Sport: Für viele eine mehr als unangenehme Vorstellung. Sei es, weil die Erinnerungen an die Leistungskontrollen im Sportunterricht noch gegenwärtig sind, weil man jahrelang nichts mehr getan hat und sich unwohl fühlt vor denjenigen, die schon eine ausgeprägte Fitness ausstrahlen – oder einfach nur, weil die Couch nach dem stressigen Arbeitstag weitaus ansprechender erscheint als die Sporttasche, die zum Training getragen werden will.
Der innere Schweinehund
– oder auch von einigen liebevoll als brüllender Mops bezeichnet – findet immer Dinge, die ihn dazu bringen, die Motivation seines Herrchens oder Frauchens zu boykottieren. Was also dagegen setzen? Rationale Argumente sprechen lassen? Prima Sache! Sport ist Medizin. Ein regelmäßiges Ausdauertraining kann die gleichen Effekte haben wie eine medikamentöse Therapie gegen Bluthochdruck. Reicht nicht?
Sport kann auch die Stressresistenz erhöhen und Stress abbauen. Das ist gerade für die Menschen interessant, die sich immer wieder dabei ertappen, gerade bei Stress genau das zu essen, was sie sich sonst vorenthalten. Und der für die meisten wichtigste Punkt: Sport ist ein Hauptfaktor beim Thema Abnehmen und Form behalten. Ein regelmäßig durchgeführtes Training erhöht den Leistungsumsatz, also den Energieverbrauch. Dies kann mit einem normalen Ausdauertraining, Krafttraining und auch allen anderen Bewegungsarten, also auch einer gesteigerten Alltagsbewegung, erreicht werden.
Ein effektives Krafttraining erhält und steigert den Anteil an Muskelmasse. Dieser Effekt beugt dem Absinken des Grundumsatzes vor, erhöht ihn auf Dauer sogar und formt, was das Zeug hält. Ja, gerade die Damen können sich das gerne zehnmal durchlesen. Es formt! Und das schafft keine Diät und kein Bauch-Beine-Po-Kurs, aus dem man zwar erschöpft rausgeht, aber keine nennenswerten Muskeln aufbaut.
Sport kann Spaß machen. Ernsthaft!
Solche Kurse sind zwar prima, um sich selbst zu fordern, von einer Gruppe motiviert zu werden und um den Energieverbrauch anzukurbeln, keine Frage. Aber wer seinen Körper formen will oder – auf Neudeutsch – Bodystyling betreiben möchte, sollte darauf setzen, sich effektiv richtig zu fordern. Reicht immer noch nicht? Der brüllende Mops krakeelt noch lauter? Was für ein nerviges Exemplar! Dann eben so: Sport kann Spaß machen. Ernsthaft! Am Anfang wahrscheinlich nicht, da man vielleicht noch ungelenk agiert und der Körper seine Zeit braucht, um sich anzupassen. Aber mit der Zeit bedankt er sich.
Im Alltag, wenn sich die Getränkekisten einfacher tragen lassen. Wenn man mit Freunden oder Kindern neue Aktivitäten starten kann, die man sonst vermieden hat. Wenn man neue Kontakte knüpft und neue Hobbys entdeckt. Vielleicht liegt einem ja Tanzen? Fußballspielen? Vielleicht sogar der Kraftdreikampf? Den Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen, sind kaum Grenzen gesetzt.
Und vor allem, wenn man merkt, was der eigene Körper doch noch zu leisten vermag. Das sind die Dinge, die den inneren Schweinehund in seine Schranken weisen. Die Freude an dem, was man tut, die Effekte, die man jedes einzelne Mal aufs Neue zur Kenntnis nimmt. Das ist die wahre Motivation, langfristige Motivation.
Lebensqualität
„Mit Kleidergröße 36 wäre ich glücklich“, „Schlanker werde ich von meiner Umgebung lieber gemocht, mehr respektiert, attraktiver wahrgenommen“, „Mit der neuen Figur finde ich mit Sicherheit den Traummann oder die Traumfrau, das verändert mein Leben!“. Gedanken und Aussagen, welche sehr oft mit dem Ziel des Abnehmens verbunden werden.
Und es ist korrekt, dass das Verfolgen und Erreichen eines Ziels starke Glücksfaktoren sind. Ebenfalls ist es richtig, dass das gute Aussehen, inklusive der körperlichen Fitness, in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert hat. Dies zu leugnen, wäre realitätsfern. Trotzdem ist diese Denkweise zu eng gefasst. Sympathie und Respekt von außen bekommt man nicht allein für die Figur.
Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, die sowohl in der Optik als auch in der Persönlichkeit gegeben sind. Und diese Kombination ist es, die einen Menschen liebenswert macht. Wenn er es zulässt. Das heißt, man sollte nicht von anderen Menschen erwarten, dass sie einen glücklich machen, wenn man es mit sich selbst alleine nicht schafft. Der erste Schritt ist also, sich selbst mit allen Eigenheiten zu akzeptieren. Komplimente einfach anzunehmen, ohne sie in Gedanken abzuwerten. Und sich das Leben so angenehm zu gestalten, wie es der Alltag zulässt.
Auch und gerade während einer Diät
Wenn man Menschen zu ihrer Assoziation zum Wort „Ernährung“ befragt, folgen oftmals Begriffe wie „gesund“, „ungesund“, „Kalorien“, „Zusatzstoffe“, „vitaminreich“ oder „Prävention“. Fragt man hingegen nach „Essen“, folgen Assoziationen wie „wohlschmeckend“, „Genuss“, „große Tischrunde“, „Menü“.
Obwohl beide Begriffe praktisch dasselbe meinen, werden sie unterschiedlich interpretiert. Dies hat seinen Ursprung in den verschiedenen Aspekten, die die Ernährung dem Menschen bietet. Zum einen den reinen Nutzfaktor: die Lieferung der Nährstoffe, die dem Leben und der Gesunderhaltung dienen. Dazu kommt der soziale Faktor: Das Essen in der Gemeinschaft hat in allen Kulturen seinen Stellenwert.
Oftmals wird der Fehler begangen, einfach nur den Nutzfaktor der Ernährung zu beachten und alles andere als unwichtig abzustempeln. Der darauffolgende körperliche Boykott – Appetit bis Heißhunger – wird daraufhin als eigenes Versagen der Disziplin interpretiert, und alle guten Vorsätze werden über Bord geworfen. Bis die Motivation wieder groß genug ist, um von vorn zu beginnen. Vor diesem Hintergrund ist es also wichtig, alle Aspekte der Ernährung als gegeben anzunehmen und diese in den Alltag zu integrieren.
Ein kleiner Appetit ist mit kleinen Portionen zufrieden, Heißhunger nicht. Also ist das Achten auf das, was der Körper will, ein essenzieller Bestandteil einer Ernährungsumstellung. Sparen kann man an Stellen, wo es nicht wehtut. Und eine Diät, die nicht wehtut, fördert das Wohlbefinden und damit auch die Wirkung nach außen. Wer sich selbst wohlfühlt, strahlt dies aus – und bekommt es zurück.