Vier Regeln für ein langes Leben: Fitness, nicht qualmen und nicht sauf...

Vier Regeln für ein langes Leben: Fitness, nicht qualmen und nicht sauf...

Bild von 4924546 auf Pixabay

Wahrscheinlich ist er die berühmte Ausnahme von der Regel: Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt, der wohl einzige Mensch, der öffentliches Kettenrauchen zur Kunstform erhoben hat. Ob bei politischen Diskussionen oder während seiner Kolumne für die ZEIT – Schmidt und seine Zigarette sind untrennbar miteinander verbunden. Und trotzdem: Der Mann scheint unkaputtbar. Doch während Schmidt den Tabakkonsum zur Lebensphilosophie erklärt hat, zeigt eine Studie der Universität Cambridge: Wer auf Nikotin verzichtet, lebt länger. Überraschung!

Die Formel für ein langes Leben

Die Ergebnisse der Studie sind so bahnbrechend wie ein Wetterbericht, der Regen in England vorhersagt. Nikotin ist ungesund – ja, das wussten wir. Doch die Forscher aus Cambridge haben vier goldene Regeln aufgestellt, die tatsächlich die Lebenszeit signifikant verlängern können. Wer sich an diese Regeln hält, gewinnt bis zu vierzehn Jahre Lebenszeit. Klingt verlockend, oder?

Vier simple Regeln, die jeder kennt (aber nicht jeder einhält)

So schwer ist es nicht, behaupten die Forscher. Die erste Regel: Finger weg von Zigaretten! Die zweite: Mäßigung beim Alkohol – also weniger After-Work-Cocktails und mehr Wasser. Drittens: Bewegung, und zwar täglich, nicht nur der Sprint zur Bushaltestelle. Und viertens: Obst und Gemüse auf den Teller, und zwar in ausreichender Menge – nein, die Tomatensauce auf der Pizza zählt nicht. Fertig ist das Rezept für ein längeres Leben. Simpel? Vielleicht. Leicht umsetzbar? Das ist die eigentliche Herausforderung.

Die Wissenschaft hinter den Regeln

Die Forscher beobachteten elf Jahre lang die Lebensgewohnheiten von 20.244 Männern und Frauen im Alter zwischen 45 und 79 Jahren. Dabei erfassten sie alles: Ernährung, Bewegung, Rauchgewohnheiten und Alkoholkonsum. Die Teilnehmer erhielten für jede eingehaltene Regel einen Punkt. Und das Ergebnis? Menschen, die alle vier Regeln einhielten, hatten eine deutlich niedrigere Sterbewahrscheinlichkeit. Diejenigen, die hingegen keine Regel befolgten, sahen einer viermal höheren Wahrscheinlichkeit entgegen, früher zu sterben. Harte Zahlen für diejenigen, die glauben, dass "Leben und Leben lassen" ein Freifahrtschein für Pizza, Bier und Zigaretten ist.

Faktor Rauchen: Der Tod in kleinen Dosen

Die Studie zeigt besonders erschreckende Ergebnisse in Bezug auf Nikotin. Raucher hatten eine um 80 Prozent höhere Sterbewahrscheinlichkeit als Nichtraucher. Hier hilft auch kein Apfel am Tag, der angeblich den Arzt fernhält. Vitamine sind super, aber keine Wunderwaffe gegen die schädlichen Folgen des Rauchens.

Sport und die Mär vom Vitamincocktail

Wer glaubt, dass Bewegung der Gang zum Kühlschrank bedeutet, sollte umdenken. Die Forscher empfehlen mindestens 30 Minuten körperliche Aktivität pro Tag – Schwimmen, Joggen, Radfahren. Und das, selbst wenn man in einem Job arbeitet, der körperlich anstrengend ist. Zudem reicht es nicht, nur gelegentlich einen Apfel zu essen. Fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag – das ist die Mindestanforderung. Für die Wissenschaftler ist ein Vitamin-C-Gehalt von über 50 mmol/l im Blut der ideale Wert. Liegt dieser darunter, verdoppelt sich die Sterbewahrscheinlichkeit.

Die Zahlen, die zählen

Während der elfjährigen Forschungsphase starben rund 840 Testpersonen an Krebs und etwa 670 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Diejenigen, die keine der Regeln beachteten, waren überdurchschnittlich häufig betroffen. Die Wissenschaftler stellen klar: Wer sich zumindest an drei der vier Regeln hält, hat schon viel gewonnen. Aber jede weitere vernachlässigte Regel erhöht die Risiken exponentiell.

Und was machen wir jetzt mit Helmut Schmidt?

Natürlich bleibt die Frage: Was machen wir mit Menschen wie Helmut Schmidt, die jahrzehntelang rauchen und trotzdem scheinbar putzmunter bleiben? Die Antwort der Wissenschaft könnte lauten: Helmut Schmidt hat einfach Glück gehabt. Vielleicht ist es seine Genetik, vielleicht eine Mischung aus Stahlkondition und schierer Willenskraft. Aber eines steht fest: Er ist die Ausnahme, nicht die Regel. Und mal ehrlich – wie viele Helmut Schmidts gibt es da draußen?

Ehrlich - Wer will schon ein Risiko eingehen?

Die Studie aus Cambridge liefert eine einfache Botschaft: Es ist nie zu spät, das eigene Leben zu verlängern – mit kleinen, aber konsequenten Änderungen. Das Rauchen aufzugeben, weniger zu trinken, sich mehr zu bewegen und sich besser zu ernähren, sind keine revolutionären Ideen. Aber sie sind wirkungsvoll. Und wer weiß, vielleicht danken Sie es sich selbst eines Tages, wenn Sie mit 90 Jahren auf einer Parkbank sitzen und die Enkel um sich scharen. Helmut Schmidt mag ein Denkmal sein – aber jeder von uns hat das Potenzial, sein eigenes kleines Wunder zu schaffen.

0 Kommentare