Wanderschuhe für Berg, Tal und die Pampa

Wanderschuhe für Berg, Tal und die Pampa

foto: MADONNA.COM

Der Herbst naht, die Bäume wechseln die Farben so enthusiastisch wie Teenager ihre Outfits, und der Wald verströmt diesen herrlich nassen Blätterduft, der uns förmlich zuflüstert: „Hol endlich deine Wanderschuhe raus, bevor du noch Moos ansetzt.“ Also, Rucksack packen, Mütze auf und ab auf den Pfad. Nur stellt sich die Frage: Welche Schuhe dürfen an die empfindsamen Füße? Denn auch wenn es nicht immer so wirkt, unsere Zehen sind Wesen mit eigener Seele. Ein falscher Tritt in plattgedrückten Turnschuhen, und schon weiß man, wie sich ein verärgertes kleines Knochengerippe anfühlt. Doch zum Glück gibt es den Outdoor-Markt, der uns mit immer neuen, glänzenden und angeblich revolutionären Wanderschuhen beschenkt. Und weil wir an dieser Stelle gerne auf dem neusten Stand sind, werfen wir die alten Empfehlungen über Bord und schauen, welche Modelle derzeit die Herzen (und Sohlen) der Bergfexe erobern. Kein Angstschweiß, liebe Leute, das Ganze wird unterhaltsamer, als in der Schule stundenlang Formeln zu pauken.

Warum wir überhaupt wandern

So mancher hat sich vielleicht schon gefragt, wie es eigentlich passieren konnte, dass der Homo sapiens vom Jäger und Sammler zum Jäger und Sammler mit brandneuen Hightech-Schuhen wurde, der freiwillig Felsen, Hügel und Täler mit hohem Puls bezwingt. Noch vor ein paar Jahrhunderten war Wandern schlicht Mittel zum Zweck: Man wanderte, weil man keine andere Wahl hatte, sei es, um zu flüchten, Handel zu treiben oder irgendeinen ominösen Schatz zu suchen. Doch dann kam die Aufklärung mit ihrem „Hey, Natur ist toll“-Gedanken, was dazu führte, dass man plötzlich aus reinem Vergnügen bergauf und bergab stapfte. Irgendwann fanden sich Leute wie Francesco Petrarca, die im Jahr 1336 ganz entspannt den Mont Ventoux bestiegen, wahrscheinlich weil sie nichts Besseres zu tun hatten, als ihre Lungen an die frische Luft zu entführen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Ausflug in die Berge fast schon zum Volkssport. Heute sind laut Schätzungen des Deutschen Wanderverbandes beachtliche 34 Millionen Menschen in Deutschland begeisterte Wanderer. So gesehen haben wir eine stattliche Armee fröhlicher Stöckeschwinger, die sich Wald und Feldwegen hingeben, statt uns daheim nur dem Couchmarathon hinzugeben. Und damit diese kleinen Eskapaden in die Natur nicht an einem Blasenfiasko scheitern, braucht es anständiges Schuhwerk.

Die Qual der Wahl und der Angstschrei der Füße

Man stelle sich vor, man hat sich morgens mit drei Weckern aus dem Bett geprügelt, um eine epische Tour zu starten, nur um dann nach zwei Kilometern festzustellen, dass der Fuß in einer Schmerzenssession gefangen ist. Ursache: falsches Schuhwerk. Wer so etwas erlebt hat, weiß, dass der Tag dann gelaufen ist – im wahrsten Sinne. Deshalb ist die Auswahl der richtigen Wanderschuhe entscheidend. Die Zeiten, in denen man Omas ausgetretene Ledersandalen oder wackelige Turnschläppchen zur Bergtour anzieht, sind vorbei. Moderne Outdoor-Schuhe sind das Herzstück jeder Tour, ähnlich wie die Spülmaschine das Herzstück einer entspannten Küche ist. Nun könnte man das Argument bringen, man bräuchte vielleicht gar keine speziellen Schuhe, denn unsere Vorfahren sind ja auch barfuß herumgelatscht. Doch seien wir ehrlich, die Zeiten, in denen man seine Zehen robust wie Stahl hatte, sind längst vorbei. Und wenn wir den Komfort von Matratzen und Zentralheizung genießen, können wir ruhig auch anständige Schuhe beim Wandern spendieren.

Welchen Schuh braucht es für Berg, Tal und Pampa?

