Fitness & Reisen: Der Inka Trail - Zu Fuß auf den Machu Picchu

Fitness & Reisen: Der Inka Trail - Zu Fuß auf den Machu Picchu

Das liebe lange Jahr drillt man seinen Körper, kämpft tapfer gegen jedes überflüssige Gramm und ruiniert dann alles in ein paar Wochen Urlaub. Aber das muss nicht sein! Es gibt Reiseziele, die Fitness und Abenteuer verbinden. Unser Tipp: der Inka Trail zum Machu Picchu in Peru. Nirgendwo sonst lassen sich Kultur, Bewegung und atemberaubende Landschaft so einzigartig kombinieren.

Auf den Spuren der Inkas

Der Inka Trail beginnt im malerischen Urubamba-Flusstal, wo einst Nachrichtenläufer der Inkas in Rekordzeiten 33 Kilometer zurücklegten. Drei Passhöhen mit bis zu 4.200 Metern galt es zu überwinden. Glücklicherweise ist der moderne Trekker nicht gezwungen, diese Rekorde zu brechen. Aber selbst mit mehr Zeit ist die Wanderung kein Spaziergang. Zwei Dinge können die Tour schnell in einen Albtraum verwandeln: mangelnde Vorbereitung auf die Höhenluft und unzureichende Ausrüstung. Wer keinen Schutz gegen Kälte oder Regen mitbringt, wird die Anden schnell verfluchen. Und wer auf die Akklimatisierung verzichtet, könnte die Höhenkrankheit kennenlernen – kein angenehmes Urlaubssouvenir.

Akklimatisierung in Cusco

Cusco, die ehemalige Hauptstadt der Inkas, liegt auf 3.300 Metern über dem Meeresspiegel und bietet die perfekte Gelegenheit, sich an die dünne Luft zu gewöhnen. Während tagsüber die koloniale Altstadt und ihre Sehenswürdigkeiten locken, erwacht Cusco nachts mit südamerikanischer Lebensfreude zum Leben. Dieser entspannte Mix aus Kultur und Vergnügen ist die ideale Vorbereitung, um den Inka Trail zu meistern. Wichtig ist, die Akklimatisierung ernst zu nehmen, denn die Höhenluft lässt sich nicht austricksen. Zudem bieten die zahlreichen Trekking-Agenturen vor Ort oft günstigere Touren als eine Buchung von zu Hause.

Der Weg ist das Ziel

Nach der Eingewöhnung startet das Abenteuer. Schon bald liegt das Urubamba-Flusstal unter den Wanderern, und der erste große Test wartet: der Warmiwanasqa-Pass auf 4.200 Metern Höhe. Jeder Schritt erfordert Kraft, und der Rucksack drückt. Doch die Landschaft entschädigt mit jedem Blick. Wer sich jedoch nicht an die Höhe gewöhnt hat, wie ein holländisches Paar aus meiner Gruppe, stößt schnell an die Grenzen des Möglichen. Kopfschmerzen und Atemnot sind sichere Zeichen der Höhenkrankheit. Doch selbst die Betroffenen kämpfen weiter, unterstützt durch literweise Coca-Tee – ob Placebo-Effekt oder nicht, es hilft.

Das Lagerfeuer und die Legenden

Nach drei Tagen und zwei weiteren Pässen erreichen wir unser Camp nahe Agua Caliente. Die abendliche Stimmung am Lagerfeuer ist magisch. Inmitten der dunklen Andennacht tauschen wir Geschichten über die mysteriöse Stadt Machu Picchu aus. Warum bauten die Inkas an dieser unzugänglichen Stelle eine so beeindruckende Stätte? Archäologen haben viele Theorien, aber keine endgültige Antwort. Für uns Wanderer bleibt die Stille der Nacht, unterbrochen vom Knistern des Feuers und unseren Spekulationen.

Der große Moment

In den frühen Morgenstunden brechen wir zum finalen Ziel auf. Der Weg zum Eingang von Machu Picchu liegt im Nebel, und mit jedem Schritt steigt die Spannung. Plötzlich erreichen wir das Tor – und der Anblick ist ein Schock: Hunderte Touristen, die bequem mit dem Bus hierher gebracht wurden, warten bereits. Das Indiana-Jones-Gefühl weicht kurzzeitig der Frustration. Doch unsere Akklimatisierung gibt uns den entscheidenden Vorteil. Während die meisten Touristen langsam aufsteigen, erklimmen wir den Gipfel des Wayna Picchu mit Leichtigkeit. Für kurze Zeit gehört der mystische Ort nur uns, und wir genießen die Stille und den unglaublichen Ausblick.

Ein Abenteuer fürs Leben

Der Inka Trail ist mehr als nur eine Wanderung. Er ist eine Reise in die Geschichte, ein Test für Körper und Geist und eine unvergessliche Erfahrung. Die Mischung aus körperlicher Herausforderung, kulturellem Reichtum und atemberaubender Natur macht ihn zu einem der faszinierendsten Reiseziele der Welt. Wer bereit ist, die Anstrengungen auf sich zu nehmen, wird reich belohnt – mit Erinnerungen, die ein Leben lang bleiben.

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