Therapie und Übungen des HWS Syndroms zur Vorbeugung zum Mitmachen

Therapie und Übungen des HWS Syndroms zur Vorbeugung zum Mitmachen

Wie die Therapie beginnt: Schmerzen lindern und Blockaden lösen

Das HWS-Syndrom ist für viele Betroffene eine langwierige und oft frustrierende Angelegenheit. Doch die gute Nachricht ist: Es gibt effektive Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und vorzubeugen. Die Therapie beginnt meist mit einer akuten Schmerzbehandlung, denn bevor die zugrunde liegenden Probleme angegangen werden können, müssen zunächst die Symptome gelindert werden. Schmerzmittel und muskelentspannende Medikamente sind hier die erste Wahl. Sie helfen dabei, die Muskulatur zu lockern und die Belastung auf Nerven und Wirbel zu reduzieren.

Nach der akuten Phase wird in der Regel mit der Physiotherapie begonnen. Krankengymnastik, Massagen und gezielte Bewegungsübungen helfen, Blockaden zu lösen und die geschwächte Muskulatur zu stärken. Auch Wärmebehandlungen und Elektrotherapie können ergänzend eingesetzt werden, um die Durchblutung zu fördern und Verspannungen zu lösen. Die Rolle des Therapeuten ist hierbei nicht zu unterschätzen: Neben der praktischen Behandlung ist es wichtig, dass Patienten lernen, wie sie Fehlhaltungen vermeiden können, um erneuten Beschwerden vorzubeugen.

Warum Prävention der Schlüssel ist

Das HWS-Syndrom ist nicht nur unangenehm, sondern oft auch vermeidbar. Eine gesunde Körperhaltung und regelmäßige Bewegung sind entscheidend, um den Nackenbereich zu entlasten und langfristig schmerzfrei zu bleiben. Besonders Menschen, die viel Zeit im Sitzen verbringen – etwa im Büro – sollten auf eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung achten. Doch auch kleine Übungen für zwischendurch können Wunder wirken. Diese lassen sich problemlos in den Alltag integrieren und helfen, die Nackenmuskulatur zu stärken und Verspannungen zu lösen.

Übungen zur Vorbeugung und Entspannung

Übung 1: Der Dreh und Streck

Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl, die Beine etwas mehr als hüftbreit auseinander. Die Füße stehen fest auf dem Boden, die Knie zeigen leicht nach außen. Lassen Sie die Arme locker neben dem Körper hängen, das Becken ist leicht nach vorn gekippt, und die Schultern bleiben entspannt. Drehen Sie nun den Kopf langsam nach rechts, heben Sie das Kinn leicht an und atmen Sie tief ein. Führen Sie den Kopf anschließend zurück nach vorne und ziehen Sie das Kinn Richtung Kehlkopf, während Sie ausatmen. Wiederholen Sie die Bewegung zur linken Seite. Führen Sie diese Sequenz insgesamt fünfmal durch. Diese Übung hilft, die Beweglichkeit der Halswirbelsäule zu verbessern und Verspannungen zu lösen.

Übung 2: Der waagerechte Gleiter

Bleiben Sie in der gleichen Ausgangsposition wie bei der ersten Übung. Schieben Sie nun den Kopf und das Kinn waagerecht nach vorne, als ob Sie jemanden neugierig anstarren. Ziehen Sie den Kopf anschließend waagerecht wieder zurück, als ob Sie ein Schildkrötenmanöver ausführen. Wichtig ist, dass die Bewegung tatsächlich horizontal bleibt – stellen Sie sich vor, Ihr Kopf bewege sich an Schienen entlang. Der Körper bleibt während der gesamten Übung aufrecht und leicht angespannt. Führen Sie drei Durchgänge mit jeweils zehn Wiederholungen durch. Diese Übung stärkt die Nackenmuskulatur und fördert die Beweglichkeit.

Übung 3: Der sanfte Zug

Für diese Dehnungsübung verschränken Sie die Hände am Hinterkopf. Bringen Sie die Ellenbogen leicht nach vorne, sodass sie fast das Gesicht umrahmen. Ziehen Sie den Kopf sanft nach unten Richtung Brust, während Sie die Schulterblätter bewusst nach hinten unten ziehen. Es sollte ein angenehmes Ziehen im Nackenbereich spürbar sein, aber keine Schmerzen. Halten Sie die Dehnung für 30 bis 40 Sekunden und wiederholen Sie die Übung ein bis zwei Mal. Diese Übung lockert verspannte Nackenmuskeln und fördert die Durchblutung.

Fit im Alltag: So bleibt der Nacken gesund

Um den langfristigen Erfolg der Übungen zu gewährleisten, ist es wichtig, auf eine rückenschonende Haltung im Alltag zu achten. Ob beim Sitzen am Schreibtisch, beim Heben schwerer Gegenstände oder sogar beim Schlafen – kleine Anpassungen können einen großen Unterschied machen. Ergonomische Bürostühle, höhenverstellbare Schreibtische und eine gute Matratze mit einem unterstützenden Kissen tragen dazu bei, Fehlbelastungen zu vermeiden.

Auch regelmäßige Bewegungspausen sind essenziell. Stehen Sie mindestens einmal pro Stunde auf, dehnen Sie sich und gehen Sie ein paar Schritte. So verhindern Sie, dass sich Verspannungen überhaupt erst aufbauen. Wenn Sie regelmäßig am Schreibtisch arbeiten, können Sie auch in Ihre Sitzposition kleine Ausgleichsübungen einbauen, wie das bewusste Anheben und Senken der Schultern oder kreisende Bewegungen des Kopfes.

Zusammenfassung: Prävention als bester Schutz

Das HWS-Syndrom mag eine der Schattenseiten unseres modernen Lebensstils sein, doch mit den richtigen Maßnahmen lässt es sich erfolgreich bekämpfen – oder sogar vermeiden. Eine Kombination aus gezielten Übungen, ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung und achtsamer Körperhaltung ist der Schlüssel zu einem schmerzfreien Alltag. Und das Beste daran? Diese Maßnahmen stärken nicht nur den Nacken, sondern fördern auch das allgemeine Wohlbefinden.

Also: Keine Ausreden mehr! Beginnen Sie noch heute mit kleinen Übungen und bewussten Veränderungen – Ihrem Nacken zuliebe.

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