie müssen altersspezifische Krankheiten kennen und wissen, wie in der Trainingspraxis damit umzugehen ist.







Gesucht: fachkompetente Betreuung und exzellenter Service



Die „Jungen Alten“ erwarten nicht nur fachkompetente Trainingsbetreuung, sondern auch exzellenten Service.






Und die Klientel wächst und wächst, denn der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt. Bereits im Jahr 2030 wird mehr als ein Drittel der Deutschen älter als 60 Jahre sein. Auch die Lebenserwartung steigt. Experten erwarten, dass die Lebenserwartung bei Frauen in einigen Jahrzehnten bei über 86 Jahren liegen wird.



Mit zunehmender Lebenserwartung steigt der Wunsch, fit zu bleiben. Und die Notwendigkeit – denn mit der Alterung der Gesellschaft verlagern sich die Krankheitsbilder. „Die Gesellschaft muss gesund altern“, so die Maxime diverser Gesundheitsexperten. Und Alter ist nicht zwingend mit Krankheit verbunden. Durch regelmäßige körperliche Beanspruchung können die Abbauprozesse verzögert, aufgehalten und bisweilen sogar umgekehrt werden.



Das so genannte Best-Aging-Training soll ganzheitlich zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen sowie ein aktives, gesundes und erlebnisreiches Älterwerden unterstützen. Die Aufgabe der Trainer bestehen somit auch darin, vor allem Spaß an der Bewegung zu vermitteln.



Weiterbildungen bieten das notwendige Know-how



„Gerade ältere Menschen nehmen sich die Zeit, ein Ziel mit Vernunft zu erreichen und bemerken sehr schnell, dass ein erfolgreiches Ausdauertraining keine Frage des Alters ist“, analysiert Christiane Goetz.






Vor vielen Jahren hat die 46-Jährige mit dem Laufen angefangen, bildete sich beim Hessischen Leichtathletik-Verband fort. Zunächst als Lauftreff-Betreuerin, später als Lauftreff-Leiterin. Seit zwei Jahren ist sie Übungsleiterin in ihrem Sportverein, macht täglich die Erfahrung, dass die altersentsprechende Hinführung zum Erfolg Dreh- und Angelpunkt ist. „Ab einem bestimmten Alter geschieht oft ein Umdenken, was die eigene Gesundheit betrifft. Auch – oder gerade – Menschen, die noch im Beruf stehen, stellen fest, dass es ihnen gelingt, abzuschalten, wenn sie sich bewegen. Für viele ist dies tatsächlich eine neue Lebenserfahrung“, ist sich die Mutter von zwei Kindern sicher.



Die Best-Ager imponieren der gelernten Fremdsprachenkorrespondentin, sie erinnert sich gerne an ihre Erlebnisse mit älteren Nordic-Walking-Gruppen: „Menschen, die sich zuvor im Leben nie zugetraut hatten, eine halbe Stunde am Stück zu laufen, haben es geschafft, innerhalb eines halben Jahres eine Strecke von 10 km zu bewältigen. Dies war in keinem Falle eine Frage des Alters, sondern der korrekten Hinführung zu diesem Ziel.“





Ihre Freundin Uschi Debus sieht in der Generation „50+“ eine ambitionierte Zielgruppe: „Die Best-Ager wollen sich neu orientieren, deren Kinder sind aus dem Gröbsten heraus und in diesem Zug wollen sie auch wieder etwas für sich tun“.



Beide Frauen bilden sich zur Zeit weiter, absolvieren beim IST-Studieninstitut einen Kurs zur Best-Aging-Trainerin. Und haben Großes vor: „Unser Ziel ist es, mit einem kleinen feinen Studio Menschen der erwähnten Zielgruppe mit einer Mischung aus Bewegung, Entspannung und Ernährungsberatung beim Rundherum-Wohlfühlen zu unterstützen“.



Dieses Vorhaben ist Sonja Obergfell bereits gelungen. Die Betreiberin des „Vitality“ in München sieht ihr Studio ganz bewusst als Alternative zum üblichen Fitness-Studio. Die 32-Jährige hat sich schon in ihrer sportwissenschaftlichen Diplomarbeit mit der Generation „50+“ beschäftigt und zeigt die aktuellen Probleme klar auf: „Gerade für diese Gruppe gibt es wenig vernünftige und qualitativ gute Angebote, bei denen eine angenehme Atmosphäre, die Freude an der Bewegung und individuelle Betreuung im Vordergrund stehen“. Ihrer Meinung nach gibt es gerade bei den Best-Agern viel zu beachten, entsprechend geschultes Personal ist daher von großer Bedeutung.




Die Generation „50+“ dankt dem Studio von Sonja Obergfell das hervorragende Angebot – sie gehört zu den treuesten Kunden des „Vitality“.





Wer sich ebenfalls für kompetente Trainingsarbeit mit der Gruppe der Best-Ager qualifizieren möchte, kann dies mit der 12-monatigenWeiterbildung BestAging Training (IST) oder der 5-monatigen BestAging Training A-Lizenz (IST).



Fotos in Reihenfolge von: Christiane Goetz, Sonja Obergfell, Claudia Offermanns, Uschi Debus

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