Das beste Rezept ist Bewegung

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Rückenschmerzen sind die mit Abstand häufigste Volkskrankheit. Eine Studie hat gezeigt, dass 90 Prozent aller Menschen einmal in ihrem Leben unter Rückenschmerzen leiden. Am häufigsten ist der unspezifische Rückenschmerz, der immer wieder kommt und geht, ohne klare, ärztliche Diagnose. Meist ist die Lendenwirbelsäule betroffen.







Das ist nicht nur für die Betroffenen unangenehm, auch für das Gesundheitssystem ist der Schmerz im Rücken eine Belastung: Jährlich werden etwa 25 Milliarden Euro für Behandlungskosten ausgegeben.





Mit Bewegung Beschwerden lindern oder beseitigen



Dabei könnten viele Menschen ihre Beschwerden lindern oder sogar beseitigen, wenn sie sich schlicht und einfach mehr bewegen würden. Mit gezielten Rückenübungen im Fitness-Studio sind schon nach zwei bis drei Wochen erste Erfolge spürbar und der Schmerz lässt nach. Das weiß auch Helmut Haas, sportlicher Leiter des Nürnberger Fitness- und Gesundheits-Studios Campus Sports & Reha: „Oft rühren die Schmerzen von kleinen entzündlichen Prozessen und muskuläre Verspannungen im Körper, die durch Bewegung gestoppt werden können.“














Grund fürs Fitnessstudio: Rückenschmerzen



Etwa zwei von drei Kunden, die ins Fitness-Studio gehen, kämen wegen Rückenschmerzen, meint Haas und diesen Schritt kann er nur befürworten – und nicht nur weil Haas ein Fitnessstudio leitet. „Selbst bei Leuten mit chronischen Schmerzen ist Bewegung sehr wichtig“, weiß der Sportpädagoge. Denn ähnlich der Phantomschmerzen nach einer Amputation gibt es auch bei Rückenschmerzen eine Art Schmerzgedächtnis. Der Kopf merkt sich, dass er immer wieder Schmerz empfindet, selbst wenn scheinbar keine körperlichen Ursachen mehr dafür vorliegen. Lediglich bei akuten Entzündungen oder massivem Rheuma sei Vorsicht geboten, so Haas.



Checkup im Fitnessstudio bei Rückenschmerzen



Bevor es jedoch mit dem Training im Fitness-Studio losgehen kann, sollte erst einmal ein ausführliches Gespräch stattfinden. Vor allem bei Rückenschmerzen ist es wichtig, dass das Studio kompetente Trainer hat, die genau darauf achten, welche Beschwerden und Voraussetzungen der Kunde mitbringt. Ein wichtiger Teil im Vorfeld ist daher bei Campus Sports & Reha auch eine orthopädische Inspektion durch einen Physiotherapeuten. Dabei werden unter anderem Beweglichkeit, Haltung und Muskelkraft getestet. Aus den individuellen Voraussetzungen kann dann ein Trainingsplan auf die Personen zugeschnitten werden. Denn die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig.



Vor allem Bewegungsmangel ist ein Hauptgrund für die Beschwerden. Im Laufe der Jahre versteifen sich die Wirbelabschnitte des Rückens und die Beweglichkeit der Wirbelsäule nimmt ab. Deshalb geht es beim Rückentraining auch immer um Mobilisierung.














 





Aber auch einseitige Belastungen führen zu Verschleißerscheinungen im Rücken. Verantwortlich ist häufig langes Stehen oder Sitzen in gleich bleibender Position. „Wir sitzen uns den Rücken krumm, über Stunden, Tage, Monate und Jahre hinweg“, erklärt Haas. Deshalb rät er zu „aktivem“ Sitzen mit häufigem Positionswechsel. Der 38-Jährige weiß aber auch, dass die Schmerzen oft daher rühren, dass der Arbeitsplatz nicht richtig eingerichtet ist: „Sind Stuhl oder Schreibtisch nicht auf der richtigen Höhe, führt dies automatisch zu einer falschen Haltung“, so der Rückenexperte.







Dass auch immer mehr junge Menschen über Rückenschmerzen klagen, liegt oft an muskulären Ungleichgewichten oder einem zu schwach ausgestalteten Muskelkorsett. In einigen Fällen kann aber auch eine Fehlstellung in Hüfte, Schulter oder Oberkörper zu einer falschen Körperhaltung führen. Daraus resultiert dann eine vermehrte Belastung der Bänder, Wirbelkörper, Bandscheiben und der Muskulatur. Mit gezielten Kräftigungs- und Dehnungsübungen kann diesen Fehlstellungen entgegengewirkt werden.












 Bei Rückenschmerzen macht 2-3 x Fitnesstraining pro Woche Sinn.

 



Helmut Haas hat fitness.com einige Klassiker für den Rücken gezeigt. Damit das Training auch effektiv ist, ist es sinnvoll zwei bis drei Mal pro Woche zu trainieren, dazwischen einen Tag Pause einlegen, damit sich der Körper erholen kann. Bei Häufigkeit und Wiederholungen gibt es unterschiedliche Philosophien. „Das muss auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. Da spielt es auch eine Rolle, wie viel Zeit jemand überhaupt zum Training hat.“ Generell gilt aber auch beim Rückentraining: am Anfang nicht zu viel Gewicht auflegen. Lieber mit kleinerem Gewicht eine größere Anzahl von Wiederholungen machen. Für das Kraftausdauer-Training gelten die üblichen Wiederholungszahlen zwischen 25 und 30. „Wichtig ist vor allem, das Gerät richtig einzustellen und die Bewegungen immer präzise auszuführen“, weiß Haas von Campus.













Und Achtung: Neben der Rückenmuskulatur müssen auch die Bauchmuskeln, der Po sowie die Schulter und Nackenmuskulatur als Stabilisatoren trainiert werden, sonst kommt es zu muskulären Ungleichgewichten, die wieder zu Beschwerden führen.


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