Das beste Rezept ist Bewegung - Die Volkskrankheit Rückenschmerzen

Das beste Rezept ist Bewegung - Die Volkskrankheit Rückenschmerzen

Bild von 晓强 付 auf Pixabay

Die Volkskrankheit Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind die mit Abstand häufigste Volkskrankheit. Studien zeigen, dass 90 Prozent aller Menschen mindestens einmal in ihrem Leben darunter leiden. Besonders häufig tritt der unspezifische Rückenschmerz auf, der immer wieder kommt und geht, ohne dass eine klare ärztliche Diagnose gestellt wird. Meist ist dabei die Lendenwirbelsäule betroffen. Diese Schmerzen sind nicht nur für die Betroffenen belastend, sondern auch für das Gesundheitssystem. Jährlich entstehen durch die Behandlung von Rückenschmerzen Kosten von etwa 25 Milliarden Euro – eine enorme Belastung für die Gesellschaft.

Mit Bewegung Beschwerden lindern

Die gute Nachricht ist: Viele Menschen könnten ihre Rückenschmerzen lindern oder sogar vollständig beseitigen, wenn sie sich regelmäßig bewegen würden. Bereits gezielte Übungen im Fitnessstudio können nach zwei bis drei Wochen erste spürbare Erfolge bringen. Der Schmerz lässt nach, die Beweglichkeit verbessert sich. Oft rühren die Schmerzen von kleinen entzündlichen Prozessen oder muskulären Verspannungen, die durch Bewegung gestoppt werden können.

Warum Bewegung entscheidend ist

Etwa zwei von drei Menschen, die ins Fitnessstudio gehen, tun dies wegen Rückenschmerzen. Haas unterstützt diesen Schritt ausdrücklich: „Selbst bei chronischen Schmerzen ist Bewegung unverzichtbar“, betont der Sportpädagoge. Er verweist darauf, dass der Körper ein sogenanntes Schmerzgedächtnis entwickeln kann. Ähnlich wie bei Phantomschmerzen nach einer Amputation speichert das Gehirn den Schmerz, auch wenn keine körperlichen Ursachen mehr vorliegen. Bewegung hilft dabei, dieses Schmerzgedächtnis zu durchbrechen. Vorsicht ist lediglich bei akuten Entzündungen oder starkem Rheuma geboten.

Individuelles Training gegen Rückenschmerzen

Bevor mit einem Rückentraining im Fitnessstudio begonnen wird, ist ein ausführliches Gespräch mit einem erfahrenen Trainer essenziell. Ein individuell abgestimmtes Training ist bei Rückenschmerzen besonders wichtig. Viele Studios, wie Campus Sports & Reha, bieten daher eine orthopädische Inspektion durch einen Physiotherapeuten an. Dabei werden Haltung, Beweglichkeit und Muskelkraft analysiert, um einen maßgeschneiderten Trainingsplan zu erstellen. Häufig sind Bewegungsmangel, einseitige Belastungen oder muskuläre Ungleichgewichte die Hauptursachen für Rückenschmerzen. Ziel ist es, die Wirbelsäule zu mobilisieren, Fehlhaltungen zu korrigieren und die Muskulatur gezielt zu stärken.

Warum der Arbeitsplatz eine Rolle spielt

Ein häufiger Grund für Rückenschmerzen ist die monotone Haltung im Alltag, etwa durch langes Sitzen oder Stehen. „Wir sitzen uns den Rücken krumm, über Stunden, Tage, Monate und Jahre hinweg“, so Haas. Auch ein falsch eingerichteter Arbeitsplatz kann Rückenschmerzen verursachen. Ist der Schreibtisch zu hoch oder der Stuhl falsch eingestellt, entstehen automatisch Fehlhaltungen, die den Rücken belasten. Häufige Positionswechsel und ergonomisch optimierte Arbeitsplätze können dem entgegenwirken. Ein weiteres Problem sind muskuläre Ungleichgewichte, die vor allem bei jungen Menschen durch Bewegungsmangel oder ein schwaches Muskelkorsett auftreten. Diese können jedoch durch gezieltes Kraft- und Dehnungstraining ausgeglichen werden.

Effektives Training für einen gesunden Rücken

Für ein effektives Rückentraining empfiehlt es sich, zwei- bis dreimal pro Woche zu trainieren, mit einem Tag Pause dazwischen, damit sich der Körper erholen kann. Wichtig ist, dass das Training auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Anfänger sollten zunächst mit geringem Gewicht und höheren Wiederholungszahlen arbeiten, um die Muskulatur an die Belastung zu gewöhnen. Beim Kraftausdauertraining sind Wiederholungszahlen zwischen 25 und 30 ideal. Entscheidend ist dabei die präzise Ausführung der Übungen und die richtige Einstellung der Geräte. Eine gute Betreuung durch erfahrene Trainer ist daher unerlässlich.

Ganzheitliches Training für den gesamten Körper

Ein häufig gemachter Fehler ist, sich beim Rückentraining ausschließlich auf die Rückenmuskulatur zu konzentrieren. Um muskuläre Ungleichgewichte zu vermeiden, müssen auch Bauchmuskeln, Gesäß, Schultern und Nacken als Stabilisatoren trainiert werden. Nur so kann eine ausgewogene Kräftigung des gesamten Körpers erreicht werden. Gezielt eingesetzte Dehn- und Kräftigungsübungen, im Speziellen eine Wirbelsäulengymnastik, sorgen für eine Verbesserung der Haltung und eine Entlastung der Wirbelsäule. Neben der Schmerzreduktion fördert das Rückentraining auch die allgemeine Beweglichkeit und das Wohlbefinden im Alltag.

Fazit: Bewegung ist das beste Rezept

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden, doch in vielen Fällen kann Bewegung Abhilfe schaffen. Durch gezieltes Rückentraining im Fitnessstudio lassen sich Schmerzen lindern, die Haltung verbessern und muskuläre Ungleichgewichte ausgleichen. Individuell abgestimmte Programme und eine professionelle Betreuung sorgen dafür, dass das Training sicher und effektiv ist. Wer regelmäßig trainiert und auch im Alltag auf ausreichend Bewegung achtet, kann Rückenschmerzen nicht nur vorbeugen, sondern auch langfristig überwinden. Bewegung ist und bleibt das beste Rezept für einen gesunden Rücken.

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