Aufgrund der italienischen Schuhmachertradition standen lange Zeit Modelle im Fokus, deren Namen uns an Makkaroni und Chianti denken ließen. Aber moderne Hersteller bringen ständig neue Modelle auf den Markt, die Leichtigkeit, Stabilität und Komfort verbinden. Ein Beispiel ist der La Sportiva „Ultra Raptor II Mid GTX“, der als Nachfolger diverser legendärer Vorgänger auftritt. Er ist nicht nur ein Hingucker in grellen Farben, sondern besticht durch sein raffiniertes Sohlenprofil, das aussieht wie ein Haifischgebiss, bereit, sich in jeden Untergrund zu beißen. Wer damit durch Pfützen pflügt, genießt die Freude trockener Füße, denn die wasserdichte Membran sorgt dafür, dass höchstens ein paar Dezibel an Quietschen beim Auftreten entstehen. Wenn man eher stabile Stiefel für alpines Terrain bevorzugt, sollte man sich den Scarpa „Rush TRK GTX“ ansehen, der die Nachfolge früherer Scarpa-Klassiker antritt. Das Modell kombiniert ein angenehmes Abrollverhalten mit der robusten DNA einer Bergziege. Man kann also mühelos Geröllfelder erklimmen, ohne befürchten zu müssen, dass der Fuß knickt, während man gedankenverloren den Gipfel sucht.

Hanwag und Salomon dürfen nicht fehlen

Wer eher auf traditionellere Marken setzt, findet bei Hanwag den „Banks SF Extra GTX“, der dank seiner breiteren Passform auch breiteren Füßen eine Bühne gibt. Statt sich in schmale Fußkammern zu quetschen, fühlt man sich in diesem Schuh wie in einem flauschigen, jedoch stabilen Zuhause. Man hört immer wieder von Leuten, die glücklich bekennen, dass sie nach Jahren des Fußleidens endlich einen Schuh gefunden haben, der weder drückt noch verrutscht. Weniger traditionell, aber stets ganz vorn dabei ist Salomon, dessen neueste Kollektionen wie der „X Ultra 4 Mid GTX“ für diskrete Bewunderung sorgen. Ein leichter, dynamischer Schuh, der ein bisschen so wirkt, als hätte er ein Abitur in Biomechanik. Wer bergauf hechelt, spürt eine angenehme Unterstützung, ohne dass man an den Knöcheln wackelt wie ein Wackelpudding im Sturm. Moderne wissenschaftliche Tests bescheinigen solchen Modellen eine ausgewogene Mischung aus Flexibilität und Schutz, was in ebenem Gelände Komfort und in unwegsamem Terrain Stabilität verspricht.

Luxus oder Budget: Wanderschuhe - Wo liegt die Wahrheit?

Manch einer fragt sich allerdings: Lohnt es sich wirklich, so viel Geld in Wanderschuhe zu stecken? Ist das nicht übertrieben, wenn man doch nur ab und zu in der Pampa herumspaziert? Hier ist die Antwort nicht ganz eindeutig. Natürlich kann man sich nach wie vor schlichte Einsteigermodelle holen, die das Portemonnaie schonen. Aber wie bei vielen Dingen im Leben gilt: Wer regelmäßig und lange Touren plant, profitiert enorm von hochwertigen Materialien, guter Dämpfung und einer wasserdichten, aber atmungsaktiven Membran. Der Unterschied zwischen einem richtig guten Schuh und einem 08/15-Modell offenbart sich meist erst nach Stunden auf dem Pfad, wenn die Füße anfangen zu meckern. Während in einem soliden Schuh der Fuß immer noch sagt: „Ja, klar, gehen wir weiter?“, schreit in einem Billigtreter eher der halbe Zeh: „SOS, Blasenalarm, bitte sofort Helikopter rufen!“ Letztlich geht es darum, einen Kompromiss zwischen dem Geldbeutel und dem Wandervergnügen zu finden. Und wer nur gelegentlich flache Spazierwege erkundet, kommt vielleicht auch mit einem preisgünstigeren Modell aus, solange es halbwegs stabil und bequem ist.

