Aller Anfang ist nicht schwer
Du fühlst dich "pummelig" oder "nicht allzu schmal gebaut"? Irgendwie weißt du schon um dein Übergewicht und hast auch versucht, etwas dagegen zu tun ... aber alle Diäten, die dir Wunder in kürzester Zeit versprechen, am Schluss aber doch wieder nur Verzicht verlangen, führen bei dir innerhalb kürzester Zeit bloß zu Stress und schlechtem Gewissen. So dreht sich die Spirale aus Verzicht - Aufgeben - Hemmungslosigkeit - Reue - neuerlichem Verzicht immer weiter und neben deiner Laune verlierst du irgendwann auch die Hoffnung.
Apropos Hoffnung
Falls es dich beruhigt: So funktionieren gute Diäten zum Fettabbau auch nicht. Nichts, was gegen die Natur arbeitet, kann auf Dauer gesund funktionieren. Und da haben wir auch schon unser wichtigstes Schlagwort: auf Dauer. Für eine Diät kann man sich vielleicht ein paar Wochen zusammenreißen - aber was passiert danach? Alles, was man sehr intensiv macht, kann man nicht lange durchhalten. Es ist, wie wenn man sich auf eine schwere Prüfung vorbereitet: Man lernt ein paar Wochen intensiv auswendig, um alles nach dem Prüfungstermin wieder zu vergessen. Lerneffekt: Null. Nachhaltigkeit: Null. Das intensive Hinarbeiten auf den Tag X ist keine erfolgreiche Strategie dafür, sich gesund zu entwickeln.
Gesunde, stabile Entwicklung findet langsam und schrittweise statt. Sie geschieht nebenbei - als Folge guter Gewohnheiten, für die man sich nur wenig anstrengen muss und bei denen kein großes Leid entsteht. So wie Zähneputzen: Dauert nicht lang, man denkt nicht darüber nach - aber die Zähne bleiben jahrzehntelang heil. Und ganz genau so funktionieren die wirklich guten Fettabbau-Diäten!
Jahrelang das Falsche angewöhnt
Wir werden zu dem, was wir gewohnheitsmäßig tun. Und eine langfristig wirksame Diät stellt sich genau diesem Problem: Was sind meine ungesunden Gewohnheiten? Welche der folgenden Dinge tue ich regelmäßig:
- Essen im Stress
- Unbewusstes Essen
- Ständiges Naschen
- Essen aus Kummer
- Sport als Hassobjekt ansehen
- Neidisch auf gutaussehende Menschen sein
- Sport als Bestrafung betrachten
- Jeden kleinen Weg mit dem Auto zurücklegen
- Süßigkeiten als Belohnung sehen
- Seine Probleme mit Alkohol betäuben
- Feiern nur mit Snacks, Völlerei und Alkohol genießen können
- Verlust der Selbstkontrolle wegen kleinster Anlässe
- Mangelnder Glaube an die eigene Kraft
Allein das Bewusstsein um die eigenen Angewohnheiten führt dazu, dass man viel öfter bemerkt, wann man sich ungesund verhält. Das Wissen um bestimmte Anfälligkeiten regt zum Nachdenken an und vielleicht ändert man das ein oder andere schon aus EINSICHT.
Einsicht statt Absicht
Verzicht und Verbote können nicht der Weg sein. Mit jedem Verbot wächst der Drang, gegen selbiges zu verstoßen - weil man frei und unbestimmt sein will. Weil man die kurzfristige Befriedigung dem langfristigen Erfolg vorzieht. Das ist unsere menschliche Natur, die zu einem Zeitpunkt entstanden ist, als man noch jede Sekunde vor Hunger, Kälte oder Gefahren sterben konnte. Doch all das existiert heute nicht mehr. Die Instinkte eines Urzeitmenschen haben unser Überleben und unseren Wohlstand gesichert - ihn aber dermaßen auf die Spitze getrieben, dass wir krank davon werden. Heutzutage nennen wir das "Zivilisationskrankheiten". Sie entstehen, indem wir hemmungslos unseren urzeitlichen Trieben nachgeben, welche stärker als das sind, was sich danach entwickelt hat: Vernunft und Zukunftsorientierung. Eine Einsicht ist schnell erlangt und kann der Ausgangspunkt für eine Verhaltensänderung sein - aber auf sie verlassen kann man sich nicht. Der Schweinehund tobt und will seine Komfortzone zurück.
Doch was würde man tun, wenn der echte Fiffi an der Kette reißt? Ihn zurückhalten! Ein bisschen Disziplin ist schon notwendig - aber man fährt deutlich besser, indem man sich Zeit lässt und geduldig mit sich ist, als wenn man versucht, alles auf einmal zu ändern. Dabei hat sich ein Tagebuch bewährt, indem man sich Ziele und kleine Erfolge, oder auch seine Stimmung festhält. Ein Tagebuch führt auch wieder dazu, sich seiner Selbst bewusst zu werden. Je mehr man sein Verhalten ins Bewusstsein rückt, umso weniger kann sich der Schweinehund verstecken! Wer ist hier eigentlich Herr im Hause - Ich selbst mit meinen Zielen und Träumen, oder so ein hemmungslos konsumierender Köter?
Du hast dein Schicksal selbst in der Hand!
ERHEBE DICH - über deine niedersten Triebe und all das, was dich in eine ungesunde Lebensweise geführt hat. Nicht durch Disziplin, sondern durch inniges Wollen und sehnliches Wünschen. Die meisten wirksamen Motivationsstrategien basieren genau darauf: Die Menschen zu großen Träumen und Zielen ermutigen. Ich möchte das Gleiche für dich: Wage zu träumen, dass es möglich ist! Du kannst - nicht, weil ich das sage, sondern weil du daran glaubst! Jeder (!) kann davon träumen, besser werden, niemand ist davon ausgeschlossen. Es geht erstmal gar nicht ums Umsetzen, es geht ums Träumen. Das Umsetzen soll Folge deiner Träume werden, keine absichtliche Handlung.
Und so wie man den Traum von der ersten Million mit vielen kleinen eingesparten Münzen über die Zeit erreichen kann, so lässt sich auch ein schlanker Körper verwirklichen: mit vielen kleinen eingesparten Kalorien. Viel und klein, statt selten und riesig. Das funktioniert bei Weitem besser und mit viel weniger Stress für den Körper.
Dein Einsparpotenzial
Wie lassen sich diese kleinen Einsparungen nun am besten umsetzen? Zunächst macht man sich seinen Status Quo bewusst. Wer weit mehr als 30 kg Übergewicht hat, muss da überhaupt nicht lang suchen - sondern einfach nur ehrlicher zu sich selbst sein. Dann sucht man sich den ganz kleinen Part raus, den man am schmerzfreiesten weglassen kann. Zum Beispiel nur zwei Bier am Abend, statt vier. Nüsse als Fernsehsnack statt Eis. Es geht um so einfache Dinge. Für eine ganze Woche setzt man einfach nur diese kleine Änderung durch - und nimmt diesen Erfolg zum Anlass, eine weitere winzig kleine Änderung durchzuziehen. Vielleicht ein abendlicher Spaziergang? Es geht um KLEINE Änderungen, nicht um Gewalttaten!
Man muss auch nicht zwangsläufig etwas Neues tun, man kann Bestehendes variieren. Ein Umweg zur Arbeit, einen etwas größeren Salat, einen schnelleren Spaziergang - tritt in den Wettkampf zu dir selbst ein und zwar in DEINEM Tempo!
Viele kleine Schritte, die nicht wehtun - so werden gute Gewohnheiten geschmiedet!