In der Regel ist ein Anhaltspunkt für das Metabolische Syndrom besonders augenscheinlich: Übergewicht. Menschen, die zu dick sind, kennen häufig ihre Blutfett- und Blutzuckerwerte nicht und wissen zudem nicht, dass sie unter Bluthochdruck leiden. Daher ist das Metabolische Syndrom, die Kombination der vier Risikofaktoren, eine besonders gefährliche Krankheit. Die Gesundheitsspezialisten des Diagnostik Zentrums Fleetinsel erklären effektive Vorbeuge- und Gegenmaßnahmen. Der Clou: Jedermann kann sich dabei selbst am besten helfen.
Was kennzeichnet das Metabolische Syndrom?
Das Metabolische Syndrom ist keine Krankheit an sich, sondern ein Aufeinandertreffen von mindestens drei der vier folgenden Risikofaktoren: Übergewicht, veränderte Blutfettwerte, Bluthochdruck und erhöhter Nüchtern-Blutzucker.
Jeder dieser Faktoren ist unabhängig von den anderen verantwortlich für Schäden an den Blutgefäßen. Je mehr dieser Risikofaktoren vorliegen, desto höher ist die Gefahr, dass sich schwere Erkrankungen entwickeln. So zum Beispiel eine Arteriosklerose[1].
Die einzelnen Risikofaktoren im Überblick:
Übergewicht:
Übergewicht beginnt bei Frauen bei einem Body Mass Index (BMI) von 24-30 kg/m2, bei Männern bei einem BMI von 25-30 kg/m2. Nach neuesten Erkenntnissen ist auch die individuelle Fettverteilung ausschlaggebend. Das sogenannte abdominale Fett („Apfeltyp“) das sich im Bauchbereich ansiedelt, kann einen erheblichen Einfluss auf die Stoffwechselparameter (Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin)
haben.
Veränderte Blutfettwerte:
Grenzwertig sind laut American Heart Association (AHA) Triglycerid- Werte[6] zwischen 150-199 mg/dl. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung liegt die Obergrenze des LDL-Werts[2] für gesunde Menschen ohne Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung
bei 160 mg/dl. Bei Menschen mit Risikofaktoren liegt sie bei 130 mg/ dl. Betroffene, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, sollten einen LDL-Wert deutlich unter 100 mg/dl anstreben.
Hoher Blutdruck:
Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt ein
systolischer Blutdruck[9] höher als 140 mmHg oder ein diastolischer
Blutdruck[10] größer als 90 mmHg als Hypertonie (Bluthochdruck).
Hoher Blutzucker:
Der Nüchtern-Blutzucker sollte laut Weltgesundheitsorganisation unter 110 mg/dl liegen. Ist dieser Wert dauerhaft erhöht, kann sich eine Insulinresistenz des Körpers entwickeln: Der Zucker wird infolgedessen durch das Hormon Insulin nicht mehr richtig verstoffwechselt. Diabetes mellitus Typ 2 – auch Alters- oder Wohlstandszucker genannt – entsteht. Gefördert wird die Insulinresistenz durch Bewegungsmangel.
Was sind die Symptome?
Fakt ist, dass viele Betroffene meist zu spät einen Arzt aufsuchen. Sie sind übergewichtig, bemerken jedoch nicht unmittelbar die Anzeichen für weitere Risikofaktoren. Deshalb gehen sie meist erst dann zum Arzt, wenn sie sich krank fühlen.
Anzeichen für fortgeschrittene Störungen sind::
■ Schwächegefühl, Schwitzen, großer Durst, Heißhunger, häufiger Harndrang, erhöhte Erkältungsanfälligkeit
■ Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Müdigkeit, Atemnot, Nervosität
■ Beinschmerzen, Herzschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche und Engegefühl in der Brust
Was sind die Folgen des Metabolischen Syndroms?
Die Risikofaktoren führen zu einer Arteriosklerose[1], die lebensbedrohlich sein kann. Denn sie ist ursächlich für Herzinfarkte, Schlaganfälle und gefährliche arterielle Durchblutungsstörungen.
Wie beugt man dem Metabolischen Syndrom vor?
Das A und O sind Bewegung sowie gesundes, fettmoderates Essen. Denn der gefährlichste Risikofaktor, das Übergewicht, bedingt in der Regel die drei anderen Risikofaktoren.
„Wer darauf achtet, regelmäßig aktiv zu sein, Sport zu treiben, ausgewogen zu essen und nicht zu einem Couch-Potato zu verkommen, verhindert „Dicksein“, so Dr. Stein. „Das Metabolische Syndrom ist ein Wohlstandsleiden, das alleine durch den Lebensstil der Betroffenen ausgelöst wird.“
Die größten Risikofaktoren für Übergewicht und Gefäßschäden:
■ hoher Zuckerkonsum durch Speisen und Getränke
■ regelmäßiger Alkoholkonsum
■ Nikotinkonsum
■ Bewegungsmangel
■ Über- und Fehlernährung durch fettreiche, vitamin- und
ballasstoffarme Ernährung
Wie wird das Metabolische Syndrom behandelt?
