Es ist eine verrückte Welt: Früher war der größte Albtraum beim Sex die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft. Heute sitzen Paare frustriert vor ihren Terminkalendern und ovulationstrackenden Apps, weil es einfach nicht klappen will. Die einstige Panik vor der "Pille danach" hat sich in die Jagd nach der "Pille davor" verwandelt – oder besser gesagt, nach irgendeiner magischen Formel, die lahme Spermien in rekordverdächtige Sprinter verwandelt.
Die Krise der schwächelnden Schwimmer
Die Fakten sind hart, aber unumstößlich: Die Spermaqualität bei Männern in Industrienationen lässt seit Jahren zu wünschen übrig. Das zeigt sich nicht nur in der Statistik, sondern auch in der schieren Anzahl der Kinderwunschzentren, die überall wie Pilze aus dem Boden schießen. Es sind mittlerweile über 80 Prozent der Paare, die sich dort vorstellen, bei denen ein männliches Problem – meist die mangelnde Beweglichkeit der Spermien – eine Rolle spielt. Die Apothekenregale sind prall gefüllt mit allerlei Pillen, die Hoffnung versprechen. Doch seien wir ehrlich: Die Wirksamkeit dieser Mittel erinnert oft an die von Haarwuchsmitteln – und das will wirklich niemand hören.
Warum sind Spermien auf der Bremsspur?
Wie so oft sind die Ursachen komplex. Umweltbelastungen wie Schadstoffe und Östrogene in der Nahrungskette spielen eine große Rolle, ebenso wie unser oft alles andere als spermienfreundlicher Lebensstil. Aber bevor du jetzt deprimiert auf der Couch versinkst und dir denkst, „Warum ich?“, gibt es gute Nachrichten: Es gibt durchaus Dinge, die du selbst tun kannst, um deinen kleinen Schwimmern Beine zu machen.
Die Feinde der Fruchtbarkeit
Zunächst die schlechten Nachrichten: Rauchen ist der absolute Killer für die Spermiogenese. Der Warnhinweis auf der Packung ist keine Deko – er meint es ernst. Aber nicht nur Nikotin ist ein Problem. Übergewicht kann den Hormonhaushalt komplett durcheinanderbringen und die Produktion von Spermien erheblich beeinträchtigen. Und ja, auch extremes Untergewicht ist keine Lösung. Also: Finde dein gesundes Mittelmaß, das nicht nur dir, sondern auch deinen Spermien gut tut.
Saftkur statt Frustkur
Jetzt mal ehrlich, wer mag keinen frisch gepressten Saft? Studien zeigen, dass ein Glas frisch gepresster Saft täglich über einen Zeitraum von acht Wochen tatsächlich Wunder für die Spermienqualität wirken kann. Selbst wenn nicht, hast du dich immerhin gesund und lecker ernährt. Das ist doch ein Win-Win, oder?
Locker lassen – auch bei der Unterwäsche
Und dann wäre da noch das Thema Unterwäsche. Enge Boxershorts und Skinny Jeans mögen stylisch aussehen, aber sie pressen die Hoden an den Körper und sorgen für Überhitzung. Das Ergebnis? Deine Spermien werden frittiert. Und bevor du fragst: Nein, Rennradfahren mit hautengen Hosen ist nicht die Ausnahme – es ist das Paradebeispiel. Wenn du ernsthaft über Nachwuchs nachdenkst, dann gönn deinen Hoden eine Saison Pause.
Sauna oder nicht Sauna?
Wer hätte gedacht, dass der Ort der Entspannung für deine Spermien ein Ort des Schreckens sein kann? Saunagänge und heiße Bäder können die Hoden überhitzen, was den Spermien absolut nicht guttut. In manchen Teilen Asiens wird heißes Baden vor dem Sex sogar als natürliche Verhütungsmethode eingesetzt. Also, wenn du in der Familienplanung bist, geh lieber kalt duschen – und zwar wortwörtlich.
Der Gang zum Experten
Wenn du trotz all dieser Tipps und Tricks nach einem Jahr noch immer kein Glück hattest, bleibt dir der Gang zum Urologen oder ins Kinderwunschzentrum nicht erspart. Dort wird man individuell auf dich und deine Partnerin eingehen und die Ursachen für die ungewollte Kinderlosigkeit herausfinden. Manchmal sind es eben doch die kleinen Details, die den Unterschied machen.
Hoffnung für die kleinen Schwimmer gibt es!
Es gibt sie, die Wege, um aus lahmen Spermien kleine Sprinter zu machen. Es erfordert vielleicht ein paar Änderungen im Lebensstil und den Mut, alte Gewohnheiten hinter sich zu lassen, aber es lohnt sich. Also, pack es an und gib deinen kleinen Schwimmern die Chance, die sie verdienen. Wer weiß, vielleicht kommt bald das erste „Mama“ oder „Papa“ aus dem Kinderzimmer. Und das wäre doch die schönste Belohnung überhaupt, oder?