Intervallfasten  für Fitnesssportler: Nicht die Kalorien zählen, sondern die Stunden

Intervallfasten für Fitnesssportler: Nicht die Kalorien zählen, sondern die Stunden

Pexels Anete Lusina

Hand aufs Herz, hattet ihr auch schon den Mut euch auf die Waage zu stellen? Dieser Winter war kalt und verregnet, körperliche Aktivität fast nur im Fitnessstudio möglich. Vor allen Dingen isst man im Winter deftiger, das ist unter anderem hormonell bedingt, die Sonne fehlt, die gut fürs Gemüt ist, ein Ersatz sind Kalorien und fettreiche Mahlzeiten. Und der Body Mass Index (BMI) steigt und steigt, kein gutes Gefühl und unser Leben wird von Gefühlen bestimmt. Und wer denkt, was er sich in 3 Monaten Winter angefressen hat, wird er in 3 Wochen wieder los, der ist auf dem Holzweg! Ausweglos?

Die angeblichen Helfer beim Abnehmen: Die Fitnessstudios! Reingefallen.

Nicht umsonst ist im Frühjahr der Sturm auf die Fitnessstudios wie der Sturm auf die Bastille im Jahr... Fitnessstudios sind seit Jahrzehnten auf diesen Zug aufgesprungen und Fitnessstudios hinterlassen mit Marketingaktionen den Eindruck, dass man durch Fitnesstraining sein Gewicht in den Griff bekommt. Da wird dann von Fitnessberatern noch einem Probetraining ein 2-Jahresvertrag unterschrieben, weil der ja so günstig ist. Die meisten Fitnessstudiomitglieder schaffen es nicht mal 2 Monate, regelmäßig zu trainieren, weil sie feststellen, dass sich ein Training kaum in ihren Alltag integrieren lässt. Dem ist meist nicht so! Da wird stundenlang auf Laufbändern gerannt, geschwitzt und unhygienisch getropft, Und was gab es nicht alles in der Vergangenheit schon alles an "Abnehmkonzepten" oder soll ich besser sagen, "Gewinnmaximierungskonzepte, wie ich noch mehr aus meinen Fitnessstudio-Mitgliedern herausholen kann" wie beispielsweise die Gott sei es gepfiffen, inzwischen in Vergessenheit geratene "Stoffwechselkur" - Dass man nicht nur jedem vermeintlich guten Tipp, den man insbesondere in Fitnessstudios erhielt, der Reibach lässt grüßen hinterherlaufen muss, sondern sogar davor gewarnt wird, kann man hier nachlesen: "'Was ist von der HCG Diät zu halten?" 

Da wird zum Flüssigkeitsausgleich kunterbunte Mineraldrinks aus Dispensern getrunken, mit künstlichen Süßstoffen, ja das natürliche entartete Stevia gehört auch dazu, man hält also den Süßbedarf am Laufen und schädigt zudem seine Darmflora. Ein weiteres Argument in Fitnessstudios: Durch Krafttraining nimmt man ab, weil man durch mehr Muskelmasse den Grundumsatz erhöht. Muskelmasse erhöht den Grundumsatz – aber nur moderat. Muskelgewebe ist stoffwechselaktiver als Fettgewebe, das bedeutet, dass es in Ruhe mehr Kalorien verbrennt. Allerdings beträgt der Unterschied nicht mehrere hundert Kalorien pro Tag, sondern eher 6–13 kcal pro Kilogramm Muskelmasse pro Tag. Und mal ehrlich, wer hat schon Lust, sich nach einem langen Arbeitstag noch ins stickige Fitnessstudio zu quälen, um dann auf dem Laufband zu schwitzen und sich von irgendwelchen "Experten" erzählen zu lassen, wie toll man doch aussieht?

Da ist es doch viel schöner, sich mit Freunden zum Essen zu verabreden oder einfach nur auf der Couch zu entspannen. Und was ist mit den ganzen Versprechen, die Fitnessstudios machen? "Abnehmen im Schlaf", "Traumfigur in wenigen Wochen", "Nie wieder Jo-Jo-Effekt"? Alles nur leere Versprechen, die dazu dienen, neue Mitglieder zu locken. Abnehmen auf Dauer geht nur durch eine Änderung des Lebensstils ohne auf Spaß, Genuß und Selbstwert zu verzichten. Und das hat nichts mit irgendwelchen Fitnessstudios oder teuren Diätprogrammen zu tun, sondern nur mit einem selbst.

