Nicht jeder Mensch hat das Glück, von Natur aus schlank und sportlich zu sein. Manche von uns schleppen ein paar Pfunde mehr mit sich herum und haben dabei das Gefühl, der Sportwelt eher von der Tribüne zuzusehen, als selbst mitzuspielen. Doch das muss nicht so bleiben. Auch wer etwas mehr Gewicht auf die Waage bringt, kann aktiv werden – vorausgesetzt, man weiß, welche Sportarten für den eigenen Körper geeignet sind.
Warum Sportarten mit Bedacht gewählt werden sollten
Übergewicht belastet die Gelenke. Das ist eine Tatsache, die jeder spürt, der ein paar Treppenstufen hinaufgeht oder länger steht. Bei sportlicher Aktivität wirken noch größere Kräfte auf Knie, Hüfte und Sprunggelenke. Gerade bei Sprüngen oder abrupten Richtungswechseln kann das die Belastung auf das 3,5-Fache des Körpergewichts erhöhen. Deshalb ist es wichtig, Sportarten zu wählen, die die Gelenke schonen und gleichzeitig die Fitness fördern.
Walken: Der perfekte Einstieg
Walken ist eine hervorragende Wahl für Übergewichtige. Anders als beim Joggen gibt es beim Walken keine Flugphase, was bedeutet, dass stets ein Fuß den Boden berührt. Das schont die Gelenke und reduziert das Risiko von Verletzungen. Eine Steigerung ist das Nordic Walking, bei dem der Einsatz von Stöcken nicht nur den Kalorienverbrauch erhöht, sondern auch die Rumpfmuskulatur stärkt. Die gleichmäßige Bewegung schont nicht nur die Gelenke, sondern fördert auch die Ausdauer.
Schwimmen und Radfahren: Schwerelosigkeit für die Gelenke
Im Wasser fühlt sich jeder leichter. Schwimmen ist ideal, da das Wasser das Körpergewicht trägt und die Gelenke entlastet. Dabei werden nahezu alle Muskelgruppen trainiert, was nicht nur die Fitness steigert, sondern auch den Kalorienverbrauch ankurbelt. Radfahren hat ebenfalls eine gelenkschonende Wirkung. Es ermöglicht ein effektives Training der Beinmuskulatur und verbessert die Ausdauer, ohne die Gelenke übermäßig zu belasten.
Die Stolperfallen von Ballsportarten
Ballsportarten wie Basketball, Handball oder Volleyball sind für Menschen mit Übergewicht nicht die beste Wahl. Die schnellen Bewegungen, Sprünge und abrupten Stops können die Gelenke stark belasten. Wer sich für solche Sportarten begeistert, sollte zunächst ein paar Kilo abnehmen und eine grundlegende Fitness aufbauen, bevor er sich auf das Spielfeld wagt.
Fitnessstudio: Mit Bedacht wählen
Fitnessstudios bieten eine Vielzahl von Kursen, doch nicht jeder Kurs ist für Übergewichtige geeignet. Intensives Step-Aerobic oder Body Pump mit Gewichten können die Gelenke belasten und sollten erst nach einer gewissen Eingewöhnungszeit in Betracht gezogen werden. Stattdessen sind gelenkschonende Geräte wie Crosstrainer oder Rudermaschinen eine gute Wahl, um die Ausdauer zu verbessern und Muskeln aufzubauen.
Gesundheitscheck vor dem Start
Bevor es losgeht, ist ein Arztbesuch Pflicht, besonders für Menschen ab 35 Jahren oder mit langjährigem Übergewicht. Ein Belastungs-EKG kann Aufschluss darüber geben, wie viel der Kreislauf verkraftet und ob Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen. Sicherheit geht vor – schließlich soll Sport die Gesundheit fördern und nicht gefährden.
Die Ernährung als Schlüssel zum Erfolg
Sport allein reicht nicht aus, um Gewicht zu verlieren. Wer sich abends mit Schnitzel und Pommes belohnt, wird bald feststellen, dass die Waage sich nicht bewegt. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg. Das bedeutet nicht, dass man auf alles verzichten muss, sondern vielmehr, bewusster zu genießen und die Kalorienbilanz im Auge zu behalten.
Motivation und kleine Erfolge
Der Weg zu mehr Fitness ist nicht immer einfach, aber er lohnt sich. Kleine Erfolge, wie ein besseres Körpergefühl oder die Fähigkeit, Treppen ohne Schnaufen zu steigen, sind motivierende Meilensteine. Wichtig ist, realistische Ziele zu setzen und sich nicht zu überfordern. Mit der richtigen Einstellung und der passenden Sportart kann jeder seine Fitness verbessern – unabhängig vom Gewicht.
Übergewicht ist kein Hindernis, um fit zu werden. Mit gelenkschonenden Sportarten wie Walken, Schwimmen oder Radfahren können auch Mollige aktiv werden und ihre Gesundheit verbessern. Der Schlüssel liegt in der richtigen Wahl der Sportart, einer bewussten Ernährung und einer positiven Einstellung. Denn am Ende zählt nicht, wie viel man wiegt, sondern dass man sich in seinem Körper wohlfühlt und aktiv etwas für seine Gesundheit tut.