Nicht nur jahrelanges, aktives Rauchen kann die Entwicklung einer chronisch‐obstruktivenLungenerkrankung COPD verursachen.
Es gibt weitere Risikofaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an COPD zu erkranken. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin hin. „Eine großangelegte Überblicksstudie (siehe European Respiratory Journal, Online‐Vorabveröffentlichung am 19.12.2011) hat ergeben, dass Passivrauchen das COPD‐Risiko um den Faktor 1,2 erhöht, und eine Erkrankung an Tuberkulose um den Faktor 1,8“, erklärt Prof. Dr. med. Heinrich Worth, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin und Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 am Klinikum Fürth.
„Menschen, die ein Familienmitglied haben, das unter COPD leidet oder gelitten hat, erkranken selber anderthalb Mal häufiger als jemand ohne positive Familienanamnese. Außerdem erhöht sich die Erkrankungsgefahr um mehr als das Doppelte (genauer: um den Faktor 2,4), wenn man bereits als Kind vor Erreichen des zehnten Lebensjahres wegen eines Atemwegproblems im Krankenhaus behandelt werden musste.“
Bei erhöhtem Erkrankungsrisiko unbedingt auf das Rauchen verzichten In Deutschland leiden derzeit mindestens 3,5 Millionen Menschen an COPD, weltweit etwa 600 Millionen. Von den zehn häufigsten tödlichen Krankheiten ist COPD die einzige, deren Häufigkeit steigt, was überwiegend auf die wachsende Zahl der Raucherinnen zurückgeführt wird.
So geht dieWHO davon aus, dass COPD im Jahr 2020 die dritthäufigste Todesursache sein wird, derzeit steht COPD in der Rangfolge der Todesursachen an vierter Stelle. „Wer ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für COPD hat, muss sich entsprechend mehr vorsehen und sollte daher umso dringender mit dem Rauchen aufhören bzw. am besten erst gar nicht damit anfangen“, rät Prof. Worth. „Zum Aufhören ist es übrigens nie zu spät, weil eben auch die Anzahl der gerauchten Zigaretten bzw. die Anzahl Päckchenjahre – das heißt: die Anzahl der Jahre, in denen durchschnittlich pro Tag ein Päckchen Zigaretten geraucht wurde – Ausschlag gebend für das Erkrankungsrisiko sind. Oder anders gesagt:
Das Risiko, an einer COPD zu erkranken, ist umso kleiner, je weniger geraucht wird.“ Zur
Tabakentwöhnung empfehlen Lungenfachärzte und Lungenfachkliniken eine Kombination aus
psychosozialer und medikamentöser Unterstützung, wobei auch der Kontakt und Austausch mit anderen Exrauchern in einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein kann.
Ausführliche Informationen über die Ursachen von Atemwegs‐ und Lungenerkrankungen
sowie Möglichkeiten ihrer Behandlung und Vorbeugung finden Interessierte und Betroffene
im Internet unter: www.lungenaerzte-im-netz.de
Image Courtesy by Equitana
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