Unser Marathon-Läufer: Mathias Giese

Unser Marathon-Läufer: Mathias Giese

Acht Monate Vorbereitung und ein Ziel: Der Marathon


Der Mainzer Mathias Giese hat keineswegs einen klassischen Bürojob und kommt eben nicht mit Rückenschmerzen vom langen Sitzen nach Hause. Das Gegenteil ist der Fall: Als Physiotherapeut hat Giese täglich mit vielen verschiedenen Menschen zu tun, ständig ist er in Bewegung, der Sportdress ist quasi seine Arbeitskleidung.
Trotzdem kam es in den vergangenen Wochen häufiger vor, dass der 23-Jährige die Strecke von seinem Zuhause zum etwa 20 Kilometer entfernten Arbeitsplatz im hessischen Nauheim joggend absolvierte. Ein Halbmarathon vor der Arbeit – Mathias Giese ist ein „Fitness-Junkie“.




Gutenberg Marathon in Mainz


Der Gutenberg-Marathon am Sonntag in Mainz, eine Strecke von 42,195 Kilometern und für viele Hobbyläufer die Herausforderung des Lebens, ist für den gebürtigen Spreewälder nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum ganz großen Ziel: „Ich will 2008 in Frankfurt beim Triathlon über die Iron-Man-Distanz gehen“, kündigt Giese an. Iron-Man: Das bedeutet, dass man zuerst 3,8 Kilometer schwimmt, sich dann sein Rad schnappt und 180 Kilometer fährt, um direkt im Anschluss einen Marathon zu absolvieren. Giese läuft nämlich nicht nur.




Fussball an erster Stelle


Obwohl er bisweilen zwölf Stunden am Tag in der Praxis arbeitet, tritt er in seiner Freizeit in die Pedale, zieht seine Bahnen im Schwimmbad – und kickt ganz nebenbei sogar noch für den Fußballverein Vitesse Mayence in der Kreisliga. „Fußball liegt mir nach wie vor am meisten am Herzen“, erklärt Giese. Von Kindesbeinen an trat er gegen das Leder, schaffte es in die Jugendteams des Bundesligisten Energie Cottbus und als Aktiver bis in die Landesliga. Kaum dort angekommen, setzte ihn eine Knieverletzung außer Gefecht. „Ich konnte Fußball nicht mehr als Leistungssport betreiben und suchte einen Ausgleich“, erzählt Giese, wie er zum Laufen kam.




Die Marathon Distanz


Bereits ein dreiviertel Jahr nach den ersten Übungseinheiten ging er in München erstmals über die Marathon-Distanz – nach schnellen 3:29 Stunden überquerte er die Ziellinie.
Dennoch hat bei Giese alles ein gesundes Maß. Gerade als Physiotherapeut versteht man die Zeichen, die einem der Körper sendet und weiß, wann man es mit dem Training übertreibt. Mit der intensiveren Vorbereitung auf den Gutenberg-Marathon begann Giese erst im Februar. Mehr als 70 Kilometer in der Woche lief er nie und er trainierte nicht jeden Tag, sondern gönnte sich jeden dritten Tag ein Pause.

„Auf meine Ernährung habe ich in den letzten Wochen natürlich geachtet, aber ich habe sie nicht komplett umgestellt“ erklärt Giese. Mehr Kohlenhydrate, weniger Fett, ganz wenig Alkohol – das war’s. Sein Privatleben litt keineswegs unter den sportlichen Herausforderungen: „Meine Freundin ist auch beruflich viel unterwegs. Und samstags, wenn ich meine längeren Läufe gemacht habe, ist sie öfter mit dem Fahrrad neben hergefahren“, so Giese. Was ihn ein bisschen stört – darüber können viele Übergewichtige wohl nur Schmunzeln: „Ich habe sehr stark abgenommen durch das Training. Normalerweise wiege ich 83 Kilo. Jetzt wiege ich nur noch 76 Kilo. Das ist mir zu wenig.“ Außerdem merke er beim Fußball, dass durch das Ausdauertraining die Grundschnelligkeit ein wenig nachgelassen habe.




Ziele sollte man nicht zu hoch stellen beim Marathon


Sein Ziel für den Mainzer Marathon hat Giese am Sonntag nicht sehr hoch gesteckt. „Ich wollte zuerst eine Zeit von 3:15 Stunden laufen. Jetzt haben mich eine Verletzung und eine Krankheit aber etwas zurückgeworfen, weshalb ich eine Zeit von 3:30 Stunden anpeile“, erklärt er. Dazu versucht er, jeden Kilometer in fünf Minuten zu schaffen. Nach der Halbmarathon-Distanz „hört“ er dann auf seinen Körper, ob er doch noch mehr Tempo machen kann.

Auch wir sind gespannt, denn fitness.com wird Mathias Giese beim Gutenberg-Marathon begleiten und über seine Erfahrungen berichten.

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