„Nach dem Aufstehen wurde mir manchmal schwarz vor Augen. Gedacht habe ich mir dabei eigentlich nichts.“ Drei Jahre ist es jetzt her, dass Johannes Bitter, der Torhüter der deutschen Handballnationalmannschaft bei der sportkardiologischen Untersuchung im Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen eine Erklärung für das Phänomen bekam.
Der Spitzensportler litt an Bluthochdruck oder Hypertonie, wie die Mediziner es nennen. Schätzungen zufolge hat jeder vierte Mensch in Deutschland Bluthochdruck. Doch weil er nicht wehtut und auch sonst zunächst das Leben kaum beeinträchtigt, geht es etwa sechs Millionen Erkrankten so, wie Johannes (Jogi) Bitter: Sie wissen nichts über ihre Veranlagung, und das kann schwerwiegende Konsequenzen haben.
„Unbehandelter Bluthochdruck kann langfristig zu Einengungen der Blutgefäß, insbesondere der Halsschlagader führen und es besteht die Gefahr, dass sich Herzrhythmusstörungen entwickeln“, Prof. Dr. med. Dieter Horstkotte, Direktor der Klinik für Kardiologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW holt nur einmal kurz tief Luft, bevor er die Liste der möglichen Langzeitfolgen des Bluthochdrucks weiter vervollständigt. In seiner Abteilung für Sportkardiologie lassen sich alle Handballnationalspieler vor jedem großen Turnier untersuchen: „Das Herz muss bei Bluthochdruck mehr arbeiten. Das führt zu einer Vergrößerung der Herzkammern und zu einer langfristigen Schädigung des Herzmuskels. Außerdem erhöht die Hypertonie die Wahrscheinlichkeit, im Alter an Demenz zu erkranken ganz beträchtlich.“
Je länger die Liste des Kardiologen wird, desto mehr hellen sich die Gesichtszüge von Johannes Bitter auf. Schließlich weiß er jetzt, was ihm alles erspart bleiben kann. Seit dem Beginn seiner Karriere im Tor der deutschen Handballnationalmannschaft wird er, wie alle
seine Nationalmannschaftskollegen, von Sportkardiologen im Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen jährlich untersucht. Nur diesen Routineuntersuchungen ist es zu verdanken, dass der Zweimeter und fünf lange Modellathlet von seiner Erkrankung erfuhr und sich behandeln lassen konnte. „Eine Tablette am Morgen, das ist im Moment alles. Ansonsten achten unsere Mediziner beim Hamburger Sportverein auf meinen Bluthochdruck und natürlich weiß auch mein Hausarzt Bescheid.“
Bei der sportkardiologischen Untersuchung im Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen wird Bitter seit der Erstdiagnose jedes Mal besonders genau untersucht. Die cerebrale Doppleruntersuchung gibt Aufschluss über die Fließgeschwindigkeit des Blutes an der Halsschlagader. Wäre ein Gefäß krankhaft verengt, flösse das Blut schneller. Doch die Werte bei „Jogi“, wie seine Fans ihn nennen, sind völlig normal.
„Die medikamentöse Einstellung unseres Nationalkeepers passt im Moment optimal und da er regelmäßig zu den Untersuchungen der Handballnationalspieler zu uns kommt, können wir selbst auf kleine Veränderungen sofort reagieren.“ Oberarzt Dr. Klaus Peter Mellwig, Leiter der Sportkardiologie am Herz- und Diabeteszentrum gibt damit sein OK für Bitter und die bevorstehende Handball WM in Schweden. „Ein behandelter Bluthochdruck muss selbst für Spitzensportler heute kein Problem mehr sein.“
Foto: Der Nationalspieler und sein Sportkardiologe: HSV-Profi und Nationaltorhüter Johannes
Bitter, der Leiter der Sportkardiologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW, Oberarzt Dr.
Klaus Peter Mellwig. Der Nationaltorhüter geht topfit in die Handballweltmeisterschaft in
Schweden. (Steffen Ellerhoff HDZ NRW)
(Photo Courtesy Fototechnik-Warda.de )
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