Fully oder Hardtail – welcher Mountainbike Typo sind Sie?

Fully oder Hardtail – welcher Mountainbike Typo sind Sie?

Bild von Gianni Crestani auf Pixabay
Mountainbike ist nicht gleich Mountainbike. Die Wahl des passenden Modells hängt stark von den eigenen Bedürfnissen und dem geplanten Einsatzgebiet ab. Wo werde ich fahren? Wie oft? Und welches Material passt zu mir? Diese Fragen sind entscheidend, um das perfekte Rad zu finden. Bei Mountainbikes gibt es erhebliche Preis- und Qualitätsunterschiede, weshalb eine persönliche Beratung im Fachgeschäft unverzichtbar ist. Experten können gezielt dabei helfen, das ideale Bike zu finden – maßgeschneidert auf den Sportler.

Die Grundtypen: Fully vs. Hardtail

Mountainbikes lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen: Fullys (vollgefedert) und Hardtails (nur vorn gefedert). Beide Typen haben ihre Vor- und Nachteile und sind für unterschiedliche Einsatzzwecke konzipiert.

Fully: Komfort und Kontrolle im Gelände

Ein Fully ist mit einer Federung an Vorder- und Hinterrad ausgestattet. Diese Bauweise sorgt für mehr Komfort und bessere Kontrolle, insbesondere in anspruchsvollem Gelände. Vorteile:
• Ideal für Trails, Downhill-Strecken und technisch anspruchsvolle Abfahrten.
• Schonung von Rücken und Gelenken durch die Dämpfung.
• Mehr Traktion und Stabilität auf unebenem Untergrund.

Fullys sind jedoch in der Regel schwerer und teurer als Hardtails. Wer primär auf Trails unterwegs ist und maximale Kontrolle sucht, ist mit einem Fully gut beraten.

Hardtail: Effizienz und Vielseitigkeit

Hardtails sind leichter, da sie nur über eine Federgabel am Vorderrad verfügen. Diese Bikes sind effizienter, besonders auf befestigten Wegen und bei längeren Strecken. Vorteile:
• Geringeres Gewicht und oft günstigere Preise.
• Bessere Kraftübertragung auf flachen oder hügeligen Strecken.
• Ideal für Einsteiger und Fahrer, die hauptsächlich auf Wald- und Feldwegen unterwegs sind.

Hardtails sind besonders geeignet für Sportler, die auch längere Asphaltabschnitte bewältigen möchten.

Worauf sollte man achten?

1. Bremsen: Sicherheit geht vor

Die Wahl der Bremsen ist entscheidend. Für Biker, die häufig bergab fahren, sind Scheibenbremsen unverzichtbar. Sie bieten eine konstant hohe Bremsleistung, auch bei Nässe oder längeren Abfahrten. Zwar können sie gelegentlich quietschen, sind jedoch deutlich zuverlässiger als Felgenbremsen, die in anspruchsvollem Gelände schnell an ihre Grenzen stoßen.
Wer vor allem auf flachen Strecken unterwegs ist, kann jedoch auf Felgenbremsen setzen und so Kosten sparen.

2. Die richtige Rahmengröße

Der Rahmen muss zur Körpergröße des Fahrers passen. Im Fachgeschäft wird die optimale Rahmenhöhe ermittelt, um sicherzustellen, dass der Fahrer bequem sitzt und eine ergonomische Haltung einnimmt. Ein zu kleiner oder zu großer Rahmen kann langfristig zu Rückenproblemen führen.

3. Material des Rahmens

Mountainbike-Rahmen bestehen in der Regel aus Aluminium, Karbon oder Titan:
• Aluminium: Robust, langlebig und erschwinglich – ideal für Einsteiger.
• Karbon: Leicht und leistungsstark, aber deutlich teurer. Perfekt für ambitionierte Fahrer.
• Titan: Extrem widerstandsfähig und korrosionsbeständig, jedoch eine Investition.

Für Freizeitfahrer ist Aluminium oft die beste Wahl, während Profis auf Karbon oder Titan setzen.

Reifen und Profil: Der richtige Grip

Die Reifenwahl hängt stark vom Einsatzgebiet ab. Grobe und breite Profile bieten mehr Grip auf losem Untergrund, erhöhen jedoch den Rollwiderstand. Für Tourenfahrer, die häufig auf Asphalt unterwegs sind, eignen sich schmalere Reifen mit weniger ausgeprägtem Profil.

Tipp: Tubeless-Reifen werden immer beliebter, da sie Pannenanfälligkeit reduzieren und eine bessere Traktion bieten.

Federgabel und Dämpfung: Komfort nach Maß

Die Federgabel spielt eine wichtige Rolle bei der Stabilität und dem Fahrkomfort. Für Viel-Fahrer auf der Straße sollte sie blockierbar sein, um Kraftverluste zu minimieren. Systeme wie Lockout oder Motion Control ermöglichen eine einfache Anpassung an verschiedene Untergründe. Wichtig: Die Federgabel muss individuell auf das Körpergewicht eingestellt werden, um optimal zu funktionieren.

Alternative: Das Crossrad

Für Rennradfahrer, die im Herbst und Winter ins Gelände wechseln möchten, ist ein Crossrad eine spannende Option. Es kombiniert die Leichtigkeit eines Rennrads mit der Robustheit eines Mountainbikes. Zwar bietet es keine Dämpfung, ermöglicht aber vielseitige Einsatzmöglichkeiten abseits befestigter Wege.

Finger weg von Discounter-Bikes

Günstige Mountainbikes aus dem Discounter mögen auf den ersten Blick verlockend erscheinen, entpuppen sich aber oft als Fehlkauf. Schwache Bremsen, instabile Rahmen und minderwertige Materialien können schnell zu Frustration oder gar Unfällen führen. Wer ernsthaft Freude am Mountainbiken haben möchte, sollte auf Qualität setzen – auch wenn das anfangs mehr kostet.

Fully oder Hardtail Mountainbike?

Die Wahl zwischen Fully und Hardtail hängt ganz von den eigenen Bedürfnissen ab. Fullys punkten mit Komfort und Kontrolle im Gelände, während Hardtails effizienter und vielseitiger sind. Wer sich unsicher ist, sollte sich im Fachgeschäft beraten lassen und verschiedene Modelle ausprobieren. Egal für welches Bike Sie sich entscheiden – das Wichtigste ist, dass es perfekt zu Ihnen passt. Schließlich zählt am Ende nur eins: Der Spaß am Biken!

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