Wie man Darmkrebs richtig vorbeugen kann

Wie man Darmkrebs richtig vorbeugen kann

Teilnehmer des Sport Mental Coach Seminars 2010
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts erkranken in Deutschland im Jahr rund 450.000 Menschen neu an Krebs. Darmkrebs ist dabei sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Tumorerkrankung. Experten schätzen, dass die Zahl der Krebserkrankungen

bis zum Jahr 2050 um 30 Prozent steigen wird. Diese Zahlen sind erschreckend, wenn man bedenkt, dass man heutzutage mit zuverlässigen Früherkennungsmaßnahmen wirksam gegensteuern kann.



„Gerade bei Darmkrebs sind die Heilungschancen heute sehr gut. Der Schlüssel dabei ist eine gezielte Vorsorge, die eine frühzeitige Behandlung ermöglicht“, bestätigt Gastroenterologe Dr. Thomas Meier. „Eine Koloskopie, also Darmspiegelung, kann sogar helfen, Darmkrebs von vornherein zu vermeiden. Denn gutartige Wucherungen, die häufig entarten, können während der Koloskopie entfernt werden.“



Wie entsteht Darmkrebs?



Er entwickelt sich in der Regel aus gutartigen Polypen, Adenome genannt. Dies sind geschwulstartige Schleimhautverdickungen, die durch eine krankhafte Zellvermehrung entstehen. Nicht jeder Polyp wird zwangsläufig zu einem bösartigen Tumor, aber die Gefahr

besteht dennoch. Die Ursachen dafür, warum Tumorzellen entstehen, sind häufig unklar. Doch gibt es Risikofaktoren, die Darmkrebs nachweislich begünstigen.



Was sind die Risikofaktoren?



Mit zunehmendem Alter steigt auch das Darmkrebs-Risiko. Zudem kann die Veranlagung vererbt werden. Daneben spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle: Stress, übermäßiger Alkoholkonsum sowie das Rauchen zählen zu den Faktoren, die die Entstehung von

Darmkrebs nachhaltig begünstigen. Ziel der Primärprävention ist es deshalb, diese Risiken zu reduzieren, um die Darmgesundheit zu erhalten.



Was sind die Symptome?



Das Gefährliche an Darmkrebs ist, dass Beschwerden erst im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit auftreten. Deshalb erfahren Betroffene meist spät von ihrer Erkrankung. Anzeichen für eine Tumorentwicklung können zum Beispiel sichtbares Blut im Stuhl, Blutarmut, Gewichtsabnahme oder auch veränderte Stuhlgewohnheiten wie häufige oder abwechselnde Durchfälle und Verstopfungen sein.



Wie wird Darmkrebs diagnostiziert?



Bei Darmkrebs gilt: Eine frühestmögliche Diagnose ist wichtig, um eine erfolgversprechende Behandlung einzuleiten. Ein häufiges Verfahren ist der Stuhl-Blut-Test. Damit kann Blut im Stuhl nachgewiesen werden, das für das bloße Auge nicht sichtbar ist. Dieser Test

allein ist allerdings nicht ausreichend für die Primärprävention.



Unverzichtbar für klare Diagnosen: Die Darmspiegelung



Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist ein zuverlässiges und für den Patienten schonendes Untersuchungsverfahren, um Darmkrebs oder Vorstufen (Polypen) zu diagnostizieren. Bei einer klassischen Koloskopie wird der Dickdarm mit einem Endoskop (griechisch éndon = innen; skopein = beobachten) untersucht, einem dünnen, sehr biegsamen Schlauch. Die Darmspiegelung ermöglicht aber nicht nur den Befund eines Tumors, sie spielt auch eine wichtige Rolle bei der Primärprävention: Per Koloskopie können gefundene Polypen

direkt entfernt werden, um eine Tumorentwicklung vor vornherein zu

verhindern. Daneben gibt es weitere Verfahren der Dickdarmuntersuchung





Vergleich: Klassische und virtuelle Koloskopie

Beide Verfahren erfordern eine vorherige Darmreinigung. Sie unterscheiden

sich aber deutlich in der technischen Diagnosefindung.

(Siehe Schaubild in der Bildergalerie)



Eine Darmspiegelung ist alle fünf bis zehn Jahre empfehlenswert. Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen ab dem 55. Lebensjahr übernommen. Dr. Thomas Meier rät jedoch zu einer Absenkung dieser Altersgrenze. Dabei verweist er auf die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Langzeitstudie des DIAGNOSTIK ZENTRUMS Fleetinsel,

dem „Präventions-Spiegel“: Mehr als die Hälfte der bei den über 5.000 ausgewerteten Medical Check-Ups gefundenen Darmpolypen oder Tumore wären spät oder gar nicht entdeckt worden. Denn die Betroffenen waren noch keine 55 Jahre alt.



Was kann ich selbst tun?



Sicher lassen sich nicht alle Risikofaktoren komplett ausschalten, aber mit einer gesunden Lebensweise kann man die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung aktiv senken.



Gesund leben, hilft – 10 goldene Regeln:



Das rät Gastroenterologe Dr. Thomas Meier:

1. „Genießen Sie viel frisches Obst und Gemüse, am besten nach Saison.“

2. „Essen Sie wenig Fleisch, ein- bis zweimal pro Woche ist ausreichend.“

3. „Reduzieren Sie den Verzehr von Lebensmitteln mit gesättigten Fettsäuren, zum Beispiel Fast Food, Wurstwaren oder frittierte Produkte.“

4. „Achten Sie auf eine vollwertige Ernährung mit vielen Ballaststoffen.“

5. „Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und essen Sie regelmäßig – im Idealfall zu festen Zeiten.“

6. „Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit am Tag, am besten 1,5 Liter Wasser oder Getränke mit geringem Zuckergehalt, aber trinken Sie Alkohol in Maßen.“

7. „Verzichten Sie auf das Rauchen – besonders in Kombination mit Alkohol. Dies erhöht das Darmkrebsrisiko.“

8. „Sorgen Sie für ausreichend Bewegung. Gestalten Sie Ihre Freizeit aktiv – vor allem, wenn Sie den ganzen Tag im Büro sitzen.“

9. „Schaffen Sie sich persönliche Ruheinseln, schalten Sie ab vom Alltagsstress.“

10. „Gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen.“



Text dankenswerterweise vom Diagnostikzentrum Fleetinsel zur Verfügung gestellt.