GPS und digitale Tools: der moderne Wanderer

Heute schreitet kaum jemand los, ohne zumindest das Smartphone mitzunehmen. Viele sind sogar mit GPS-Uhren unterwegs, die jeden Kilometer, jede Höhenmeter, ja sogar den Pulsfaktor der Käfer auf dem Waldboden messen (Achtung, leichte Übertreibung). Während Wanderkarten in Papierform ein schönes Nostalgie-Flair versprühen, laden sich manche Leute lieber eine App, die Ihnen den Weg schreibt, teils sogar mit Sprachanweisungen: „Bitte links abbiegen, von der Klippe fernbleiben.“ Das sorgt nicht nur für Heiterkeit, sondern in manchem Fall sogar für ernsten Streit, wenn die Technologie fehlerhaft ist und man sich im Wald plötzlich wie Hänsel und Gretel verirrt. Aber hey, die meisten finden es praktisch, vor allem wenn man kilometerweit unterwegs ist und eben nicht alle paar hundert Meter eine Wegmarkierung sieht. Der Deutsche Wanderverband, der sich im Artikel rühmt, über 200.000 Wanderwege zu pflegen, weiß auch: Viele dieser Wege sind digital erfasst. So kann man, während man in modernem Schuhwerk dahin schreitet, den elektrischen Pfad entdecken und sich freuen, dass man nicht vom Weg abkommt, es sei denn, man wünscht es.

Das besondere Flair des Wanderns

Man könnte nun meinen, Wandern diene allein der körperlichen Ertüchtigung. Aber das wäre so, als würde man behaupten, Schokolade diene allein dem Zuckerausgleich. Wandern ist auch Seelenbalsam, Naturkontakt, Zeit zum Gedanken ordnen, oder schlicht eine willkommene Ausrede, um das Smartphone mal in den Flugmodus zu schalten – na gut, nach dem Download aller Routen natürlich. Der Körper profitiert enorm, denn jüngste medizinische Studien zeigen, dass schon moderate Wanderungen das Herz-Kreislauf-System trainieren, den Blutdruck günstig beeinflussen und Stress und die dadurch erzeugten Hormone runterfahren. Der Geist erhält eine Pause vom Dauerscrollen durch Newsfeeds, und manch einer staunt unterwegs über Dinge, die er vorher gar nicht bemerkt hatte: die winzige Ameisenstraße an einem Baumstamm oder das Sonnenlicht, das durch Blätter schimmert. Plötzlich stellt man fest: Die Welt ist gar nicht so übel, wenn man sie zu Fuß erkundet. Doch all das macht nur halb so viel Spaß, wenn einem nach drei Kilometern die Ferse brennt wie das Innere eines Vulkans. Deshalb: Wanderschuhe gut aussuchen, einlaufen und dann in vollen Zügen genießen.

Wanderschuhe, die für Spaß statt Frust und Blasen sorgen

Wer also in diesem Herbst oder zu irgendeiner Jahreszeit den Entschluss fasst, lieber Vogelschnattern im Wald zu lauschen statt dem Dauersurren des Kühlschranks, sollte seinem Schuhwerk etwas Aufmerksamkeit schenken. Moderne Modelle wie La Sportiva „Ultra Raptor II Mid GTX“, Scarpa „Rush TRK GTX“, Hanwag „Banks SF Extra GTX“ oder der Salomon „X Ultra 4 Mid GTX“ bieten zeitgemäße Technologien, mit denen man beinahe schon unbesiegbar wirkt (oder zumindest so tut). Natürlich muss das alles ausprobiert werden, denn jeder Fuß ist einzigartig, vom Knick im großen Zeh bis zur individuellen Fersenausprägung. Gutes Fachpersonal in Outdoor-Läden kann helfen, das richtige Modell herauszupicken. Und wer nicht im Laden herumstapfen möchte, riskiert womöglich Versand-Roulette, wenn man im Online-Kauf gleich mehrere Größen ordert. Doch egal wie man es macht: Am Ende freut man sich darauf, über matschige Pfade zu laufen, ohne Angst vor nassen Füßen oder glitschigen Stolperfallen. Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, es ist ein Zeitvertreib, den auch Meiers, Schmidts und Kleins längst zu schätzen wissen. Wenn man nun sieht, wie Hightech und Tradition verschmelzen, vom GPS-Gerät bis zum veganen Bio-Polster im Schuh, kann man fast nur schmunzeln. Die Menschheit, einst barfuß durch die Lande streifend, ist in der Moderne angekommen – und hat dabei den Spaß an der Bewegung wiederentdeckt. Bleibt also nur noch zu sagen: Viel Vergnügen beim Streifen durch Berg, Tal und Pampa. Und wenn Sie das nächste Mal eine Wanderpause machen und an einer Bank sitzen, schauen Sie ruhig einmal auf Ihre Schuhe hinab und fragen sich: „Sind meine Füße glücklich?“ Wenn ja, dann haben Sie alles richtig gemacht.

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