Glücklicherweise kann das Metabolische Syndrom mit Disziplin und Ehrgeiz sehr gut durch den Betroffenen selbst therapiert werden. Abhängig ist die Selbstbehandlung jedoch davon, wie weit das Syndrom schon fortgeschritten ist, denn je nach Stadium kommen Patienten
nicht um eine Medikamenten-Einnahme herum. So zum Beispiel bei zu hohem Blutdruck und zu hohem Blutzuckerwert.
im Fokus – Ernährung und Bewegung:
Wer rastet, der rostet. Deshalb sollten Betroffene gewillt sein, aktiv und motiviert in eine neue Lebensweise zu starten. Wer sich zunächst kleine Ziele setzt, wird von Etappe zu Etappe gesünder – und glücklicher.
Gesunde Ernährung:
Am besten entwickelt ein professioneller Berater einen individuellen Plan, der dem Betroffenen den Weg aus der Fettfalle vorgibt. Doch auch ohne Berater können Motivierte große Erfolge erzielen, wenn sie die goldenen Ernährungsregeln einhalten: Reduzierung der Nahrungsmittel mit gesättigten Fettsäuren[4] (diese sind beispielsweise in fettreichen Produkten tierischen Ursprungs wie Wurst, Braten, Sahne und Butter enthalten), Steigerung der Obst- und Gemüsezufuhr (Verzicht auf fettreiche Soßen!), Reduzierung des Zuckerkonsums und ein Umsteigen auf ballaststoffreiche Vollwertkost.
Tägliche Bewegungseinheit:
Körperfett loszuwerden, eine schlankere Figur zu bekommen und dadurch den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern, ist das Hauptziel aller Anstrengungen. Deswegen ist körperliche Aktivität, bei der Fett verbrannt und der Stoffwechsel angeregt wird, das
A und O. Hier bietet es sich an, einen Profi in Anspruch zu nehmen: Ein Bewegungscoach entwickelt beispielsweise ein individuelles Sportprogramm. Aber auch ohne Profi -Programm ist regelmäßige Bewegung kein Hexenwerk: Mindestens 30 Minuten Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking am Tag eignen sich
perfekt, um dem Körperfett erfolgreich an den Kragen zu gehen.
Der Durchhalteplan für Betroffene:
Wer seine Lebensweise umstellen will, weiß: Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem er in ein Loch fällt. Warum? Weil es schwerfällt, dauerhaft diszipliniert zu sein und weil es Tage gibt, an denen er am liebsten alle Vorsätze streichen und zu alten Verhaltensweisen
zurückkehren würde.
Dafür gibt es die Durchhaltetipps des Gastroenterologen Dr. Thomas Meier:
Tipp 1: Wer bereits ein paar Tage auf weißen Zucker und Weißmehlprodukte verzichtet, wird merken, dass eine Umstellung gar nicht so
schwer ist.
Dr. Thomas Meier: „Der Körper stellt das Verlangen nach industriell verarbeiteten Lebensmitteln wie Süßigkeiten ein, wenn er seine Nahrung in weitgehend natürlicher Form erhält.“
Tipp 2: Ausdauersport ist für die Fettverbrennung am effektivsten. Zudem ist er nahezu kostenlos, denn niemand muss in einen Verein eintreten, um zu joggen, zu walken, zu schwimmen oder Fahrrad zu fahren.
Dr. Thomas Meier: „Es ist wichtig, den Körper nicht von Null auf Hundert zu belasten, sondern die sportliche Aktivität langsam zu steigern. Dabei empfi ehlt es sich, den Puls regelmäßig zu messen, um eine Überanstrengung zu vermeiden und ein effektives Training zu gewährleisten. Der Puls sollte während der Belastung zwischen 110 und 140 liegen.“
Tipp 3: Es gilt, den eigenen Körper verstehen zu lernen. Denn erstens braucht der Betroffene Zeit, um ungesunde Gewohnheiten zu ändern und zweitens braucht der Körper Zeit, um mit den gewünschten Effekten zu reagieren.
Dr. Thomas Meier: „In der Regel nimmt man die ersten Kilos erst nach ein paar Wochen Training ab. Das ist normal, denn zunächst baut der Körper Muskeln auf. Doch dann schwinden die Pfunde, der Bauch wird flacher und der Körper straffer. Und die Sportler werden für ihre Anstrengungen zusätzlich belohnt! Sobald sich ein Trainingserfolg einstellt,
schüttet der Körper Glückshormone aus. Außerdem steigt der Kalorienverbrauch
im Ruhezustand, denn Muskeln verbrauchen Kalorien.“
Text dankenswerterweise vom Diagnostikzentrum Fleetinsel zur Verfügung gestellt.
