Versicherung für den Fitnessclub

Versicherung für den Fitnessclub

Thema: Fitnessversicherung



Wer ein Fitness-Studio oder eine Sauna eröffnet, muss sich von Staats wegen kaum versichern. Das kann böse enden, meint Oliver Kurzrock von der Württembergischen Versicherung in einem Interview:



Herr Kurzrock, Sie weisen auf mangelnden Versicherungsschutz gerade im Wellnessbereich hin. Ist Deutschland nicht ohnehin schon völlig überversichert?



Oliver Kurzrock: Das sehe ich anders. Insbesondere wenn es darum geht, den beträchtlichen Wert eines Betriebs im Wellnessbereich abzusichern – also die eigene berufliche Existenz –

sollte man mit außerordentlicher Cleverness zu Werke gehen.



Und hier sehen Sie Nachholbedarf?



Oliver Kurzrock: Wer einen Fitnessclub oder eine Sauna eröffnet oder betreibt, hat in den ersten Jahren der Geschäftstätigkeit viel um die Ohren, auch finanziell. Die Einrichtung, Arbeitsverträge mit den Angestellten, laufende Kosten, usw. Das sind immense Investitionen, die hier getätigt werden. Ein passender Versicherungsschutz wird dabei oft erst einmal hinten an gestellt, vielleicht auch deswegen,weil der Clubbesitzer meint, sich diese Kosten nicht auch noch antun zu müssen. Wenn aber ein Schaden eintritt, kann es schnell um horrende Summen gehen und damit um die weitere Existenz des Betriebs. Wie sieht das praktisch aus? Geben Sie uns ein Beispiel.



Oliver Kurzrock: Nehmen wir mal nicht die Gefahren durch Wasser oder Feuer, die jeder kennt, sondern das Thema Haftpflicht. Stellen Sie sich vor, ein Kunde Ihres Clubs trainiert an einem Übungsgerät zur Stärkung der Schultermuskulatur. Das Zugseil reißt. Die angehängten

Gewichte fallen und die Metallstange, an der Ihr Kunde mit Kraft gezogen hat, schlägt ihm mit entsprechender Wucht auf den Kopf.



Das ist unangenehm, aber nicht tragisch, oder?



Oliver Kurzrock: Nun, das hängt von den Umständen ab. Spinnen wir den Fall weiter: Der Kunde hat sich eine Platzwunde zugezogen, einen fürchterlichen Brummschädel und klagt in den folgenden Wochen über nicht nachlassende Hörschäden. Sie bekommen als Fitnessclub-Betreiber Post von seinem Anwalt. Es werden Vorwürfe gemacht und Ansprüche erhoben: Behandlungskosten, Schmerzensgeld, die Rede ist sogar von einer Rente

wegen einer dauerhaften Schädigung des Gehörs. Der Sportler war zufällig Orchester-musiker.Wir reden in diesem Fall über tausende Euro.

Und hier springt die Versicherung ein?



Oliver Kurzrock: Wenn Sie eine Betriebshaftpflicht haben, ja. Die Versicherung wird versuchen, festzustellen, warum das Zugseil des Übungsgeräts gerissen ist und ob es anständig gewartet war. Es geht auch darum, ob der geschädigte Sportler angemessene

Forderungen Ihnen gegenüber erhebt. Wenn Sie eine Betriebshaftpflicht haben, wird sie unberechtigte Forderungen für Sie abwehren – gegebenenfalls vor Gericht. Wenn die Forderungen berechtigt sind, wird sie den Schaden regulieren. Eine Haftpflicht zahlt ja gerade dann, wenn der Versicherungsnehmer einen Fehler gemacht hat – beispielsweise bei der

Wartung des Übungsgeräts. Wer freiwillig auf eine solche Absicherung verzichtet, ist aus meiner Sicht schlecht beraten.



Genügt es, sich die nächste beste Versicherung zu besorgen?



Oliver Kurzrock: Leider ist es nicht so einfach. Schauen Sie, die Sachlage ist bei jedem Wellnessbetrieb ein wenig anders. Klar, ein Betreiber eines Fitnessclubs hat gegenüber seinen Kunden eine Verkehrssicherungspflicht wie jeder andere Betrieb auch: den Parkplatz räumen und streuen, ggf. morsche Äste von Bäumen am Weg entfernen, Hof und Gebäude gut beleuchten, den Boden trittsicher und rutschfest halten etc. Schwierig wird es

jedoch im Haftungsbereich. Häufig hat ein Fitnessclub Mitarbeiter mit einer

Vielzahl höchst unterschiedlicher Arbeitsverträge. Es muss darum gehen,

sie so zu versichern, dass denkbare Risiken für den Betreiber und für die Kunden

so gering wie irgend möglich gehalten werden.



Was konkret raten Sie den Betreibern eines Fitnessclubs oder einer Wellnessanlage?



Oliver Kurzrock: Wenn Sie noch keinen Versicherungsschutz haben, kümmern Sie sich darum. Vergleichen Sie Angebote und erkundigen Sie sich in Ihrem beruflichen Umfeld, wer im Versicherungsbereich einen guten Job macht. Setzen Sie sich mit Ihrem Versicherungsagenten ein- oder zweimal jährlich zusammen und besprechen Sie, ob der Versicherungsschutz für Ihre Betriebsgröße und für Ihre speziellen Gegebenheiten

noch angemessen ist. Hier ausreichend Zeit zu investieren, kann Ihnen manche Überraschung ersparen.





Quelle Artikel und Bilder: Bodymedia



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