Das leistet das Diagnotstik- ZENTRUM Fleetinsel:



Im Rahmen des Medical Check-Ups, der Basis-Leistung des DIAGNOSTIK ZENTRUMS Fleetinsel, werden die Teilnehmer unter anderem gezielt auf ein Schlaganfall-Risiko geprüft: durch Untersuchungen in den Bereichen der Gefäß- und der Herz-Kreislauf- Diagnostik, bei Tests der körperlichen Fitness sowie durch ein großes Blutbild. - Liegen Hinweise für ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko vor, leitet das DIAGNOSTIK ZENTRUM Fleetinsel therapeutische Maßnahmen ein, um dieses Risiko zu reduzieren. Hier greifen die

Fachärzte auf ein Netzwerk erfahrener Kooperationspartner zurück und beraten die Betroffenen durch Experten beim Thema Ernährung und Bewegung. Es stehen eine Oecotrophologin und ein Sportwissenschaftler sowie Personal Trainer zur Verfügung.



Glossar: 

[1] Arteriosklerose: Bei einer Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Gefäßverkalkung genannt, sind die Innenwände der Arterien durch Ablagerungen verengt. Es lagern

sich Fett und Kalk in die Gefäßwände ein, sie verlieren an Elastizität und ihr Durchmesser wird kleiner. Deshalb kann das Blut nicht mehr richtig fl ießen. Folglich steigt die Gefahr,

dass sich die Arterien verschließen und es zu einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder gefährlichen Durchblutungsstörungen kommt.



[2]+[5] LDL- und HDL-Cholesterin: Low-Density-Lipoprotein- und High-Density-Lipoprotein werden auch „schlechtes“ und „gutes“ Cholesterin genannt. Sie sind die wichtigsten Transportvehikel, um das Cholesterin im Blut zu den Körperzellen zu bringen. Dabei ist LDL ein Blutfett mit niedriger Dichte. Es lagert – im Gegensatz zum HDL – das Cholesterin in den Gefäßwänden ab. Und zwar dann, wenn zu viel LDL im Körper vorliegt. HDL nimmt überschüssiges Cholesterin aus den Körperzellen auf und transportiert es zur Leber. Hohe HDL-Cholesterin-Werte schützen somit vor einer Arteriosklerose.



[3]+[4] Ungesättigte und gesättigte Fettsäuren: Fette sind lebenswichtige Nahrungsbestandteile. Sie liefern Energie und essenzielle Fettsäuren – das sind lebensnotwendige Verbindungen, die der Organismus nicht selbst herstellen kann. Sie unterscheiden sich – chemisch betrachtet – durch ihren Aufbau. Grundsätzlich bestehen sie alle aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Sind die Verbindungsmöglichkeiten für Wasserstoff voll ausgeschöpft, sprechen wir von einer gesättigten Fettsäure. Ist ein Fett reich an diesen sogenannten „trägen“ Fettsäuren, ist es bei Raumtemperatur fest wie Butter. Sind die Verbindungsmöglichkeiten nicht voll ausgeschöpft, spricht man von den einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ist ein Fett reich an diesen ungesättigten Fettsäuren, ist es bei Raumtemperatur flüssig.



Wichtig ist der unterschiedliche Gesundheitswert:

Gesättigte Fettsäuren sind vor allem Energieträger. Zu viel davon kann den Spiegel des „schlechten“ LDL-Cholesterins im Blut ansteigen lassen. Ungesättigte Fettsäuren hingegen sind sehr gesund, da sie den Stoffwechsel unterstützen. Sie helfen unter anderem, die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern und sind Bausteine in Zellwänden.



[6] Triglyceride gehören zu den Nahrungsfetten. Sie dienen dem Körper als Energiereserve. Sind sie jedoch im Übermaß vorhanden, stören sie den Fettstoffwechsel und schädigen den Körper. Denn durch Ablagerungen in den Blutgefäßen können sie Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen.



[7] Impedanz-Waage: Die Waage sendet – sobald man sich darauf stellt – einen leichten Strom durch den Körper. Dies kann man sich so vorstellen, dass der Strom am rechten Fuß anfängt, einmal durch den Körper läuft und am linken Fuß wieder rauskommt. Dabei misst die Waage den Widerstand, der durch den Körper gebildet wurde. Muskeln haben einen hohen Wasseranteil, leiten damit sehr gut und haben demnach einen geringen Widerstand. Fett hingegen leitet nur schlecht und hat demnach einen hohen Widerstand.

Anhand des Leitungswiderstands kann die Waage dann Wasser- und Fettgehalt des Körpers bestimmen.



[8] Altersabhängigkeit des Body Mass Index (BMI): Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel, der Körper hat weniger Masse und der Anteil von Fett und Muskeln verändert sich.



[9]+[10] Systolischer und diastolischer Blutdruck: Der Druck, mit dem das Blut durch die Gefäße fl ießt, heißt Blutdruck. Der systolische Blutdruck entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Arterien presst, die sich dadurch ausdehnen. Der diastolische Blutdruck entsteht, wenn das Herz wieder erschlafft und die Gefäße wieder ihren Normalzustand erreichen.





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