Brustvergrößerung – und was dann?

Brustvergrößerung – und was dann?

Foto von Jonathan Borba von Pexels

Auch nach der Brust-OP empfiehlt sich eins: Fitnessübungen!


Der Wunsch der Frauen (oder vielleicht auch ihrer männlichen Partner), wohlgeformte und nicht zu kleine Brüste zu haben, hat der Brustchirurgie im Allgemeinen, aber vor allem der Brustvergrößerung im Speziellen zu einem nun seit Jahren anhaltenden Boom verholfen. Und das nicht nur in Kolumbien oder Südamerika.

Viele Brust-Operationen werden ambulant, ohne Krankenhausaufenthalt, durchgeführt. Neben dem Kostenfaktor bevorzugen viele Frauen eine Genesung in den eigenen vier Wänden. Durch Entwässerung und spezielle Krankengymnastik kann man den Heilungsprozess fördern. Nach der hoffentlich komplikationslosen Operation kann die Patientin - je nach Fall – problemlos mit einer Reihe von Übungen beginnen. Voraussetzung ist natürlich die Rücksprache mit dem Arzt und Physiotherapeuten. Die frühe Krankengymnastik hilft nicht nur, die körperliche Verfassung zu verbessern, sondern befreit auch von Stress, der durch die körperliche Veränderung entstanden ist. Das ist eine körperliche wie mentale Belastung.

Die Frauen, die Brustimplantate eingesetzt bekamen, müssen wenigstens drei Monate warten, bis sie mit anstrengenden Übungen mit schweren Gewichten wieder beginnen können. Und selbst drei Monaten nach der Operation sollte man bei seinen üblichen Fitness-Übungen vorsichtig sein. 50 bis 65 Prozent der vorherigen Belastung sollte nicht überschritten werden. Das Silikon liegt normalerweise unterhalb des Brustmuskels und muss sich erst vollständig absetzen. Der Körper benötigt dafür eine Pause, bis er sich an das körperfremde Silikon gewöhnt hat, sonst können Entzündungen oder ungewünschte Verschiebungen des Implantats hervorgerufen werden.

Was die Streckungsübungen betrifft, so sollte man die Arme keinen Fall über den Kopf ausstrecken, selbst eine Überschreitung des 90 Grad Winkels ist nicht ratsam. Besonderes Augenmerk müssen die operierten Frauen ihrem Schulterblatt widmen. Das neue Gewicht der vergrößerten Brust und das dadurch hervorgerufene, neue Körpergefühl führt häufig zu einer unbewussten Fehlhaltung. Meist nehmen die Frauen eine vorgebeugte Position ein, um Schmerzen oder ein durch die Narben hervorgerufenes Unwohlsein zu vermeiden. „Nach der Brustoperation müssen die Übungen darauf abzielen, die Körperhaltung zu verbessern. Im Bereich der Brustmuskulatur arbeitet man idealerweise mit kleinen Gewichten, währenddessen man im Rückenbereich, bei den Rückenmuskeln, normale Gewichte in seine Fitness-Übungen einbauen kann. Das verbessert die Beugungsmöglichkeit kontinuierlich“, empfiehlt die Sportmedizinerin Dr. Judith Delgadillo.

Die Übungen für die Brustmuskeln sollen gleichmäßig durchgeführt und erst nach und nach in ihrer Intensität erhöht werden. Vor Ablauf der erwähnten Dreimonatsfrist ist das innere Brustgewebe noch im Heilungsprozess und somit sind selbst leichte Übungen oft noch schmerzhaft. Deshalb wäre beispielsweise ein leichtes Brustbeugen ohne Bodenberührung ein guter Einstieg ins Fitnesstraining. Wie bereits erwähnt, frühestens drei Monate nach der Operation kann man wieder mit seinem üblichen Fitness-Programm beginnen. Dabei sollte man jedoch die Übungen für das Schulterblatt und der Rückenaufrichtung nicht vernachlässigen und direkt mit schweren Gewichten zu trainieren. Cardiotraining sowie Streck- und Dehnübungen sind immer eine sinnvolle Ergänzung des Fitnessprogramms. Nur bei konsequentem Rückentraining wird man nach einer Brustvergrößerung wieder zu einer natürlichen Körperhaltung zurückkommen.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass man die Fitnessübungen nicht ohne ärztliche Überwachung oder ohne Anweisung eines Physiotherapeuten durchführt. Es ist äußerst wichtig, dass ein adäquater Übungsplan aufgestellt und kontrolliert wird. Nicht jeder Körper reagiert gleich auf die Belastungen der Fitness-Übungen und auf den chirurgischen Eingriff. Deshalb sollte jede Frau in ihren Körper hineinhören und aufmerksam verfolgen, wie ihre Brust das Fitnesstraining verkraftet. Dabei kann es große Schwankungen in der Tagesform geben, aber nur wer dies berücksichtigt, kann spätere Komplikationen vermeiden.

Ist der Heilungsprozess abgeschlossen (mind. 3 Monate), gibt es für Frauen mit Brust-Implantaten normalerweise keine Einschränkungen mehr im Fitness-Sport. Im Gegenteil, es ist äußerst wichtig, seine Muskulatur wieder auf den Fitness-Stand zu bringen, den man vor der Brustvergrößerung hatte. Und wer ein bisschen Mehr an Brust hat, dem schadet garantiert auch ein bisschen Mehr an Fitness nicht.

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