Ernährungsumstellung, Aminosäuren, Vitamine, Omega-3 und Flavonoide lassen der Arthrose kaum eine Chance.
Die Evolution hat uns den aufrechten Gang beschert. Dadurch wurden unsere Hände frei verfügbar. Das hat gewiss seinen Teil dazu beigetragen, dass sich unser Gehirn in einer Art entwickeln konnte, die es uns erlaubt, unsere Welt und uns selber bewusst wahr zu nehmen sowie zu gestalten. Dies wiederum ermöglichte es uns, unsere Lebenserwartung in die Nähe des biologisch Machbaren zu rücken.
Ein längeres und vor allem auch bequemeres Leben sowie der aufrechte Gang sind jedoch auch mit Nachteilen verbunden. Mit steigenden Alter werden Menschen von Rückenbeschwerden und Gelenkverschleiß geplagt. Insbesondere in den Kniegelenken führen die Deformierung und der Rückgang von Knorpelgewebe zur schmerzhaften Arthrose. Das Auftreten der Erkrankung ist schon zu prähistorischen Zeiten belegt.
So wird vermutet, dass bereits der berühmte Ötzi vor über 5.300 Jahren an Arthrose litt. An den Stellen, an denen der Schmerz auftrat, versuchte sich der Alpenmensch durch Tätowierungen zu schützen. Wir können heute nicht mit Gewissheit sagen, ob diese Maßnahme von Erfolg gekrönt wurde. Es kann jedoch begründet angenommen werden, dass andere Vorsorge- und Therapieformen Ötzi besser geholfen hätten.
Antioxidatien wirken entzündungshemmend
Hier sind exemplarisch zwei Dinge auffällig. Erstens ist der Schwefelanteil in gesundem Knorpelgewebe etwa dreimal so hoch wie in deformiertem. Zweitens geht die Arthrose sehr häufig einher mit hohen Arachidonsäure-Werten. Diese vierfach ungesättigte Fettsäure entsteht in tierischen Organismen aus der Omega-6-Linolsäure und begünstigt entzündliche Prozesse, in deren Folge auch das Knorpelgewebe angegriffen wird.
Die ersten Ratschläge richten sich daher darauf, gegen diese entzündlichen Prozesse vorzugehen:
In Fleisch, Wurst und besonders in Innereien kommt Arachidonsäure vor. Diese Produkte sollten daher nur ausnahmsweise auf dem Speiseplan stehen.
Omega-3-Fettsäuren haben die natürliche Aufgabe, entzündungsfördernde Fettsäuren zu stoppen. Liegen sie im richtigen Verhältnis zueinander können krankhafte Entzündungsprozesse kaum auftreten. Omega-3-Fettsäuren können über eine Ergänzung in Form von Fischölkapseln eingenommen oder durch den Genuss von fettem Seefisch zugeführt werden.
Die Vitamine C, D und E wirken einerseits als Antioxidantien, die Entzündungsreaktionen vermindern und sich als Radikalfänger bewährt haben. Andererseits werden die Blutkonzentrationen dieser Vitamine bei vorhandenen Entzündungen in Mitleidenschaft gezogen, wodurch ein erhöhter Bedarf entsteht.
Oligomere Proanthocyanidine (OPC) sind sekundäre Pflanzenstoffe oder Flavonoide, die zu den stärksten Antioxidantien zählen und sehr wirksam gegen entzündliche Prozesse eingesetzt werden können. Hochkonzentriert kommen OPC in Pinienrindenextrakt vor. Aber auch eine OPC-haltige Tasse Grüner Tee wird gegen Arthrose empfohlen.
Aminosäuren helfen, Knorpelgewebe aufzubauen
Kommen wir zurück zum Schwefelanteil in gesundem Knorpelgewebe. Ein Mangel kann hier leider nicht durch die Aufnahme von Schwefelpulver behoben werden. Das kann sogar toxisch wirken. Das Schwefel muss in einer Form vorliegen, die der Körper aufnehmen und an den richtigen Stellen "einbauen" kann.
Genau diese Bioverfügbarkeit liegt bei schwefelhaltigen Aminosäuren vor. Hier werden insbesondere Methionin und Cystein, die auch entzündungshemmend wirken, eingesetzt. Die Aminosäure Arginin wirkt knochenaufbauend, gegen Entzündungen und durchblutungsfördernd, wodurch Nährstoffe besser an die Gelenke gelangen können.
Schließlich ist Glucosamin ein wichtiger Bestandteil unter anderem des Knorpelgewebes, dessen Wirksamkeit belegt ist. Im Zusammenhang mit Aminosäuren spielen auch die Vitamine des B-Komplexes eine große Rolle. Methionin braucht beispielsweise Folsäure bzw. Folat und Vitamin B12 für seinen Stoffwechsel.