Eine Wanderung im Hochgebirge klingt nach Abenteuer und frischer Bergluft. Doch wer glaubt, dass man einfach losmarschieren kann, riskiert schnell mehr als nur Blasen an den Füßen. Damit das Erlebnis auf 2500 Metern Höhe und darüber hinaus nicht zum Albtraum wird, sollte der Rucksack mit Bedacht gepackt werden. Außerdem: Warum Aspirin nicht nur gegen Kopfschmerzen hilft und warum die richtigen Wanderschuhe fast schon ein Lebensretter sein können.
Die richtige Kleidung: Funktionalität ist alles
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Gute Kleidung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Wanderung. Doch was bedeutet „gut“? Es bedeutet atmungsaktiv, leicht, robust und bequem. Während die alten Baumwoll-Shirts zwar bequem sein mögen, saugen sie sich bei Regen oder Schweiß wie ein Schwamm voll und können schnell zur Belastung werden. Stattdessen empfiehlt sich Funktionskleidung, die Feuchtigkeit nach außen transportiert und schnell trocknet. Für die kälteren Gipfelstunden gehört eine isolierende Jacke ins Gepäck, am besten wind- und wasserabweisend. Und vergessen Sie nicht: Ein Hut oder eine Mütze schützt nicht nur vor Sonne, sondern auch vor Kälte, die in höheren Lagen überraschend plötzlich kommen kann.
Wanderschuhe: Ihre besten Freunde auf dem Weg
Kein Wanderschuh, kein Gipfelglück – so einfach ist das. Investieren Sie in ein hochwertiges Paar Wanderschuhe, die Ihre Knöchel stützen und ausreichend Profil haben, um rutschige Steine und unebene Pfade sicher zu bewältigen. Aber Vorsicht: Neue Schuhe sollten niemals direkt bei einer anspruchsvollen Tour getragen werden. Laufen Sie sie vorher ein, sonst werden Sie schneller Bekanntschaft mit Blasenpflastern machen, als Ihnen lieb ist.
Höhenkrankheit: Eine unterschätzte Gefahr
Die Luft wird dünner, die Aussicht besser – doch nicht jeder Körper freut sich darüber. Ab 2500 Metern Höhe kann die Höhenkrankheit zuschlagen. Die Symptome reichen von Kopfschmerzen über Schwindel bis hin zu Übelkeit. Ursache ist die verminderte Sauerstoffversorgung des Körpers, die zu einer Verdickung des Blutes führt. Genügend Flüssigkeit zu trinken, ist hier das A und O. Und nein, der Gipfelschnaps zählt nicht! Im Notfall helfen Aspirin oder spezielle Medikamente gegen Höhenkrankheit. Diese sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen, bevor Sie Ihre Reise antreten.
Der Rucksack: Packen mit Bedacht
Ein Rucksack im Hochgebirge ist wie ein guter Freund – er trägt alles Wichtige, beschwert aber nicht unnötig. Packen Sie leicht, aber denken Sie an alle Eventualitäten. Ein Erste-Hilfe-Set gehört genauso hinein wie ein kleiner Vorrat an Snacks, die viel Energie liefern, aber wenig Platz einnehmen. Müsliriegel und Trockenfrüchte sind hier die Klassiker. Ebenso unverzichtbar: eine wiederbefüllbare Trinkflasche, am besten mit integriertem Wasserfilter, falls die nächste Quelle doch mal weiter weg ist. Ein Regenponcho und Ersatzsocken dürfen ebenfalls nicht fehlen – nasse Füße sind ein sicherer Garant für schlechte Laune.
Unterkünfte: Hütten als sichere Basis
Im Hochgebirge sind die Alpenvereins-Hütten die Anlaufstelle schlechthin. Doch Vorsicht: Diese sind oft gut gebucht, vor allem in der Hauptsaison. Eine vorherige Anmeldung ist daher Pflicht. Die Übernachtung im Matratzenlager ist nicht nur ein Abenteuer, sondern auch eine Möglichkeit, neue Wanderfreunde kennenzulernen. Denken Sie daran, einen eigenen Hüttenschlafsack mitzunehmen – aus hygienischen Gründen und weil er oftmals vorgeschrieben ist. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie ihn auch vor Ort erwerben.
Die Kosten im Blick
Eine Übernachtung in der Cabane de la Dent Blanche kostet beispielsweise 32 Franken (ca. 20 Euro). Für die Halbpension kommen weitere 38 Franken hinzu. Das mag im ersten Moment teuer erscheinen, doch bedenken Sie, dass solche Hütten oft fernab jeglicher Infrastruktur liegen und die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern ein logistischer Kraftakt ist.
Planung ist der halbe Gipfel
Eine Wanderung im Hochgebirge erfordert Vorbereitung, keine Frage. Doch mit der richtigen Ausrüstung, einer durchdachten Planung und etwas Respekt vor den Herausforderungen der Natur steht dem Gipfelerfolg nichts im Wege. Und das Beste? Die Belohnung für all die Mühen ist unbezahlbar: eine Aussicht, die den Atem raubt – im besten Sinne.