Das leistet das Diagnotstik- ZENTRUM Fleetinsel:
Im Rahmen des Medical Check-Ups, der Basis-Leistung des DIAGNOSTIK ZENTRUMS Fleetinsel, werden die Teilnehmer unter anderem gezielt auf ein Schlaganfall-Risiko geprüft: durch Untersuchungen in den Bereichen der Gefäß- und der Herz-Kreislauf- Diagnostik, bei Tests der körperlichen Fitness sowie durch ein großes Blutbild. - Liegen Hinweise für ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko vor, leitet das DIAGNOSTIK ZENTRUM Fleetinsel therapeutische Maßnahmen ein, um dieses Risiko zu reduzieren. Hier greifen die
Fachärzte auf ein Netzwerk erfahrener Kooperationspartner zurück und beraten die Betroffenen durch Experten beim Thema Ernährung und Bewegung. Es stehen eine Oecotrophologin und ein Sportwissenschaftler sowie Personal Trainer zur Verfügung.
Glossar:
[1] Arteriosklerose: Bei einer Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Gefäßverkalkung genannt, sind die Innenwände der Arterien durch Ablagerungen verengt. Es lagern
sich Fett und Kalk in die Gefäßwände ein, sie verlieren an Elastizität und ihr Durchmesser wird kleiner. Deshalb kann das Blut nicht mehr richtig fl ießen. Folglich steigt die Gefahr,
dass sich die Arterien verschließen und es zu einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder gefährlichen Durchblutungsstörungen kommt.
[2]+[5] LDL- und HDL-Cholesterin: Low-Density-Lipoprotein- und High-Density-Lipoprotein werden auch „schlechtes“ und „gutes“ Cholesterin genannt. Sie sind die wichtigsten Transportvehikel, um das Cholesterin im Blut zu den Körperzellen zu bringen. Dabei ist LDL ein Blutfett mit niedriger Dichte. Es lagert – im Gegensatz zum HDL – das Cholesterin in den Gefäßwänden ab. Und zwar dann, wenn zu viel LDL im Körper vorliegt. HDL nimmt überschüssiges Cholesterin aus den Körperzellen auf und transportiert es zur Leber. Hohe HDL-Cholesterin-Werte schützen somit vor einer Arteriosklerose.
[3]+[4] Ungesättigte und gesättigte Fettsäuren: Fette sind lebenswichtige Nahrungsbestandteile. Sie liefern Energie und essenzielle Fettsäuren – das sind lebensnotwendige Verbindungen, die der Organismus nicht selbst herstellen kann. Sie unterscheiden sich – chemisch betrachtet – durch ihren Aufbau. Grundsätzlich bestehen sie alle aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Sind die Verbindungsmöglichkeiten für Wasserstoff voll ausgeschöpft, sprechen wir von einer gesättigten Fettsäure. Ist ein Fett reich an diesen sogenannten „trägen“ Fettsäuren, ist es bei Raumtemperatur fest wie Butter. Sind die Verbindungsmöglichkeiten nicht voll ausgeschöpft, spricht man von den einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ist ein Fett reich an diesen ungesättigten Fettsäuren, ist es bei Raumtemperatur flüssig.
Wichtig ist der unterschiedliche Gesundheitswert:
Gesättigte Fettsäuren sind vor allem Energieträger. Zu viel davon kann den Spiegel des „schlechten“ LDL-Cholesterins im Blut ansteigen lassen. Ungesättigte Fettsäuren hingegen sind sehr gesund, da sie den Stoffwechsel unterstützen. Sie helfen unter anderem, die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern und sind Bausteine in Zellwänden.
[6] Triglyceride gehören zu den Nahrungsfetten. Sie dienen dem Körper als Energiereserve. Sind sie jedoch im Übermaß vorhanden, stören sie den Fettstoffwechsel und schädigen den Körper. Denn durch Ablagerungen in den Blutgefäßen können sie Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen.
[7] Impedanz-Waage: Die Waage sendet – sobald man sich darauf stellt – einen leichten Strom durch den Körper. Dies kann man sich so vorstellen, dass der Strom am rechten Fuß anfängt, einmal durch den Körper läuft und am linken Fuß wieder rauskommt. Dabei misst die Waage den Widerstand, der durch den Körper gebildet wurde. Muskeln haben einen hohen Wasseranteil, leiten damit sehr gut und haben demnach einen geringen Widerstand. Fett hingegen leitet nur schlecht und hat demnach einen hohen Widerstand.
Anhand des Leitungswiderstands kann die Waage dann Wasser- und Fettgehalt des Körpers bestimmen.
[8] Altersabhängigkeit des Body Mass Index (BMI): Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel, der Körper hat weniger Masse und der Anteil von Fett und Muskeln verändert sich.
[9]+[10] Systolischer und diastolischer Blutdruck: Der Druck, mit dem das Blut durch die Gefäße fl ießt, heißt Blutdruck. Der systolische Blutdruck entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Arterien presst, die sich dadurch ausdehnen. Der diastolische Blutdruck entsteht, wenn das Herz wieder erschlafft und die Gefäße wieder ihren Normalzustand erreichen.
Teilnehmer des Sport Mental Coach Seminars 2010
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