Low Carb versus Low Fat Diät - wer gewinnt?

Low Carb versus Low Fat Diät - wer gewinnt?

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Es beginnt meist mit einem ehrlichen Blick in den Spiegel oder einem ungewollt ehrlichen Kommentar eines Freundes: „Ich bin zu dick. Ich muss abnehmen!“ Dieser erste Schritt zur Selbsterkenntnis mag unangenehm sein, doch wie das Sprichwort sagt: „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.“ Allein reicht dieser Wegweiser nicht aus, um das Ziel zu erreichen. Wie es Xavier Naidoo schon gesungen hat: „Dieser Weg wird kein leichter sein.“

Der ewige Kampf zwischen Low Carb und Low Fat

Wenn es um Diäten geht, teilen sich die Lager oft in zwei große Gruppen: Low Carb und Low Fat. Während die einen sich Brot, Nudeln und Kartoffeln verbieten, sagen die anderen „Adieu“ zu Butter, Sahne und fettigen Snacks. Doch welche Diät ist wirklich effektiver? Und noch wichtiger: Welche ist nachhaltiger?

Low Fat: Der Klassiker unter den Diäten

Die Idee hinter Low Fat ist einfach: Fett hat mehr Kalorien pro Gramm als Eiweiß oder Kohlenhydrate. Während ein Gramm Fett 9,3 Kilokalorien liefert, bringen es Eiweiß und Kohlenhydrate nur auf 4,1 Kilokalorien pro Gramm. Reduziert man also den Fettanteil in der Nahrung, kann man theoretisch mehr essen und dabei trotzdem weniger Kalorien aufnehmen.

Doch wie funktioniert das in der Praxis? Bei der klassischen Low-Fat-Diät wird der Fettanteil auf etwa 30 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr beschränkt. Das bedeutet, dass man etwa 60 Gramm Fett pro Tag zu sich nehmen darf. Diese Methode ist vor allem deshalb beliebt, weil sie relativ leicht umzusetzen ist. Ein Blick auf die Nährwertangaben reicht aus, um den Fettgehalt eines Lebensmittels zu erkennen. Doch Vorsicht: Nicht alle Fette sind schlecht! Unser Körper benötigt essenzielle Fettsäuren, die er nicht selbst herstellen kann. Diese finden sich vor allem in Fisch, Nüssen und hochwertigen pflanzlichen Ölen.

Die Tücken der Low-Fat-Diät

So simpel die Theorie klingt, so schwer ist manchmal die Umsetzung. Fett ist ein Geschmacksträger. Ohne Fett fehlt vielen Gerichten einfach der „Wow-Faktor“. Zudem besteht die Gefahr, dass man fettarme Produkte durch kohlenhydratreiche Snacks ersetzt, was den Kalorienverbrauch schnell wieder in die Höhe treibt. Und dann gibt es da noch den gefürchteten Heißhunger, der auftreten kann, wenn der Körper zu wenig Fett bekommt.

Low Carb: Die moderne Alternative

Die Low-Carb-Diät hat in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erlebt. Die Idee dahinter: Kohlenhydrate sind der Hauptlieferant von Energie, die der Körper schnell verwerten kann. Reduziert man die Kohlenhydrate, wird der Körper gezwungen, auf seine Fettreserven zurückzugreifen. Besonders beliebt ist die ketogene Variante, bei der die Kohlenhydratzufuhr auf ein Minimum beschränkt wird, sodass der Körper in den Zustand der Ketose übergeht.

Low Carb hat den Vorteil, dass es für viele Menschen eine schnelle Gewichtsabnahme ermöglicht. Doch auch hier gibt es Herausforderungen. Der Verzicht auf Brot, Pasta und Co. fällt vielen schwer, und die Umstellung kann anfangs mit Müdigkeit und Konzentrationsproblemen einhergehen – das sogenannte „Low-Carb-Loch“.

Low Carb vs. Low Fat: Der wissenschaftliche Vergleich

Mehrere Studien haben sich mit der Frage beschäftigt, welche Diät effektiver ist. Das Ergebnis: Beide Ansätze können funktionieren, solange sie mit einem Kaloriendefizit einhergehen. Die Wahl der richtigen Diät hängt daher vor allem von den individuellen Vorlieben und dem Lebensstil ab. Wer ein Fan von Pasta und Brot ist, wird mit Low Carb wahrscheinlich nicht glücklich. Wer hingegen auf fettige Speisen nicht verzichten kann, wird sich mit Low Fat schwertun.

Ein Rezept für alle Fälle: Kabeljau-Frikadellen

Um zu zeigen, dass gesunde Ernährung auch lecker sein kann, hier ein Rezept, das sowohl in eine Low-Fat- als auch in eine Low-Carb-Diät passt:

Zutaten: 750 g Kabeljaufilet, 2 Zwiebeln, 2 Scheiben Toastbrot (für Low Carb durch gemahlene Mandeln ersetzen), 1 Ei, 1/2 Packung Tiefkühlkräuter, 30 g Butter oder Margarine, 1 EL Mehl (für Low Carb durch Mandelmehl ersetzen), 300 ml Milch, 1 Gewürzgurke, 2 TL Zitronensaft, 1 Bund Dill, 1 grüne Paprikaschote, Salz und Pfeffer.

Zubereitung: Das Kabeljaufilet klein schneiden und pürieren. Zwiebeln würfeln, Toastbrot zerbröseln. Alles zusammen mit Ei, Kräutern, Salz und Pfeffer zu einer Masse vermengen. Kleine Frikadellen formen und in einer Pfanne goldbraun anbraten. Für die Soße den Bratensatz mit Mehl bestäuben, mit Milch ablöschen, Gurke raspeln und Paprika in Streifen schneiden. Beides zur Soße geben und 5 Minuten ziehen lassen. Dill hacken und darüber streuen. Als Beilage eignen sich Salat oder für Low Carb gedünstetes Gemüse.

Fazit: Die beste Diät ist die, die zu Ihnen passt

Ob Low Carb oder Low Fat – beide Diäten haben ihre Vor- und Nachteile. Entscheidend ist, dass Sie eine Methode wählen, die sich in Ihren Alltag integrieren lässt und Ihnen Spaß macht. Denn nur so können Sie langfristig Erfolg haben. Und vergessen Sie nicht: Abnehmen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Mit Geduld, Disziplin und ein bisschen Kreativität in der Küche werden Sie Ihre Ziele erreichen.

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