Die wahre Lösung: Intervallfasten

Nach Aschermittwoch beginnt das religiöse Fasten, diese Zeit ist auch Anlass für die, die weniger mit Religion zu tun haben, Heilfasten zu machen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass selbst 12 Tage Heilfasten die Muskelmasse nicht schwinden lässt. Aber es gibt ja auch noch das intermittierende oder Intervallfasten wie 14/10 oder 16/8. Intervallfasten ist eine Methode, bei der man in bestimmten Zeitfenstern isst und in anderen fastet. Es gibt verschiedene Modelle, wie zum Beispiel die 16/8-Methode, bei der man 16 Stunden fastet und 8 Stunden isst. Intervallfasten hat viele Vorteile, es kann helfen, Gewicht zu verlieren, den Blutzuckerspiegel zu senken und das Risiko für chronische Krankheiten zu verringern.

Es ist wichtig, darauf zu achten, was man während der Essenszeiten isst. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Protein ist wichtig, um den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Studien haben gezeigt, dass Intervallfasten nicht nur beim Abnehmen helfen kann, sondern auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Es kann Entzündungen im Körper reduzieren, die Gehirnfunktion verbessern und sogar das Leben verlängern. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Intervallfasten in Kombination mit einer kalorienreduzierten Diät zu noch besseren Ergebnissen führt als eine Diät allein. Die Teilnehmer, die Intervallfasten praktizierten, verloren mehr Gewicht und hatten eine bessere Insulinsensitivität als die Teilnehmer, die nur eine Diät machten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Intervallfasten nicht für jeden geeignet ist. Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen, wie zum Beispiel Diabetes oder Essstörungen, sollten vor Beginn des Intervallfastens einen Arzt konsultieren. Auch Schwangere und Stillende sollten auf Intervallfasten verzichten.

Und wer jetzt denkt, dass Intervallfasten bedeutet, den ganzen Tag zu hungern, der irrt sich gewaltig. Es geht vielmehr darum, bewusst zu essen und dem Körper Zeit zu geben, sich zu erholen. Man muss nicht auf alles verzichten, sondern kann sich auch mal etwas gönnen. Wichtig ist nur, dass man es in Maßen tut und auf eine ausgewogene Ernährung achtet. Intervallfasten ist also keine Crash-Diät, sondern eine langfristige Ernährungsumstellung, die man problemlos in seinen Alltag integrieren kann. Und das Beste daran: Es ist kostenlos und man braucht keine teuren Nahrungsergänzungsmittel oder Fitnessstudio-Mitgliedschaften.

Abnehmen ist ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren beeinflusst wird. Fitnessstudios und kalorienreduzierte Diäten können helfen, aber oft sind sie nicht die langfristige Lösung. Intervallfasten ist eine vielversprechende Methode, die nicht nur beim Abnehmen helfen kann, sondern auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Es ist jedoch wichtig, sich vor Beginn des Intervallfastens gründlich zu informieren und gegebenenfalls einen Arzt zu konsultieren.

Und denkt daran: Nicht die Kalorien zählen, sondern die Stunden! Denn am Ende des Tages geht es nicht nur darum, gut auszusehen, sondern sich auch wohl in seiner Haut zu fühlen. Und das erreicht man nicht, indem man sich ständig kasteit und auf alles verzichtet, sondern indem man einen gesunden Lebensstil pflegt und auf seinen Körper hört. Und dazu gehört auch, sich ab und zu etwas zu gönnen und das Leben zu genießen. Und wer weiß, vielleicht entdeckt man ja auch eine ganz neue Lebensqualität, wenn man sich nicht mehr ständig mit dem Thema Essen und Gewicht beschäftigen muss. Denn das Leben hat so viel mehr zu bieten als nur Kalorien zählen und auf die Waage zu starren.

Quellen:

  • Studie zum Intervallfasten und Muskelmasse
  • Aktuelle Studie zu Intervallfasten und kalorienreduzierter Diät
  • Informationen zu den gesundheitlichen Vorteilen von Intervallfasten

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