Impingement-Syndrom am Schultergürtel
Der Kabelzug, auch Seilzug genannt, ist ein äußerst vielseitiges Trainingsgerät, das in Kombination mit anderen Geräten oder einem zweiten Kabelzug vielfältig einsetzbar ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Trainingsgeräten, die durch starre Achsen festgelegte Bewegungen vorgeben, ermöglicht der Kabelzug eine variable Bewegungsführung. Dies verhindert unphysiologische Bewegungsmuster und fördert natürliche, ökonomische Bewegungsabläufe. Mit dem Kabelzug lassen sich Kraft, Koordination und Schnelligkeit trainieren, was zur Vermeidung von Fehlhaltungen beiträgt.Vorteile des Kabelzugtrainings
Durch die flexible Bewegungsführung des Kabelzuges können berufs- und alltagsspezifische Bewegungen simuliert und Fehlhaltungen minimiert werden. Übungen am Kabelzug sind besonders effektiv, wenn sie individuell auf den Trainierenden abgestimmt sind. Dies gewährleistet, dass Bewegungen und Übungen optimal ausgeführt werden und die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Einzelnen berücksichtigt werden.Das Gelenk: Der Schultergürtel
Die Schulter ist eine äußerst bewegliche und dynamische Verbindung zwischen Arm und Rumpf. Für alltägliche Verrichtungen und sportliche Aktivitäten ist eine dreidimensionale Beweglichkeit erforderlich. Diese hohe Beweglichkeit macht die Schulter jedoch auch anfällig für Verletzungen, weshalb eine fachkompetente und individuelle Trainings- und Therapieplanung unerlässlich ist. Die Schulter- und Schultergürtelregion besteht aus fünf Gelenken: dem Articulatio Sternoclavicularis (mediales Schlüsselbeingelenk), dem Articulatio Acromioclavikularis (laterales Schlüsselbeingelenk), dem Articulatio Glenohumeralis (das mobilste Gelenk), dem Scapulo-Thorakalen Gleiter (kein echtes Gelenk) und dem Subacromialgelenk (kein echtes Gelenk).Mechanik und Bewegungen
Für eine optimale Schulterfunktion ist eine koordinierte dreidimensionale Bewegung zwischen Humerus, Skapula und Clavicula erforderlich. Diese drei knöchernen Anteile, zusammen mit ihren Bändern und der entsprechenden Muskelfunktion, bilden eine Einheit, die sowohl Mobilität als auch Stabilität gewährleistet. Die Ruhestellung des Gelenkes befindet sich in etwa bei 55° Abduktion und 30° horizontaler Adduktion. Das Schultergelenk ist ein Kugelgelenk, das Bewegungen um drei Hauptachsen ermöglicht.Krankheitsbild: Impingement-Syndrom
Das Impingement-Syndrom, wörtlich „Zusammenstoß“, beschreibt eine spezifische Enge zwischen dem Oberarmkopf (Caput humeri), den Sehnenansätzen am Oberarmkopf (Rotatorenmanschette) und dem Schulterdach (Acromion). Diese Enge kann durch eine chronische Schleimbeutelentzündung, Überlastung der Bandstrukturen, eine Supraspinatussehnen-Entzündung oder Verschleiß des Articulatio Acromioclavikularis verursacht werden. Diese Faktoren führen zu einer Reizung der Sehnenansätze am Oberarmkopf.Symptome und klinischer Befund
Betroffene des Impingement-Syndroms klagen häufig über Schmerzen im Bereich der Schulter, besonders bei Elevation und Innenrotation. Nächtliche Schmerzen beim Liegen auf der betroffenen Schulter und Druckschmerzhaftigkeit über dem Tuberculum majus sind ebenfalls häufig. Klinisch zeigt sich das Syndrom durch subakromiale Provokationsschmerzen bei aktiver oder passiver Abduktion zwischen 60° und 120°. Ein subakromialer „Painful arc“ bezeichnet einen schmerzhaften Bewegungsabschnitt bei einer passiv oder aktiv ausgeführten Abduktion, der zwischen 60° und 120° auftritt.Diagnose und Tests
Zur Diagnose des Impingement-Syndroms werden verschiedene Tests eingesetzt. Der Impingement-Test nach Neer beinhaltet das passive Ruckartige Flektieren des gestreckten, innenrotierten und adduzierten Arms. Eine Elevation des Arms führt dabei zu einer Kompression der Rotatorenmanschette und der Bursa am vorderen unteren Acromionrand. Der Impingement-Test nach Jobe umfasst die Innenrotation des rechtwinklig abduzierten Arms bei 90° flektiertem Ellenbogengelenk und gleichzeitiger Annäherung des Oberarms in der Frontalebene.Therapie und Prävention
Ein gezieltes Muskeltraining ist entscheidend, um mehr Raum unter dem Schulterdach zu schaffen und die Rotatorenmanschetten-Muskulatur sowie den M. deltoideus zu kräftigen. Durch regelmäßiges Training am Kabelzug können die Muskulatur gestärkt und die Beweglichkeit verbessert werden. Dies trägt zur Prävention von Schulterverletzungen bei und fördert eine gesunde und stabile Schulterfunktion.Insgesamt bietet das Training und die Therapie am Kabelzug eine effektive Möglichkeit, das Impingement-Syndrom zu behandeln und vorzubeugen. Mit der richtigen Einstellung und einem gezielten Trainingsprogramm können Betroffene ihre Schultergesundheit verbessern und ihre Lebensqualität steigern. Auch für Beschwerden und Krankheitsbilder im Kniegelenk eignet sich der Seilzug hervorragend zur Therapie Ergänzung