McFit – der Name erinnert nicht zufällig an eine bekannte Fast-Food-Kette. Der Fitness-Studio-Discounter verfolgt ein ähnlich schnelles und günstiges Konzept: Fitness für die Massen, Popmusik im Hintergrund und Training in „schnellen Häppchen“. Aber geht dieses Modell tatsächlich auf?
Das Konzept von McFit
McFit basiert auf einem Drei-Säulen-Prinzip: Ausdauer, Kraft und Ernährung. Auf Luxus wie Sauna, Wellness, Kurse oder Gastronomiebereiche wird bewusst verzichtet. Der Fokus liegt stattdessen auf den Basics: Muskeln sollen gestärkt werden, um Gelenke und Wirbelsäule zu entlasten, während das Herz-Kreislauf-System durch Ausdauertraining verbessert wird. Ernährungs-Tipps wie „viel frisches Obst und Gemüse“ oder „reduzierte Kohlenhydrate bei ausreichender Eiweißzufuhr“ runden das Konzept ab.
Individuelles Training mit technischer Unterstützung
McFit setzt stark auf Eigenverantwortung: Direkt am Eingang stehen Computerterminals bereit, die individuelle Trainingspläne erstellen können. Hier fragt die Software nach Gesundheitsproblemen, Zielen wie Gewichtsreduktion oder Muskelaufbau und erstellt auf Basis der eingegebenen Daten ein personalisiertes Programm. Doch Eigenständigkeit ist gefragt: Tagsüber sind zwar Trainer vor Ort, aber gerade zu Stoßzeiten geraten diese schnell an ihre Kapazitätsgrenzen. So bleibt es oft den Mitgliedern überlassen, die Anweisungen des Computers richtig umzusetzen.
Hilfreiche Tools für den Trainingsalltag
McFit bietet eine umfangreiche Datenbank mit Fachwissen aus Medizin, Sport- und Ernährungswissenschaften. Fragen können an einen Online-Fitness-Experten gestellt werden, der diese innerhalb von 48 Stunden per E-Mail beantwortet. Zudem stehen an den Terminals 3D-Filme zur Verfügung, die die richtige Nutzung der Geräte demonstrieren. Ein integriertes Lexikon erklärt die Funktionsweise des Körpers und beantwortet gängige Fitnessfragen.
Farbleitsystem für mehr Orientierung
Damit sich Mitglieder im großen Gerätepark zurechtfinden, hat McFit ein Farbleitsystem entwickelt: Grün für Anfänger, Gelb für Fortgeschrittene und Rot für Experten. Während grüne Geräte mehrere Muskelgruppen ansprechen, ermöglichen rote Geräte das gezielte Training einzelner Muskeln. Die blauen Bereiche sind für Ausdauergeräte reserviert. Zusätzlich bietet der „Muskelnavigator“ die Möglichkeit, alternative Übungen für spezifische Muskelgruppen auszuwählen.
Nach dem Training
Die Umkleiden bei McFit sind sauber und funktional, aber minimalistisch. Duschen kosten 50 Cent und sind mehr praktisch als luxuriös. Nach dem Training geht es durch das Drehkreuz direkt nach Hause – ein weiterer Trainingstag ist im Datensystem erfasst. Wer Wert auf Wellness legt, wird hier allerdings nicht glücklich.
Preis-Leistungsverhältnis
McFit setzt auf ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Für 16,90 € pro Monat und einer einmaligen Anmeldegebühr von 19 € können Mitglieder alle Studios in Deutschland nutzen. Der Vertrag läuft zwölf Monate und verlängert sich automatisch um sechs Monate, sofern nicht rechtzeitig gekündigt wird. Bis zu sechs Monate „Ruhepause“ können flexibel eingelegt werden. Dieses Modell ist ideal für alle, die eigenverantwortlich trainieren möchten und auf Zusatzangebote verzichten können.
Bewertung der Filiale Mainz
Wer in Mainz Mitglied bei McFit ist, benötigt ein Auto – oder viel Geduld beim Radfahren. Das Studio liegt abseits im Industriegebiet von Mombach, unweit eines McDonald’s (eine ironische Nähe, wenn man bedenkt, dass man dort Fitness statt Fast Food sucht). Nachts über den dunklen Parkplatz zu laufen, ist nicht jedermanns Sache, und selbst tagsüber kann der Standort für Nicht-Mombacher umständlich sein.
Abschließendes Fazit
McFit bietet ein solides Fitnessangebot zu einem unschlagbaren Preis. Für eigenverantwortliche Sportler, die keine zusätzlichen Annehmlichkeiten wie Wellness oder Kurse erwarten, ist das Konzept perfekt. Wer jedoch persönliche Betreuung oder ein umfassendes Serviceangebot sucht, könnte sich an den Grenzen des Discounter-Modells stören. Letztlich ist McFit eine gute Wahl für alle, die wissen, was sie wollen – und bereit sind, den Rest selbst in die Hand zu nehmen.