Zeit investieren
Es ist immer sinnvoll sich zu informieren, bevor man eine Diät startet. Wenn man dies tut kommt man nämlich (bei korrekter Beratung/Wissensvermittlung) schnell zu dem Ergebnis, dass es einen wesentlich weiter bringt seine Ernährung individuell und dauerhaft umzustellen, als nacheinander mehrere kurzfristige Diäten durchzuführen nur um zu erkennen das sie eben nicht passen. Erst recht nicht auf Dauer. Eine schnelle Gewichtsabnahme ist relativ leicht zu bewerkstelligen. Das geht mit allen Diäten.
Ananas-Diät, Kartoffel-Diät, Formula-Diäten...
Sei es eine Ananas-Diät, Kartoffel-Diät, Formula-Diäten und den vielen anderen Angeboten, die sonst noch auf dem (Medien-)Markt sind. Sie beanspruchen zwar eine strenge Disziplin, aber die eben nur für den gesetzten Zeitraum, was es sehr attraktiv macht. Was dabei, gerade von den Anwendern selten beachtet wird ist, dass man nur dauerhaft abnehmen kann, wenn man grundsätzlich Änderungen vornimmt und sie für den Rest des Lebens beibehält.
Das klingt erst einmal unangenehm, ist aber ein Faktum, was auch durch die vorher beschriebenen Körpervorgänge unterstützt wird. Übergewicht entsteht durch eine überhöhte Zufuhr von Energie aus der Nahrung in Relation zum Verbrauch. Das ist der Punkt an dem angesetzt werden muss um den ungeliebten Polstern entgegenzuwirken.
Isst man kurzzeitig sehr eingeschränkt nimmt man ab. Isst man danach wieder wie vorher, also in der Form, die einem das Übergwicht eingebrockt hat, nimmt man wieder zu.
Durch den Muskelmasseverlust und die gesenkte Aktivität der Schilddrüse oftmals sogar noch auf ein höheres Gewichtslevel als vorher. Der Heißhunger nach einer strengen Diätperiode ist dabei natürlich auch nicht zu vernachlässigen.
Geduld haben
Um eine Lebensstilumstellung durchzuführen muss man sich bewusst machen, dass man Gewohnheiten hat, die mitunter sehr gefestigt sind. Nicht jeder Mensch ist dafür geschaffen diese von heute auf morgen über Bord zu werfen und ein neues, anderes Leben zu führen und dies auch beizubehalten. Es ist aber dennoch für jeden machbar wenn man sich die Zeit gibt, seinen Lebensstil nach und nach zu ändern und neue Gewohnheiten zu etablieren. Auch der Faktor Ernährung ist etwas, was man individuell gestalten und optimieren kann.
Eine vernünftige Ernährung hat zum Ziel, dem Körper alle Nährstoffe zu bieten, die er benötigt.
Das ist der Hauptpunkt, der ins Auge gefasst werden sollte. Dass es Lebensmittel gibt, die grundsätzlich gesund oder ungesund sind, ist etwas, was man als unnützes (Halb-)Wissen ad acta legen kann. Kein Lebensmittel hat in maßvoller Menge das Potential, extrem gesund oder extrem ungesund zu wirken. Klar ist: es gibt Lebensmittel, die sehr viele notwendige Nährstoffe liefern und es gibt welche, die dies nicht tun.
Man kann sich also darauf festlegen, die Lebensmittel der ersten Kategorie bevorzugt zu essen, und die anderen als Schmankerl zu betrachten, die zwar nicht notwendig, aber ab und an dem Genuss sehr zuträglich sind.
Eine vernünftige Ernährung basiert also nicht auf Verboten, sondern auf dem Wissen sich selbst etwas Gutes zu tun und seinem Körper das zu liefern, was er braucht.
Auch das Einsparen der aufgenommenen Energie sollte maßvoll vonstattengehen, und so gestaltet sein, dass man sich mit den Änderungen möglichst nicht zu stark eingeschränkt fühlt.
Als Grundlagenwerte kann man sich ein Defizit von 250-500kcal pro Tag als Richtwert nehmen. Nicht weil nicht mehr möglich wäre, sondern weil es einem noch problemlos erlaubt in normaler Menge zu essen und dabei seine benötigten Nährstoffe aufzunehmen. Weiterhin erspart man sich damit die Gegenmaßnahmen des Körpers, die er einleitet wenn er unterversorgt wird.
Sich auf das Wichtige konzentrieren
Das Wichtige ist nicht die Zahl auf der Waage. Von vornherein nicht. Genaugenommen stört einen ja nicht primär diese Zahl, sondern die nicht-mehr-passende-Hose, die fehlende Selbstzufriedenheit, die Unbeweglichkeit oder die negativen Effekte, die Übergewicht auf die Gesundheit und/oder die Lebensqualität hat. Jeder hat einen anderen Grund für das Ziel Abnehmen.
Die Zahl auf der Waage ist nur ein kleiner und oftmals wenig aussagekräftiger Indikator, den man getrost ignorieren, oder auf wenige Messungen in größeren Zeitabständen reduzieren kann. Und auch sollte. Gerade diejenigen, die sich gern mal den Tag vermiesen indem sie jeden einzelnen Morgen checken was die Waage sagt, und sie zum Richter über Erfolg und Misserfolg machen.
Eine nur zu verständliche Vorgehensweise, wenn man bedenkt, dass Erfolge gern gemessen werden wenn man ein großes Vorhaben durchzieht. Aber unwichtig. Wieso? Weil die Zahl auf dem Display nicht viel aussagt außer Masseverlust oder nicht. Sie sagt nicht ob dieser Verlust aus Wasser, Fett oder Muskelmasse resultiert. Qualitativ gesehen ist sie also ein mieser Richter. Jeder der sich ein bestimmtes Ziel aus bestimmten Gründen setzt, sollte genau diese Gründe als Indikator nutzen um sein Weiterkommen zu überprüfen.
- Wenn die eine Lieblingshose nicht mehr passt, sollte das Ziel das Wiederreinpassen sein.
- Wenn einem der Bauch zu groß ist, sollte das Ziel in der Minimierung des Bauchfetts liegen.
- Sind die Blut-. Blutdruckwerte der ausschlaggebende Punkt, sollten sie als Richtwert herangezogen werden.
- Fühlt man sich einfach nur unwohl, weil man nicht mehr so beweglich ist wie in früheren Jahren ist die Verbesserung der Fitness der Hauptpunkt. Heutzutage wird dies alles gern mit der Zahl auf der Waage verknüpft, und mit BMI-Werten gekoppelt, um ein Fazit über Gesundheit und Krankheit zu ziehen.
Das ist prima für Naturwissenschaftler, die gern messen. Aber nicht für den einzelnen Menschen, dessen Gesundheit sich aus ganz individuellen Komponenten zusammensetzt.
Also sollte der einzelne Mensch mit seinem individuellen Ziel sich selbst und seine Wünsche ernstnehmen. Und sich, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden nicht einzig und allein auf diese Zahl reduzieren lassen.
Teil 3 siehe oben in der Seitleiste