Der Kleeblatt-Marathon

Der Kleeblatt-Marathon

Windsurfing trainiert den ganzen Körper, fördert die Kondition und die Koordination (Foto: VDWS)
Wenn die Profis der Tour de France mal für eine Stunde mit einem Tempodurchschnitt von 30,7 Kilometern pro Stunde unterwegs sind, spricht die gleiche Presse, die bei hohem Tempo sofort Dopingverdächtigungen aufwirft, von einer Bummel-Etappe. So geschehen auf der 3. Etappe der diesjährigen Tour der Leiden, die der Schweizer Fabian Cancellara für sich entscheiden konnte. Eben jener Profi flog bei seinem Sieg im Prolog in einem neuen Tour-Rekord von 53,7 km/h über den Asphalt.




Mit gerade einmal 28 km/h bewegt sich das schnellste Fahrerfeld beim Kleeblatt-Marathon des rheinhessischen Radsportvereins Undenheim durch die herrliche Weinregion. Die Hobby-Radler strengen sich an, aber keiner muss bis an die Grenze gehen. Ausreißer gibt es nicht und schon gar kein Taktieren. Doch was das Schönste bei solchen Radsportveranstaltungen ist: Das einzige Doping, das die knapp 100 Teilnehmer hier kennen, sind Bananen und isotonische Getränke, die der Veranstalter in den kurzen Pausen zur Verfügung stellt.





Die Veranstaltung heißt nämlich zwar zum einen Marathon, weil mit über 200 Kilometern eine gewaltige Strecke zurückgelegt werden muss. Zum anderen steckt aber auch das Wort Kleeblatt im Namen, weil die Strecke in Form eines Kleeblatts in vier Schleifen und nicht an einem Stück abgefahren wird. Nach jedem der etwa gleich großen Teile gibt es im Zentrum des Kleeblatts, in Undenheim im Landkreis Main-Bingen, Verpflegung. „Um 7 Uhr ging es los. Es fuhren drei Gruppen jeweils fünf Minuten zeitversetzt los. Eine peilte einen Durchschnitt von 28 km/h an, die zweite einen von 26 km/h und die dritte 24 km/h“ erklärt Teilnehmer Christian Klaes, der sich mit Kumpel Oliver Schneider vom nahegelegenen Mainz auf den Weg nach Undenheim gemacht hatte.







Versteht sich von selbst, dass Klaes, der mit seinen 39 Jahren noch aktiv Fußball spielt und noch vor zwei Jahren in einer Zeit von etwas über zwölf Stunden den Ironman in Frankfurt absolvierte, mit der schnellsten Gruppen mithalten wollte.

Dennoch benötigten Klaes und seine Mitstreiter für jede Runde zirka eine Stunde und 45 Minuten. Mit den jeweiligen Pausen war der Mainzer demnach bis zum späten Nachmittag sportlich unterwegs.








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„Es war natürlich schon anstrengend“, erklärte Klaes nach dem Kleeblatt-Marathon. „Aber es hat auch unheimlichen Spaß gemacht!“ Auch die Veranstalter vom Radsportverein Undenheim waren hochzufrieden: Der Kleeblatt-Marathon 2007 war eine Premiere. Nachdem die Anmeldung im Vorfeld etwas schleppend angelaufen sei, habe die am Ende doch recht stolze Teilnehmerzahl sehr überrascht. Im kommenden Jahr soll die Veranstaltung auf jeden Fall abermals stattfinden.

Und auch Christian Klaes wird ganz sicher wieder dabei sein.

Radsport, der Spaß macht und ganz ohne Doping – das gibt es noch!


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